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04.04.2015 08:00

Overath Rheinisch-Bergischer Kreis

Nordrhein-Westfalen

Häusliche Gewalt mit späterem Feuerwehreinsatz

Ein ungewöhnlicher Fall häuslicher Gewalt - einschließlich Epilogs - ereignete sich an Karfreitag (4.4.2015). Am frühen Morgen erschien ein gehbehinderter 68-Jähriger aus Overath auf der Polizeiwache Overath/Rösrath und zeigte einen recht skurril klingenden Fall an. Sein 26-jähriger Sohn, der im gleichen Haus wohnt, feierte mit Freunden bis in die frühen Morgenstunden. Gegen 05.00 Uhr erschien er merkbar alkoholisiert im Schlafzimmer und forderte seinen Vater auf, ihn sofort mit dem Auto zu einem Bekannten zu bringen. Der Vater lehnte dies zunächst ab, woraufhin sein Sohn ihm eröffnete, er werde ihn aus dem Fenster werfen. Also fuhr Vater und Sohn los, sie erreichten die Wohnanschrift des Bekannten. Hier betätigte der Sohn plötzlich die Hupe, die sich auch durch das Abstellen des Motors nicht deaktivieren ließ. Irgendwann zückte der Vater ein Handy und wollte die Polizei anrufen, was der Sohn erneut durch Drohungen unterbinden konnte. Er griff auch ins Fahrgeschehen ein, stellte den Automatikwählhebel kurz nach Anfahrt auf "P", was zu einer abrupten Bremsung führte. Mit dem Handy des Vaters und dem Fahrzeugschlüssel sprang der 26-Jährige aus dem Auto und lief weg. Doch der Vater hatte schon vorher geistesgegenwärtig einen zweiten Schlüssel eingesteckt und konnte hiermit den Ort verlassen und zurück nach Hause fahren. Kurze Zeit später erstattete er Anzeige.

Epilog: Die Beamten der Polizeiwache entschieden sich dafür, den Sohn aus der Wohnung zu verweisen und ein 10-tägiges Rückkehrverbot zu verfügen. Hierzu wurde mehrfach die betreffende Wohnanschrift aufgesucht, der 26-Jährige jedoch war zunächst nicht da. Im Verlauf des Vormittags aber meldete sich der Vater, der von seinem Sohn aus dem Hause ausgesperrt worden war. Als mehrere Streifenwagen eintrafen, entdeckten sie den 26-Jährigen zunächst auf einem Flachdach, später kletterte er auf das Dach und lief auf dem First hin und her. Die Feuerwehr erschien vor Ort und aktivierte zwei Sprungkissen, als der junge Mann tatsächlich plötzlich abrutschte und nur mit viel Glück seinen Sturz vom Dach verhindern konnte. Jetzt hatte auch der Betroffene genug und kehrte durch ein Fenster ins Haus zurück. Er wurde von den Beamten gefesselt und zur Wache transportiert. Von hier aus ging es direkt in ein Landeskrankenhaus, in das er eingewiesen wurde. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.


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