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09.02.2014 02:00

Oberderdingen Karlsruhe

Baden-Württemberg

Gebäudevollbrand im dicht bebauten Ortskern

Zu einem Großbrand kam es  in der Nacht zum Sonntag, 09.02.2014 im dicht bebauten Oberderdinger Ortskern. Gegen 2.00 Uhr wurde zunächst die Abteilung Oberderdingen der Feuerwehr Oberderdingen mit dem Alarmstichwort „Zimmerbrand“ in die Aschingerstraße alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr stand das am Ende einer schmalen Stichstraße stehende Wohngebäude im Erdgeschoss sowie in Teilen des ersten Obergeschosses bereits im Vollbrand. Das Feuer drohte zudem auf den Dachstuhl und nebenstehende Gebäude überzugreifen. Daraufhin wurde umgehend Gemeindevollalarm für alle drei Oberderdinger Feuerwehrabteilungen ausgelöst.

Zunächst war unklar, ob sich noch Personen im Gebäude befanden, was sich jedoch glücklicherweise rasch nicht bestätigte. Die vier Bewohner des Mehrfamilienhauses konnten sich noch rechtzeitig selbst ins Freie retten und wurden anschließend vom Rettungsdienst erstversorgt und betreut. Drei der betroffenen Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden im Verlauf in eine Klinik gebracht.

In der Ersteinsatzphase war auf Grund der Brandintensität kein Innenangriff möglich, sodass das Hauptaugenmerk zunächst auf dem Schutz angrenzender Gebäude lag. Die Flammen schlugen zu diesem Zeitpunkt bereits Meter hoch aus dem Wohngebäude. Daher wurde von der Feuerwehr umgehend von mehreren Seiten ein massiver Löscheinsatz und Riegelstellungen zum Teil unter Atemschutz eingeleitet, so dass letztlich insgesamt ein B-Rohr, fünf C-Rohre sowie ein Wenderohr über die Drehleiter, zahlreiche Atemschutztrupps, mehrere tragbare Leitern und die Wärmebildkamera zum Einsatz kamen. Die sehr schnelle Brandausbreitung ist wohl auch auf die Ablagerung massiv vieler Gegenstände und Gerümpel in den Zimmern, Fluren und der Treppe des Hauses zurückzuführen.

Erst im späteren Verlauf des Einsatzes war es möglich durch die Dachhaut einen Zugang mittels Rettungssäge zu schaffen, um somit die letzten Glutnester im Dachstuhl abzulöschen.  Ein Innenangriff war auf Grund der Einsturzgefahr des Wohnhauses nicht mehr möglich.

Die Feuerwehr setzte außerdem einen Drucklüfter ein und leuchtete die Einsatzstelle mit etlichen Scheinwerfern und Lichtmasten großflächig aus. Zudem wurde die Wasserversorgung für den großen Löschwasserbedarf aus dem Hydrantennetz aufgebaut.

Die Nachlöscharbeiten im Wohngebäude gestalteten sich aber schwierig und langwierig bis in die Morgenstunden, da es immer wieder zu Brandausbrüchen in den Wänden und Decken sowie im Dachstuhl kam, so dass zum Ablöschen der Brandnester große Teile des Daches in mühevoller Arbeit geöffnet werden mussten. Wegen des hohen Atemschutzbedarfs wurde im Verlauf des Einsatzes auch der Gerätewagen-Atemschutz von der Feuerwehr Bretten nachgefordert. 

Zur Sicherheit wurde eine Brandwache bis ca. 11.00 Uhr am Sonntagmorgen eingerichtet. Über den Sonntag hinweg wurden zudem weitere Kontrollen durch einige Feuerwehrangehörige durchgeführt.

Das Wohnhaus brannte letztlich nahezu voll aus und ist derzeit einsturzgefährdet. Durch den raschen und massiven Löscheinsatz gelang es jedoch angrenzende Gebäude zu schützen.

Im Einsatz waren rund 80 Feuerwehrangehörige der Feuerwehren Oberderdingen und Bretten mit 11 Feuerwehrfahrzeugen unter der Leitung des Oberderdinger Abteilungskommandanten Thomas Meffle. Die Einsatzleitung wurde vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Klaus Mayer unterstützt. Bürgermeister Thomas Nowitzki machte sich ebenfalls vor Ort ein Bild von der Lage und ergänzte die Einsatzleitung.  

Der Rettungsdienst war mit einem Notarzt, fünf Mitarbeitern und drei Fahrzeugen vor Ort. Drei Helfer der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Oberderdingen unterstützten den Rettungsdienst und versorgten die Einsatzkräfte mit Getränken. Sie hatten mehrere Fahrzeuge im Einsatz.  
Die Polizei hatte unter Leitung des neuen Revierleiters Bernhard Brenner fünf Beamte mit drei Fahrzeuge zum Einsatz gebracht, und hat noch während der Löscharbeiten die ersten Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Ebenfalls an der Einsatzstelle waren Mitarbeiter des Energieversorgers EnBW, der Wasserversorgung und des Gemeindebauhofs.  

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die örtlichen Bäckereien, die bereits um 5.00 Uhr am Morgen die Einsatzkäfte mit einem Frühstück versorgten.

Bericht: Tobias Proissl
Bilder: Feuerwehr Oberderdingen

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