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02.02.2015 12:44

Helmstedt Helmstedt Helmstedt

Niedersachsen

Feuer zerstört Möbelhaus in Altstadt

Um 12:44 Uhr gingen am Montag den 2. Februar bei der Feuerwehr Helmstedt die Digitalen Meldeempfänger mit dem Stichwort Mittelbrand Möbel-Oase. Bereits auf der Anfahrt bekam der Einsatzleiter Ortsbrandmeister Sven Goldmann den Hinweis dass bereits Qualm unter der Eingangstür nach außen dringt. Nach einer ersten Erkundung ließ Goldmann umgehend weitere Kräfte nachalarmieren. Aufgrund der extremen Verqualmung der Straße wurden die Anwohner durch Radiodurchsagen aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten, ebenfalls wurde für die Bundesautobahn 2 vor Sichtbehinderung durch Rauch gewarnt. Angrenzende Gebäude wurden umgehend Evakuiert. Das Gebäude stand aufgrund seiner Bebauung extrem schnell im Vollbrand, so dass die Einsatzkräfte die sich im Gebäude befanden umgehend nach draußen geholt werden mussten, und sich nur auf eine Brandbekämpfung von außen konzentriert wurde. Die größte Gefahr bestand darin, dass das Feuer auf einen angrenzenden Gutshof übergreifen könnte, wo sieben Tonnen Weizen, drei Tonnen Pellets sowie 3000 Liter Heizöl lagerten. Der Dachstuhl brannte sehr schnell durch, wegen dieser extremen Lage entschied sich der Einsatzleiter auf Nachforderung von Atemschutzgeräteträgern aus dem gesamten Umfeld des Stadtgebietes. Schnell stand fest, dass der Gebäudekomplex nicht zu halten sei. Zu einer besseren Lagebeurteilung wurde aus dem Kreis Gifhorn ein Oktokopter (Drohne) angefordert, um Luftaufnahmen zu tätigen. Der Bürgermeister, sowie Vertreter des Bauamtes und den Fachbereich Sicherheit und Ordnung machten sich vor Ort ein Bild der Situation. Bürgermeister Wittich Schobert, organisierte die Unterbringung von Anwohner in einem Hotel in der Stadt, wo die Wohnungen aufgrund Verqualmung betroffen waren oder die im Bereich des Einsturzgefährdeten Gebäudes waren. Da ein hoher Verbrauch an Atemschutzgeräten bestand, wurde die Kreisfeuerwehr mit dem Abrollbehälter Atemschutz nachgefordert, sowie weitere Fahrzeuge zur Einsatzunterstützung. Um das Hydrantennetz zu entlasten wurde eine Schlauchleitung vom Sternberger Teich zum Brandobjekt gelegt um von dort Wasser zu fördern. Ein Übergreifen auf Nachbargebäude und auf den Gutshof konnten verhindert werden. Durch Funkenflug kam es auf einem Dach auf der anderen Straßenseite zu einer kleinen Brandentwicklung, die aber schnell durch den Einsatz der Drehleiter Helmstedt gelöscht werden konnte. Das Brandobjekt wurde mittels Wenderohren über insgesamt 4 Hubrettungsfahrzeugen sowie mehreren C-Rohren und Wasserwerfern bekämpft. Da es während der Löscharbeiten schon gelegentlich zum herabfallen von Trümmerteilen kam, entschied sich Bürgermeister Schobert gegen 18 Uhr nach Beratung mit den Fachämtern dazu, das Gebäude sofort abzureißen. Das Feuer war zu dem Zeitpunkt gut unter Kontrolle gebracht worden, das parallel eine Baggerfirma begann die Außenwände einzureißen. So konnten die immer wieder aufflammenden Bereiche effektivvoll sofort gelöscht werden.

Um die Einsatzstelle nicht mit allen Fahrzeugen zu belasten, wurde auf dem Nahegelegen Maschplatz eine Sammelstelle eingerichtet, von wo die Atemschutzgeräteträger mit Mannschaftstransportern zur Einsatzstelle gebracht wurden. In der Wache der Ortsfeuerwehr Helmstedt wurde die Verpflegung der Einsatzkräfte vorgenommen, die vom Verpflegungszug der Kreisfeuerwehr vorbereitet wurde. Auch an der Einsatzstelle gab es durchgehend Warme Getränke sowie Suppe. Zusätzlich zum Regelrettungsdienst stellte die SEG Betreuung des DRK die Versorgung sicher. Der Kriseninterventionsdienst war zur Betreuung Geschädigter bzw. Evakuierter Personen ebenfalls anwesend. Gegen zwei Uhr morgens waren alle Einsatzkräfte bis auf ein HLF und den ELW der Feuerwehr Helmstedt alle Kräfte wieder in ihren Standorten. Um fünf Uhr konnten auch diese Kameraden auf Wache fahren um die Fahrzeuge wieder aufzurüsten, bevor es mit neuer Besatzung gegen halb Sieben wieder zur Brandwache los ging. Die gesamte Woche über mussten immer wieder Kameraden zur Brandstelle fahren um kleine glimmende Stellen die aufgrund der Baggerarbeiten zum Vorschein kamen zu löschen. Der Bürgermeister wurde regelmäßig über den aktuellen Stand auf den laufenden gehalten. Viele Bürger machten sich in den Tagen nach dem verheerenden Feuer ein Bild von dem Schaden. Was auch hier wieder zu beobachten war, das sehr schnell nach Einsatzbeginn durch die vielen „Zuschauer“ Bilder und Spekulation in dem Netzwerken zu finden waren.

Ein großer Dank geht auch an die Betreiber des an der Einsatzstelle befindlichen ROXY-Kino´s. Diese haben kurzerhand beschlossen die Türen geöffnet zu lassen so das die Einsatzkräfte bis morgens um drei Uhr die Möglichkeit hatten auf Toilette zu gehen.

Insgesamt waren ca. 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei, DRK und Rettungsdienst beteiligt. 72 Fahrzeuge und rund 70 Atemschutzgeräteträger wurde eingesetzt.

Andreas Meißner, Kreispressewart Nord


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