alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse


banner

Blog von

Markus Weber, Schwäbisch Gmünd

Güllefässer als Alternative in der Löschwasserversorgung25.12.09 15:17

1. Allgemeines


Prinzipiell ist es möglich Traktoren mit Güllefässern in die Wasserversorgung (Pendelverkehr) mit einzubinden. Diese Gespanne verfügen aus Sicht der Feuerwehr über einige Vorteile:


  1. Je nach Fass sind große Wassermengen (bis über 20.000L) möglich

  2. Traktoren sind speziell für den Einsatz abseits von befestigten Wegen konzipiert und verfügen über eine gute Geländegängigkeit

  3. Landwirte sind -oft im Gegensatz zu Feuerwehrangehörigen- erfahrene Geländefahrer

  4. Güllefässe sind je nach Region sehr viel häufiger als geländegängige TLF



Nachteilig steht dem gegenüber:


  1. Güllefässer bzw. die dazugehörigen Traktoren haben bedingt durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft heute einen großen Wirkungskreis, sind also nicht immer sofort vor Ort.


  2. Bedingt durch den Fortschritt der Technik erhöht sich die Rüstzeit des Gespanns (Ankuppel Fass, Abbau einer evt. angebauten Maschine) Gängig sind heute bis zu 8 Hydraulikleitungen, ebenso wird die Zugeinrichtung (Zugmaul) nicht wie bei LKW ständig mitgeführt, sondern ist abbaubar und muss evtl. erst herbeigeschafft werden.


  3. Durch die Vielzahl der Anhängevarianten ist es nicht mehr möglich jedes Fass an jeden Traktor anzubauen, oftmals wird pro Betrieb nur ein Traktor vorgehalten, der mit dem Fass einsetzbar ist.


  4. Güllefässer verfügen nicht über die bei der Feuerwehr gängigen Storz-Kupplungen.


  5. Es gibt keine genormten Kupplungen für Güllefässer, gängig sind Perrot-Kupplungen, allerdings in verschiedenen Durchmessern, so das prinzipiell davon auszugehen ist, dass pro Fass ein Saugschlauch bzw. für die Entnahme ein Adapter vorgehalten werden muss.


  6. Güllefässer sind nicht isoliert und kühlen im Fahrbetrieb schnell aus. Bekannt ist mir ein Einsatz auf einer Mülldeponie bei geringen Minustemperaturen, bei dem die Schieber an den Fässer am Wasserübergasbepunkt jedesmal mittels Gasbrennern aufgetaut werden mussten. Beachte Bild und Anmerkung 1b!


  7. Traktoren haben im Gegensatz zu LKW geringere Maximalgeschwindigkeiten. Verbreitet sind 32km/h - 80km/h (UNIMOG, JCB).


  8. Traktoren verfügen nicht über Funk, die Fahrer, sofern nicht Feuerwehrangehörige nicht über eine Ausbildung im Sprechfunk und auch nicht über eine Berechtigung nach TR-BOS. Bei Lohnunternehmern und größeren Betrieben können Betriebsfunkgeräte vorhanden sein.


  9. Moderne Güllefässer verfügen über großvolumige Bereifung, die mit niederem Druck gefahren werden können. Hintergrund ist die Maximierung der Aufstandfläche des Fasses (Bodenschonung). [Vgl. Abb. 1a] Es ist bei diesen Reifen nicht möglich das Fass im befüllten Zustand über einen längeren Zeitraum gefüllt (für Feuerwehreinsätze) abzustellen , da die Reifen "eckig" werden - was bei Preisen von mehreren 1000 Euro pro Reifen (!) kein Landwirt auf sich nehmen wird.


  10. Die Zeiten für das Befüllen sind entsprechend der Volumina recht lang (geprobt mit 16,5m³ Fass am H200, druckloser Einlauf ca. 60min).

  11. Wasser hat eine höhere Dichte als Gülle. Ein gefülltes Fass ist also in der Regel überladen, bei modernen großen Fässern wird auch die in der Regel im Normalbetrieb schon ausgereizte Stützlast überschritten. Nicht komplett gefüllte Fässer haben durch das hohe Ladungsgewicht und das im Vergleich zur Ladung (=Schwungmasse) niedere Gesamtgewicht massiv verschlechterte Fahreigenschaften.


