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12.08.2014 19:00

Langwedel Schleusenkanal Cluvenhagen Verden

Niedersachsen

Schiff droht zu sinken

Gegen 19:00 Uhr wurde am Dienstagabend Großalarm für Rettungskräfte im Landkreis Verden ausgelöst. Auf dem Schleusenkanal in Höhe Cluvenhagen drohte ein 80 Meter langes Binnenschiff nach einer Kollision mit einem Metallpfeiler zu sinken. Das mit rund 1200 Tonnen Kohle beladene Frachtschiff war nach ersten Angaben gegen eine am Ufer stehende Brückenkonstruktion gerammt. Dabei wurde ein rund 30 x 15 cm großes Loch in den Bug gerissen. Zur Ursache der Kollision nahm die Wasserschutzpolizei vor Ort erste Ermittlungen auf.

Bei Eintreffen der ersten Kräfte hatte das Schiff durch das eindringende Wasser bereits starke Schräglage. Umgehend wurden zahlreiche Pumpen von Feuerwehr und THW eingesetzt um den Wasserstand im Schiffsinneren zu senken und das Schiff zu stabilisieren. Zeitgleich wurde das Schiff von einem vorbeikommenden Schiff gesichert und ans Ufer gedrückt. Taucher des DLRG Verden begannen umgehend mit der Lecksuche am Bug und konnten dieses erfolgreich mit einer Folie abdichten. Am späten Abend traf ein Baggerschiff an der Unglücksstelle ein und es wurde begonnen das Schiff teilweise zu entladen.

Während des Einsatzes wurde der Schleusenkanal für den Schiffsverkehr gesperrt.

Mithilfe des am späten Dienstagabend eingetroffenen Baggerschiffs werden die rund 1200 Tonnen Kohle auf ein Ersatzschiff umgeladen. Das THW Verden leuchtet dazu von beiden Uferseiten mit Unterstützung der Feuerwehr die Schadensstelle aus um die Arbeiten am Schiff trotz der Dunkelheit fortsetzen zu können. Zeitgleich wurde der Dieselkraftstoff von einer Fachfirma aus dem Havaristen abgepumpt.

Sorgen bereitete erneut die provisorische Abdichtung des Lecks am Bug. Da die Folie durch das scharfkantige Blech beschädigt wurde, kam es erneut zu einem stärkeren Wassereinbruch in das Schiff. Mit Holzkeilen und Sandsäcken konnte der Wassereinbruch vorerst gestoppt.

[UPDATE: 13.08. 01:30]

Die Baggerarbeiten schreiten gut voran und das Leck konnte erfolgreich abgedichtet werden. Aufgrund der stabilen Lage am Havaristen konnte ein Großteil der Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen werden. Weiterhin vor Ort sind die Feuerwehren Cluvenhagen und Etelsen sowie das THW und die DLRG um die Baggerarbeiten weiter abzusichern.

Insgesamt waren an diesem Großeinsatz rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DLRG, Rettungsdienst und Polizei sowie Wasserschutzpolizei im Einsatz. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte unter anderem vom Wasser- und Schiffahrtsamt Verden sowie der Unteren Wasserbehörde.

[UPDATE: 13.08. 05:00]

Das Umladen der Fracht dauert weiter an. Am Morgen wird eine Expertengruppe erwartet, die den genauen Hintergrund des Unfalls untersuchen wird. Bis dahin werden weiter Einsatzkräfte vor Ort sein und das Schiff überwachen.

[UPDATE: 13.08. 09:30]

Nach rund 14 Stunden im Einsatz konnten auch die letzten Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und DLRG die Unfallstelle verlassen. Nachdem bereits in der Nacht ein Großteil der Kräfte aus dem Einsatz herausgelöst werden konnte, verblieben nur einige Einsatzkräfte bis zum Morgen vor Ort um die Umladearbeiten und das Leck geschlagene Schiff weiter zu sichern. Im Laufe des Tages werden unter Federführung des Wasser- und Schifffahrtamtes Verden die weiteren Maßnahmen zur Aufklärung des Unfalls sowie die Bergung des Havaristen vorgenommen.


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