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Löhne

In Löhne blieben Zuschauer trotz Feueralarm in der Halle

Feuerwehr bemängelt das Verhalten des VfL Mennighüffen / Fehlende Absprachen für Notfälle

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18.11.2014 | 19.11.2014, 14:57
Die Sporthalle Mennighüffen wurde während eines Spiels geräumt. Ursache war ein Fehlalarm. - © FOTO: JÜRGEN KRÜGER
Die Sporthalle Mennighüffen wurde während eines Spiels geräumt. Ursache war ein Fehlalarm. | © FOTO: JÜRGEN KRÜGER

Löhne (mw). Feueralarm - rund 300 Zuschauer reagieren mit Buhrufen, als die Einsatzkräfte diese evakuieren wollen. Bei einem Handballspiel in der Sporthalle Mennighüffen kam es am Sonntag zu einem Fehlalarm durch Rauchmelder. Das Spiel zwischen dem VfL Mennighüffen und der TSG Harsewinkel wurde erst nach Eintreffen der Feuerwehr abgebrochen.

Feuerwehrchef Ralf Krause, ist verärgert, dass trotz Alarm die Halle nicht geräumt wurde. "Da ist seitens der Betreiber einiges schiefgelaufen. Wenn ich so eine Sache übernehme, muss ich dafür sorgen, dass ich die Leute in so einem Fall da rausbringe", erklärt er.

"Jeder hat an einen Fehlalarm gedacht, denn die Anlage ist erst seit Kurzem scharfgeschaltet", erklärt Klaus Gerkensmeier, sportlicher Leiter beim VfL, seine Wahrnehmung vor Ort. "Es gab keine Panik." Ein Risiko sah er in dieser Situation nicht, denn die Halle sei überschaubbar und mit fünf Fluchttüren ausgestattet. "Als die Feuerwehr die Halle geräumt hat, waren nach ein, zwei Minuten alle draußen", erinnert er sich.

"Es war eine Übung für alle"

Doch diese Maßnahme hätte vor Eintreffen der Rettungshelfer stattfinden sollen, findet Krause: "Wenn ein Alarm ertönt, muss man natürlich den Raum verlassen." Gerkensmeier: "Es war eine Übung für alle. Keiner von uns hat eine Ahnung, wie die neue Anlage zu handhaben ist." Ob es einen Notfallplan für solche Situationen gebe, wisse er nicht. Auch übernehme niemand die spezielle Aufgabe, sich darum zu kümmern. "Wir als Verein haben die Nutzung der Halle zusammen beantragt", erklärt er.

"Die Veranstaltung muss einen Verantwortlichen haben. Aber meistens wissen diejenigen gar nicht, dass sie verantwortlich sind. Doch eins ist klar - wäre es zu einem ernsten Zwischenfall gekommen, hätte der Staatsanwalt einen dafür gefunden", sagt Krause. Auch Frank Brökemeier vom Sportamt der Stadt meint: "Die Verantwortung liegt in den Händen des Veranstalters." Damit wäre der VfL in der Pflicht. Er rät: "Der Verein sollte schauen, was da schiefgelaufen ist und was man verbessern muss."

Die Stadt selbst hat laut Krause an dieser Stelle ihr Soll erfüllt: "Es wurde ein Brandschutzkonzept entwickelt und diese Auflagen wurden von der Stadt erfüllt." Dazu zählen auch die neuen automatisierten Rauchmelder. Nachdem die Feuerwehr diese untersuchte und versteckte Gefahren mit einer Wärmebildkamera ausschloss, war ihre Arbeit abgeschlossen. Das Spiel wurde auf unbestimmte Zeit verschoben und viele Zuschauer zeigten sich erbost gegenüber des Einsatzteams, bedauert Krause: "Dabei haben sie haben alles vorschriftsmäßig gemacht."