  12. Die Selbsteinschätzung über die Fähigkeiten des Geräts und des eingesetzten Fahrers ist nicht immer Deckungsgleich mit der Realität (Rüstzeiten, "Alarmsicherheit", fahrerisches Können, Grundlagen der Physik, Verkehrssicherheit der eingesetzten Geräte.


  13. Landwirte haben erfahrungsgemäß in vielen Fällen (nicht (!) immer) eine sehr hohe Schmerzgrenze was die Auslegung von verkehrsrechtlichen Gesetzesgrundlagen betrifft.


  14. Die Anbringung der feuerwehrseitig nutzbaren Abgänge am Fass können sich von Fass zu Fass unterscheiden (links vorne, rechts vorne, hinten)




Abb. 1a: Großvolumige Bereifung am leeren Fass, bei gefülltem Fass nimmt die Aufstandfläche je nach Reifendruck um bis zur doppelten Fläche zu!


Abb. 1b: Bei genanntem Einsatz (Minusgrade, Regen) froren auch Mehrmals die Unter-/Überdruckventile ein. Diese Ventile sorgen dafür, dass beim Ansaugen kein unzulässig hoher Unterdruck entsteht. Sind diese Ventile wirkungslos kann der Behälter implodieren. Im Normalbetrieb fällt die Fehlfunktion aufgrund veränderter Pumpgeräusche eher auf als im Einsatz der Feuerwehr (Ungewöhnliches Ereignis für Fahrer, Geräuschkulisse, Unaufmerksamkeit, Nacht, etc.!)

2. Arten von Güllefässern


Prinzipiell unterscheidet man Pumptankwagen, Schleudertankwagen und Vakkumfässer. Für Feuerwehr ist dies relevant, sofern eine Eigenbefüllung des Fasses im Saugbetrieb vorgesehen ist.

2.1 Schleudertankwagen


Beim Schleudertankwagen ist ein selbstständiges Ansaugen nicht möglich, da kein Unterdruck erzeugt werden kann. Das Befüllen des Tankwagens geschieht mit einer externen Güllepumpe oder einer Pumpstation, welche stationär an der Güllegrube verbleibt. Zum Ausbringen wird durch ein Schaufelrad am Ende des Tankwagens die Gülle so beschleunigt und in einen Kanal gedrückt, dass die Gülle mit Überdruck aus dem Fass geschleudert wird. Aus diesem Grund ist bei fehlendem 2. Abgang die Wasserentnahme über einen Abgang für die Feuerwehr nicht möglich. Es muss hier aus dem Domdeckel an der Oberseite des Fasses gesaugt werden, was technisch schwierig bis unmöglich ist (Höhe Domdeckel bis 4m über Erdniveau).

2.2 Pumptankwagen


Beim Pumptankwagen kann mit einer Drehkolben- bzw. Exzenterschneckenpumpe angesaugt werden. Im Gegensatz zum Vakkumfass (s.u.) ist eine schnellere und vollständige Befüllung möglich. Im Unterschied zu Vakuumfässern kommt das zu fördernde Medium mit der Pumpe in Berührung. Um die Pumpe vor Fremdkörpern zu schützen werden häufig -aber nicht immer- Steinfangkästen oder Schneidwerke eingesetzt. Bei Fässern ohne Steinfangkästen muss eine Wasserentnahme aus offenen Gewässern unterbleiben, bei Fässern mit Steinfang ist sie kritisch zu sehen, da die Kapazität des Steinfangs auf einzelne Steine in Güllegruben und nicht auf das aufsaugen kommpletter Bachbette ausgelegt ist.

2.3 Vakkumfass


Beim Vakuumfass wird durch eine Vakuumpumpe, der Behälter des Güllefasses beim Saugen unter Vakuum gesetzt und dadurch das Medium in den Behälter gesaugt. Für die Entleerung kann der Kompressor umgeschaltet werden, so dass im Behälter ein Überdruck erzeugt wird. Um die Befüllung des Vakuumwagens zu verbessern, können hydraulisch angetriebene Befüllbeschleuniger eingesetzt werden - hier gilt für das Saugen dieselbe Einschränkung wie für Pumptankwagen. Da dem Vakuum im Inneren des Behälters eines Güllefasses Grenzen gesetzt sind (EU-Druckgeräte-Richtlinie), werden bei großen Saugtiefen Grenzen der Leistungsfähigkeit gesetzt.

3. Bauformen


"Das Güllefass" gibt es nicht. Je nach jährlicher Ausbringmenge, Topographie, Leistungswerten der eingesetzten Zugmaschine und Einsatzzweck (spezielle Zubring- oder Ausbringfässer) unterscheiden sich die Fässer hinsichtlich Größe, Ausmaßen und Anbauteilen wesentlich.

