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Großbrand: Mehrere Häuser in Flammen

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Großbrand in Sachsenried: Ein landwirtschaftliches Anwesen ist am Freitag in Brand geraten, das Feuer hat auf mehrere Nachbarhäuser übergegriffen.
Großbrand in Sachsenried: Ein landwirtschaftliches Anwesen ist am Freitag in Brand geraten, das Feuer hat auf mehrere Nachbarhäuser übergegriffen. © Hans-Helmut Herold

Sachsenried - Großbrand mitten in Sachsenried: Am Freitagmittag ist ein landwirtschaftliches Anwesen in Brand geraten. Das Feuer griff wegen des Windes auf Nachbarhäuser über.

„Mein Gott, das ist der Wahnsinn!“, rief eine Nachbarin und schlug die Hände vors Gesicht, als gegen 14 Uhr das zweite Anwesen in Flammen aufging. Zu diesem Zeitpunkt hatte alles danach ausgesehen, als ob nur das Kustermann-Anwesen an der Kirchenstraße 1 von dem Großbrand betroffen war. Dort ist das Feuer kurz nach 12.30 Uhr ausgebrochen – aus bisher noch ungeklärten Gründen (die Kripo ermittelt). Nachbarn, die Rauch aufsteigen sahen, schlugen sofort Alarm.

Das Feuer griff rasend schnell um sich. Zehn Stück Vieh, die sich noch im Stall des Kustermann-Anwesen befanden, konnten in letzter Sekunde dank des unerschrockenen Eingreifens der Hofbesitzer und der Nachbarn gerettet werden. Zu diesem Zeitpunkt war bereits alles voller Rauch.

Die Sachsenrieder Feuerwehr mit ihrem Kommandanten Johannes Endraß legte sofort los mit der Brandbekämpfung. Nach und nach trafen auch die umliegenden Wehren ein, die Schongauer und Peitinger mit ihrer Drehleiter, auch die Flugplatzfeuerwehr aus Altenstadt rückte mit Großfahrzeugen an.

Gleich gegenüber dem Kustermann-Anwesen befindet sich ein rund 80 Kubikmeter großer Löschwasser-Bunker, den die Feuerwehren anzapften. Auch alle andere Wasser-Reserven in Sachsenried mussten herhalten.

Dass das Kustermann-Anwesen nicht mehr zu retten war, stand schnell fest. Die Flammen hatten nicht nur die Scheune, sondern auch das Wohngebäude vereinnahmt. Aus allen Fenstern flackerte der Feuerschein. Da mussten auch die Atemschutzträger, die in das Wohngebäude vorgedrungen waren, schnell den Rückzug antreten. „Da konnte man vor lauter Qualm nichts mehr sehen“, berichtete Manuel Ranz, einer der vielen Atemschutzträger.

So konzentrierten sich die Feuerwehren in erster Linie auf das Abschirmen der benachbarten Anwesen. Am ärgsten gefährdet war der Barnsteiner-Hof, der sich nur wenige Meter hinten dem Kustermann-Anwesen befindet. Dort war das Vordach durch die große Hitze bereits angekohlt, aber durch den gezielten Löschwassereinsatz schien es, als wäre die größte Gefahr für diesen Anwesen bereits gebannt.

Doch offensichtlich waren in den Dachstuhl Funken eingedrungen. Das Gebälk fing Feuer, weißer Qualm bildete sich im Giebelbereich, und mit einem Schlag ist das ganze Dach des Barnsteiner-Hofes geborsten. Das Ortszentrum von Sachsenried wurde erneut in dicke Rauchschwaden eingehüllt. Auch die Feuerwehrler konnten auf einmal nichts mehr sehen. Man hörte laute Rufe: „Atemschutz! Atemschutz!“

Die Bewohner in der Nachbarschaft hielten sich nasse Tücher vors Gesicht, um einigermaßen atmen zu können. Überall lag Rauch in der Luft, und die Sonne verfinsterte sich. Stromleitungen fielen herunter. Von denen ging zu diesem Zeitpunkt zum Glück keine Gefahr mehr aus, denn LEW-Mann Thomas Klinkhammer, der selber in Sachsenried wohnt, hatte sofort nach Brandausbruch die Sicherung der Stromversorgung im Zentrum des Ortes abgeschaltet.

Ludwig Kögel, einer der Angrenzer des Kustermann-Anwesen, war auf dem schnellsten Weg aus Marktoberdorf herbeigeeilt, als er von seiner Tochter von dem Brand in Sachsenried informiert worden war. Kögel ist ein „gebranntes Kind“, denn vor zwölf Jahren ist sein Hof abgebrannt (Blitzschlag).

mg

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