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Hotelbrand: Neun Verletzte - Hoher Schaden

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Olching - Schock um 3 Uhr morgens: Bei einem Brand in einem Hotel in Olching wurden die Gäste im Schlaf überrascht. Neun Menschen haben Rauchvergiftungen erlitten. Der Schaden ist immens.

Hotelbesitzer Karl-Heinz-Fuchs, der in Esting wohnt, wurde um 2.29 Uhr durch die Brandmeldeanlage aus dem Schlaf gerissen. Sofort eilte er in die Heinrich-Nicolaus-Straße. „Die Feuerwehr war schon vor Ort“, lobt er. Die Gäste standen vor dem Haus, teilweise nur mit Bademantel und Hausschuhen bekleidet – bei den eisigen Temperaturen dieser Nacht fast schon lebensgefährlich. „Ich hätte nicht gewusst, wie und wo ich auf die Schnelle die frierenden Hotelgäste unterbringen soll“, sagt Fuchs.

Sanitäter hatten die Idee, im nur 200 Meter entfernten Laurentiusheim anzufragen. Und tatsächlich: Das Altenheim half. Die Gäste wurden im Foyer und im Speisesaal untergebracht. Sie erhielten warme Getränke und Wolldecken. Laurentius-Chef Günther Scherer: „Unsere Mitarbeiter vom Nachtdienst haben gerne geholfen.“ Am nächsten Morgen gab es ein Frühstück. Dann gelang es Hotelchef Fuchs, die Leute in anderen Häusern unterzubringen, darunter auch 30 Handwerker, die an einer Baustelle arbeiten. Fuchs ist für die Hilfsbereitschaft im Altenheim unendlich dankbar. „Eine gute Nachbarschaft ist von unschätzbarem Wert.“

Zu dem Brand waren die Feuerwehren aus Olching, Fürstenfeldbruck, Gröbenzell, Esting, Geiselbullach und Graßlfing mit mehr als 80 Einsatzkräften ausgerückt. Als Polizei und Feuerwehr eintrafen, waren sämtliche Etagen des Hotels bereits stark verqualmt. Die insgesamt 42 Hotelgäste waren bereits aus dem Gebäude geflüchtet. Trotzdem erlitten mindestens neun Personen Rauchvergiftungen. Acht davon mussten zur Behandlung in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden.

Nachdem die Brandfahnder der Kripo Fürstenfeldbruck inzwischen die Brandstelle näher untersuchen konnten, muss die Höhe des entstandenen Brandschadens deutlich nach oben korrigiert werden. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass die Gesamtschadenshöhe zwischen 200.000 und 300.000 Euro anzusiedeln ist. Zunächst war man von 50.000 Euro ausgegangen. Die exakte Höhe des Brandschadens kann erst nach der noch ausstehenden Besichtigung der Brandstelle durch einen Versicherungsgutachter beziffert werden. Überwiegend ist der immense Schaden durch die starke Verrußung bedingt, die sich nahezu über das gesamte Gebäude erstreckt.

Nach Informationen der Polizei konnten gegen Dienstag Mittag alle verletzten Personen die Krankenhäuser, in die sie zur Behandlung verbracht wurden, im Laufe des Tages wieder verlassen. Hinsichtlich der Brandursache stellten die Ermittler fest, dass das Feuer in dem versperrten Kellerraum als Schwelbrand hinter einer Deckenverkleidung entstand, in der auch Elektroleitungen verlegt waren. Hinweise für eine mutwillige oder fahrlässige Brandlegung ergaben sich nicht.

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