Auf dem Markt verfügbar sind Fässer mit Volumina zwischen ca. 3000L und knapp 30.000L. Damit sind die Grenzen der StVZO hinsichtlich zGM, Achs- und Stützlast, sowie den Abmessungen ausgeschöpft. Auffälligstes äußeres Unterscheidungsmerkmal ist sind hier die Anzahl der Achsen, die eine ungefähre Abschätzung des Behältervolumens erlauben.

Einachs-Fässer (bis ca. 9000L)

Abb. 2.: Einachsfass: hier 6000L

Zweiachsfässer (ca. 8000 - 18000L)

Abb. 3: Zweiachsfass, hier 14.000L)

Tridemfässer (über 20.000L)

Abb. 4: Tridem, hier 27.000L mit Reifendruckregelanlage

Selbstfahrlösungen (bis 30.000L)

Abb. 5: Selbstfahrer als Sattelzug-Konzept

Zur Gewichtsabschätzung des Fasses kann als Faustzahl herangezogen werden: Leergewicht in Kilogramm = Behältervolumen in Litern * 0,8.

4. Einsatzrelevante Sonderausstattung


Die bodenschonenden Bereifung, die sich auf die Gesamtbreite des Gespanns auswirkt, kann bei neueren Modellen als Standard angesehen werden.

Ein weiterer Faktor, der sich auf die Abmessungen (Breite und Länge!) des Gespanns auswirkt sind Geräte zur bodennahen Ausbringung, die fest mit dem Fass verbunden sind, und in der Regel nicht in für Feuerwehren akzeptablen Zeiten abgebaut werden können. Bodennahe Ausbringung dient der Minimierung der Geruchsemission durch flüchtige, organische Substanzen (NMVOCs) und der Reduzierung der Nährstoffemission (Methan). Zwei Hauptbauformen können unterschieden werden:

a.) bodennahe Ausbringung
Hierbei werden Schleppschläuche bis ca. 20m (Sonderformen bis ca. 35m) Breite eingesetzt, die in Transportposition seitlich am Fahrzeug angeklappt werden. Da die Gestänge nicht nur Breit sondern auch hoch bauen ist ein Einsatz auf Forstwegen problematisch. Zudem kann die Fassöffnung, an die der Schleppschlauch angebaut ist nicht genutzt werden.


Abb. 6: Schleppschläuche in Transportposition

b.) Ausbringung in den Boden
Die Ausbringung in den Boden setzt durch die auf das Gerät wirkenden Kräfte eine stabilere Bauform voraus. Möglich sind Schlitzgeräte, die das Substrat in obere Erdschichten (wenige Zentimeter) einbringen. Diese können von der Bauform gleich ausgeführt werden wie die Schleppschläuche, es ist aber auch eine Bauform möglich, bei dem das Gerät hinter dem Fass geklappt wird (vgl. Abb. 5). Hierbei nimmt die Gesamtlänge, der hintere Überhang und die Unhandlichkeit des Gespanns stark zu!

Abb. 7: Gülleinjektor in Transportstellung

Weiterhin sind Güllegrubber in Gebrauch, die das Substrat in tiefere Erdschichten einarbeiten und gleichzeitig eine tiefe Bodenbearbeitung vornehmen. Diese sind von der Arbeitsbreite schmaler als o.g. Formen und klappen hinter dem Fass in Transportstellung.

6. Zwei- und dreigeteilte Ausbringketten


Im Zuge des Wachstums landwirtschaftlicher Betriebe wuchs der Gülleanfall pro Betrieb in den letzten Jahren teilweise stark an. Die Anforderungen an die Schlagkraft der Transportkette wuchs, um die anfallende Menge effektiv (Kräfteeinsatz, Volumen/Zeiteinheit)auszubringen. Hier haben sich teilweise geteilte Transportketten etabliert, die auch für Feuerwehren interessant sind. Möglicherweise ist es hier sinnvoll nicht den nächstgelegenen Landwirt zu kontaktieren, sofern der Zeitnachteil gegenüber der Schlagkraft vernachlässigt werden kann.

