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„Ohne Rauchmelder hätte es Tote gegeben“

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Gegen 4.40 Uhr brach gestern das Feuer in der Küche eines Reihenmittelhauses im „Tierviertel“ in Großauheim aus. Kurz darauf brannte die Wohnung lichterloh. 
Gegen 4.40 Uhr brach gestern das Feuer in der Küche eines Reihenmittelhauses im „Tierviertel“ in Großauheim aus. Kurz darauf brannte die Wohnung lichterloh. © Paul

Grossauheim - Es war ein spektakuläres Bild, das sich den Feuerwehrleute bot, die in nächtlicher Kälte gegen 4. 45 Uhr zum Einsatzort rasten. Aus den Fenstern des Reihenhauses schlugen lichterloh die Flammen. Von Christian Spindler

Das bei dem heftigen Brand niemand ernsthaft verletzt wurde, ist nur den Rauchmeldern in der Wohnung zu verdanken.

Von der großen Drehleiter aus wurde das Feuer bekämpft. Die Wohnräume wurden völlig verwüstet, der Schaden wird auf bis zu 200.000 Euro geschätzt.
Von der großen Drehleiter aus wurde das Feuer bekämpft. Die Wohnräume wurden völlig verwüstet, der Schaden wird auf bis zu 200.000 Euro geschätzt. © Paul

Die drei Bewohner des Reihenmittelhauses am Igelweg im Großauheimer „Tierviertel“ schliefen friedlich, als sie gegen 4.40 Uhr plötzlich vom schrillen Ton eines Rauchmelders aus dem Schlaf gerissen wurden. Sofort war klar: Die Küche im Erdgeschoss stand bereits in Flammen. Das 27 und 30 Jahre alte Ehepaar sowie eine 83-Jährige, die in den Haus wohnten, reagierten schnell, rannten ins Freie und brachten sich so in Sicherheit, während sich im Inneren die Flammen rasch ausbreiteten.

„Als wir ankamen, schlugen sie bereits aus Fenster und Türen in Erdgeschoss und dem ersten Stock“, berichtet Feuerwehr-Sprecher Tibor Roka. Der Eingangstüre war ebenso komplett weggebrannt wie die Innentreppe.

Was, wenn in den Räumen keine Rauchmelder installiert gewesen wären? „Dann hätte es hier wohl Tote gegeben“, sagt der Feuerwehr-Sprecher. Die Brandschützer betonen immer wieder, dass die kostengünstigen Warngeräte Leben retten können. Denn immer wieder kommt es vor, dass Menschen bei Bränden wegen des Rauchs im Schlaf ersticken, weil es keine Rauschmelder im Haus gibt.

Rund 50 Einsatzkräfte im Einsatz

Rund 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten waren gestern am frühen Morgen in der kleinen Wohnsiedlung zwischen Neuwirtshäuser Straße, Depotstraße und Bahnlinie vor Ort. Nicht nur im Inneren wüteten die Flammen; bald schlugen sie auch aus dem Dach. Mit mehreren Rohren wurde von beiden Seiten des Hauses aus gelöscht; außerdem kam eine Drehleiter zum Einsatz.

Die drei Bewohner des weitgehend ausgebrannten Hauses hatten bei ihrer Flucht ins Freie offenbar Rauch eingeatmet, sie wurden laut Polizeibericht ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht.

Aus Sicherheitsgründen wurden die beiden angrenzenden Häuser evakuiert. Ein halbes Dutzend Bewohner mussten bei minus zwölf Grad draußen bleiben, wurden von den Rettungsdiensten versorgt. Als der Einsatzleiter nach einer Stunde „Feuer unter Kontrolle“ meldete, duften sie zurück in ihre Wohnungen.

Technischer Defekt im Kühlschrank wohl die Brandursache

Die Feuerwehr stellte zur Sicherheit eine Brandwache, die die Einsatzstelle im Laufe des gestrigen Tages mehrfach kontrollierte. Auch die Brandermittler der Polizei waren vor Ort. Erste Erkenntnisse: Ursache des Feuers könnte ein technischer Defekt in einem Kühlschrank sein.

Zwar haben die Rauchmelder im Haus in diesem Fall Leben gerettet. Ein beträchtlicher Sachschaden bleibt gleichwohl. Polizei und Feuerwehr schätzen ihn auf 150.000 bis 200.000 Euro.

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