Freiwillige Feuerwehr Weißkeißel

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Datum 15.05.2015
Uhrzeit: 02:00 Uhr
Einsatzart: Brandeinsatz
Einsatzort: Trebendorf
Eingesetzte Kräfte: Weißkeißel, Weißwasser, Schleife, Trebendorf, Groß Düben, Halbendorf Mulkwitz, Mühlrose, Rohne,Neustadt, Spremberg, Werkfeuerwehr Boxberg und Werkfeuerwehr Schwarze Pumpe, 2 RTW WSW
Einsatz Nr. 13
Informationen: Nachdem die Gartenlaube in Weißwasser gelöscht war kam der Folgeeinsatz nach Trebendorf Reinert Ranch.

28 Autos verbrennen bei Großfeuer in Trebendorf

Eine Männertagsparty findet am frühen Freitagmorgen ein jähes Ende. Unglück oder Brandstiftung?

In der Nacht zum Freitag geht bei der Feuerwehr Trebendorf der Alarm: Die Strohscheune der Reinert Ranch brennt. Stroh in einer Holzscheune mit Wellblechdach bedeutet Großalarm. Alle Gemeindefeuerwehren ringsum werden zu Hilfe gerufen, auch die von Weißwasser. Als die Kameraden an der Unglücksstelle eintreffen, steht die gesamte, gut 100 Meter lange Scheune in Flammen. Schläuche werden ausgerollt, außerdem mit Schaum gelöscht. Das Einleiten der Rettungsmaßnahmen ist Routine. Es wird nur unterbrochen, teilweise gestört, durch die zahlreichen Zaungäste. Auf der -Ranch ist zu diesem Zeitpunkt die Männertagsparty noch in vollem Gang. Im Festzelt bekommen die Gäste von dem Brand anfangs nichts mit. "Uns hat keiner Bescheid gesagt. Und dabei standen Taxis vor der Tür", gibt eine Weißwasseranerin am nächsten Tag fassungslos zu Protokoll. Hat es tatsächlich keine Warnung gegeben? Fest steht, dass sich das Unglück längst rumgesprochen hat, als die Löschmaßnahmen beginnen. Einige der Gäste können ihre Autos, die auf dem Parkplatz und direkt vor der Scheune stehen, noch retten. Doch bei vielen der Fahrzeuge kommt jede Hilfe zu spät. Zehn Autos brennen aus, 18 weitere werden teilweise schwer in Mitleidenschaft gezogen, darunter ein Neuwagen. Er ist gerade einmal drei Tage gefahren. Die Gäste und Mitarbeiter müssen zusehen, wie die Flammen Frontscheiben zerspringen und Sitzpolster in Rauch aufgehen lassen. Ein Gabelstapler und ein Traktor, die in der Scheune untergestellt sind, verbrennen fast bis zur Unkenntlichkeit. Insgesamt werden 28 Fahrzeuge ein Raub der Flammen.

Nach nicht bestätigten Angaben sind über Hundert Einsatzkräfte vor Ort. Sie löschen die ganze Nacht hindurch. Immer wieder flammen "Strohfeuer" auf. Wehrleiter Bernd Kowalik tritt noch am nächsten Tag dampfende Stellen aus. Während des gesamten Einsatzes, und auch danach, ist der Gestank unerträglich. Aber die Kameraden halten durch und sorgen erfolgreich dafür, dass das Feuer nur auf den Parkplatz vor der Scheune überspringt, aber nicht weiter um sich greift. Vielleicht hätten sie noch effizienter löschen können, wären sie kurioserweise nicht bereits im Einsatz gewesen. Um 23.37 Uhr werden sie zu einem Laubenbrand in Weißwasser gerufen. Als Alarm wegen der Scheune in Trebendorf gegeben wird, müssen sie von einer Sekunde auf die andere umschalten.

Die Polizei datiert den Ausbruch des Feuers auf 1.50 Uhr. Der Gesamtschaden liegt nach ersten Angaben bei mehreren Hunderttausend Euro. Personen kommen nach SZ-Informationen nicht zu Schaden. Ein Brandursachenermittler sucht nun nach dem Auslöser für das Großfeuer. Der Ausgang der Untersuchung ist offen. Der Verdacht auf Brandstiftung sei gegenwärtig nicht auszuschließen, heißt es von der Polizeidirektion Görlitz. In ihrem Zuständigkeitsbereich werden am Männertag sieben Brände gemeldet, darunter in Hoyerswerda und Reichenbach.

Die Sorge der Ranch-Mitarbeiter gilt am Freitag vor allem den Betroffenen. Sie erhalten im "Office" die Schadensnummer für die Versicherung. Draußen steht eine Weißwasseranerin fassungslos vor ihrem verkohlten Wagen. "Ich bin selbstständig und brauche mein Auto täglich", sagt sie". In der Hand hält sie ein makelloses Smartphone. Zusammen mit ihrem Hausschlüssel hat es die Hitze in der Mittelkonsole des Wagens ohne Kratzer überstanden. Trebendorfs Bürgermeisterin Kerstin Antonius ist in der Brandnacht vor Ort und am nächsten Tag noch immer erschüttert. "Mir tut es für alle Betroffenen sehr leid."

Auch für die Tiere muss gesorgt werden. "Wir brauchen Futter für unsere zehn Pferde. Das Stroh in der Scheune war für sie gedacht", so eine Mitarbeiterin. Sie ist in der Unglücksnacht nicht im Dienst, wird vom Schicksal aber nicht verschont. Ein paar Kilometer weiter wird in ihrem Haus eingebrochen und eine Motorsäge entwendet. Als sie den Diebstahl am Freitagmorgen bemerkt und endlich bei der Polizei durchkommt und sich beschwert, erfährt sie nicht nur, dass viele in ihrem Wohnviertel bestohlen wurden, sondern auch von dem Unglück auf ihrer Arbeitsstelle.




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