Konkret gibt es zwei Verfahren:

  1. Zweigeteiltes Verfahren: Zubringer -> Ausbringer

  2. Dreigeteiltes Verfahren: Zubringer -> Feldrandcontainer -> Ausbringer



6.1 Ausbringer


Die Ausbringer können hier auf die Anforderungen im Feld optimiert werden (Bodendruck, Ausbringtechnik) ohne auf die Anforderungen im Straßenbetrieb Rücksicht nehmen zu müssen (Breite, bzw. Zeit für ein- und ausklappen in Transportstellung). Sie dürften für Feuerwehren nicht interessant sein.


Abb.8: Ausbringfahrzeug Claas Xerion mit Hundeganglenkung (Vorder- und Hinterachse wegen Druckminimierung versetzt) und Güllegrubber. Im Vordergrund erkennbar: die Verrohrung für die Übernahme der Gülle.

6.2 Feldrandcontainer


Um die Übergabezeit zu minimieren und die Auslastung der Zubringer und Ausbringer zu steigern (keine Wartezeit) wird in der dreigeteilten Transportkette ein Feldrandcontainer (bis 40m³) als Puffer zwischengeschalten. Es sind Wechselladersysteme und Hänger mit absenkbaren Achsen (Achslast nur für Leermasse) gängig. Evtl. auch für Feuerwehr als Puffertank bei längerer Einsatzdauer oder als LöRüHa einsetzbar.


Abb. 9: Feldrandcontainer, Achse abgesenkt

6.3 Zubringer


Im Gegensatz zum normalen Güllefass sind spezielle Zubringer auf Transportaufgaben spezialisiert und deshalb besonders interessant für Feuerwehren (Achtung! Zubringer verfügen i.d.R. über keine eigenen Pumpen!). Auf den Einsatz auf dem Feld muss keine Rücksicht genommen werden, was sich je nach Bautyp auf die Geländefähigkeit auswirkt - dafür wird hier besonderes Augenmerk auf die Straßentauglichkeit gelegt (Laufruhe, Geschwindigkeit). Da Zubringer genau für die Aufgabe konstruiert wurden, die ihnen auch im Feuerwehreinsatz zugedacht wird, sind sie ideal geeignet. Evtl. lohnt hier auch ein Blick in die weitere Umgebung, um Zugriff auf schlagkräftige Transportketten zu bekommen.

An Bauarten ist auf dem Markt alles gängig, was schnell viel Volumen transportiert:


  • gebrauchte LKW-Fahrgestelle,

  • gebrauchte Sattelzugmaschinen,

  • neue, speziell konstruierte (geländegängige) LKW,

  • neue, speziell konstruierte (geländegängige) Sattelzüge,

  • neue, speziell konstruierte Tandemhänger,

  • neue, speziell konstruierte Zweiachshänger,

  • gebrauchte gewerbliche Zweiachshänger


  • Einen Eindruck verschafft die folgende Übersicht:


    Abb. 10: Tandem-Zubringer bei Übergabe an Ausbringfahrzeug


    Abb. 11: Speziell konstruierter Zubring-LKW


    Abb. 12: LKW bei Übergabe am Feldrandcontainer, erkennbar der Schnorchel am Heck zur direkten Übergabe an den Ausbringer


    Abb. 13: Speziell konstruierter Sattelzug (geländefähig, Allrad)


    Abb. 14: 3-Achs-Hänger

    7. Pumpensysteme


    Um beim Transport von großen Volumen effektiv zu arbeiten ist eine schnelle Befüllung und Entleerung notwendig. Neben den mitgeführten Pumpen kommen hier -vor allem im oberen Leistungsbereich- abgesetzte Pumpen zum Einsatz, die von Traktoren transportiert und angetrieben werden.

    Für diese Pumpen werden in der Regel auch Saugschläuche und evtl. Druckschläuche vorgehalten. Diese Pumpen bauen sehr kompakt und leisten bis zu 8000L/min. Für Feuerwehren sind sie damit beim Hochwassereinsatz eine mögliche Alternative.


    Abb. 15: Drehkolben-Anbaupumpe 4200L/min. Die abgebildete Pumpe baut sehr kompakt (Grundfläche ca. Europalettenmaß) und ist selbstansaugend.

    8. Einsatztaktische Hinweise für die Feuerwehr



    1. V(max) des eingesetzten Schleppers mit in die Einsatztaktik einbeziehen. Standardschlepper laufen heute 40 oder 50km/h, die Firma Fendt bietet auch Traktoren mit 60km/h an. Auch auf die zulässige Vmax des Fasses achten - erfahrungsgemäß sind Landwirte in dieser Beziehung recht "tolerant".

    2. Bei geplantem Pendelverkehr muss die Transportkette zusammenpassen. Es ist nicht sinnvoll in einer Kette ein 30.000L-Fass und mehrere 6.000L-Fässer zu kombinieren, die dann am Wasserentnahmepunkt hiter dem großen Fass "anstehen". Ebenso kann ein langsemes Fahrzeug (Leistungsgewicht, Vmax) die Kette ausbremsen. Landwirte sind in der Regel erfahren in der Organisation von Transportketten (Silagebergung, Zuckerrüben- und Getreidekampagne) - dieses Wissen nutzen! Eine Kommunikation zwischen den Fahrzeugen der Kette muss sichergestellt sein!

    3. Es ist sinnvoll die Fässer im eigenen Bereich zu kennen, und diese je nach Bedarf zielgerichtet zu alarmieren. Das 30.000L-Fass macht bei engen, steilen Waldwegen ebensowenig sinn wie das 2000L-Fass hinter dem 32km/h-Schlepper beim Deponiebrand mit langer Pendelstrecke - umgekehrt schon.

    4. Nicht auf allen Fässern können die Saugschläuche mitgeführt werden - Einsatzplanung!

    5. Saugschläuche stecken oft mehr oder weniger fest montiert in Güllegruben und können dort evtl. nur mit Zeit- und Maschineneinsatz entnommen werden - Einsatzplanung!

    6. Wasserentnahme aus offenen Gewässern ist mit Güllefässern verboten (Gefahr des Eintrags von Substrat in Gewässer)! - Abklärung mit der unteren Wasserschutzbehörde im Vorfeld notwendig - Einsatzplanung!

    7. Saugschläuche sind in der Regel max. 5m lang, die Gespanne in der Regel schwer. Prüfen, wo eine sichere Wasserentnahmestelle für Fahrzeuge mit über 40 Tonnen möglich und sinnvoll ist - Einsatzplanung!

    8. Es sind keine Saugkörbe vorhanden, zusätzlich können sich Substratreste im Fass befinden - Übergabepunkt möglichst über offene Schaltreihe (Faltbehälter o.ä.)

    9. Rüstzeiten einplanen!

    10. Ggf. Adapter beschaffen und beachten, dass versch. Fässer unterschiedliche Kupplungen besitzen

    11. Bei Befüllung der Fässer durch die Feuerwehr von oben (kein Adapter vorhanden) ist zu beachten, dass der Domdeckel sich in bis zu 4m Höhe befindet, und nicht unbedingt ein Aufstieg vorhanden ist. Die Fässer können sehr glitschig sein, tragbare Leitern vorhalten!

    12. Problematik des Einfrierens (s.o.) einplanen!

    13. Der eingesetzte Traktor sollte zum Fass passen. Als minimale Voraussetzung für effektiven Transport kann eine Motorleistung von 1PS pro 100L Behältervolumen(mindestens 60 PS) angesehen werden.

    14. zGM und Dichte von Wasser =/= Dichte Gülle beachten - vielen Landwirten nicht bewußt!

    15. Verbrauchsmaterial: Kraftstofftanks an Traktoren sind in der Regel so ausgelegt, dass sie vollbetankt eine Mindesteinsatzdauer von 10h überstehen. Alle Traktoren werden mit Dieselkraftstoff betrieben. Neuere Modelle, ab der Abgasnorm TIER III benötigen zusätzlich AdBlue! Im Gegensatz zu Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr sind Traktoren mit einer Sperre versehen. Ist der AdBlue-Vorrat erschöpft schaltet das Fahrzeug in einen Notbetrieb (erheblicher Leistungs- und Geschwindigkeitsabfall!)




    9. Links


    Beispiel: meine Gespann mit Zahlen, um einen Begriff für die technischen Kennzahlen (Maße, Abmessungen) zu bekommen:
    Güllefässer als "TLF-Landwirtschaft" in meinem Blog

    23774 x gelesen



    Direktlink zu diesem Beitrag


    Archiv:

  • Januar 2010
  • Dezember 2009
  • alle

    Kategorien:

  • Diskussionsgrundlage [ 1 ]
  • Feuerwehr & Landwirtschaft [ 2 ]


    Markus Weber, Schwäbisch Gmünd

  • Visitenkarte

  • weitere Blogs auf
         www.FEUERWEHR.de

  • Güllefässer als Alternative in der Löschwasserversorgung - User-Blog im Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt