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25.05.2015 17:07

Vohenstrauß Neustadt an der Waldnaab

Bayern

PKW-Unfall und LKW-Unfall innerhalb 5 Minuten auf A6 - und dann fast 10 Stunden auf der Autobahn

Lange Nacht für die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Vohenstrauß. Am späten Nachmittag des Pfingstmontags um 17.07 Uhr erfolgte die Alarmierung zu einem PKW-Unfall auf der Autobahn A 6 Nürnberg - Pilsen zwischen den AS Vohenstrauß-Ost und Pleystein in Fahrtrichtung Grenze mit dem Stichwort "Verkehrsabsicherung und Fahrbahnreinigung nach VU, keine Verletzten". Unmittelbar beim Abrücken des TLF 16 mit dem VSA nur wenige Minuten später teilte die Leitstelle Nordoberpfalz eine neue Einsatzstelle auf der A 6 mit, diesmal in Fahrrichtung Nürnberg zwischen den AS Vohenstrauß West und Leuchtenberg, "LKW umgekippt". Im ersten Moment war da nicht ganz klar, ob es sich um eine Korrektur der Ortsangabe oder eine weitere Einsatzstelle handelte. Das TLF mit dem VSA sollte zunächst diese Einsatzstelle anfahren, aufgrund der dann präzisierten Meldung rückten kurz danach weitere Kräfte mit LF 20/16, RW 2, V-LKW, MZF und ELW nach.

Beim Eintreffen an der Anschlußstelle Vohenstrauß-West ergab sich folgendes Bild: Unmittelbar nach der Einfahrt in die AS lag ein LKW mit Anhänger seitlich auf der Fahrbahn und blockierte diese vollständig. Verletzt war niemand, der LKW-Fahrer war bereits aus dem Fahrerhaus geklettert. Die Autobahn selbst war nicht betroffen.

Das TLF wurde daraufhin zur ersten Einsatzstelle zur Verkehrsabsicherung weiterbeordert, zeitgleich wurde die Feuerwehr Pleystein zur Fahrbahnreinigung nachalarmiert. An dieser Einsatzstelle war durch Aquaplaning ein neuwertiger PKW Opel GT ins Schleudern geraten und zunächst mit der Front und danach mit dem Heck in die Leitplanke gekracht. Das Fahrzeug stand quer zur Fahrbahn auf dem Standstreifen, die beiden Insassen waren unverletzt. Der Verkehr wurde auf der linken Spur vorbeigeleitet, die Fahrbahn von vielen Trümmerteilen, Steinen und Scherben gereinigt. Da der Abschlepper recht lange bis zum Eintreffen brauchte, zog sich dieser Einsatz im strömenden Regen rund 90 Minuten hin.

An der zweiten Einsatzstelle an der AS Vohenstrauß-West war weitaus mehr zu tun. Aus dem Fahrzeugtank war bereits reichlich Diesel ausgelaufen, von der Feuerwehr wurden mit der Ausrüstung des Rüstwagens die Kanaleinläufe abgedichtet und das ausgetretene Öl aufgefangen bzw. gebunden. 400 l Diesel wurden aus den Tanks noch abgepumpt, um ein weiteres Auslaufen zu verhindern.

Bis zum Eintreffen der schweren Bergefahrzeuge war die Ausfahrt von der Autobahn noch befahrbar, diese wurde dann vom TLF mit VSA nach Beendigung des ersten Einsatzes gesperrt. Mit einem Kran wurde zunächst die Ladung des LKW und des Anhängers, bestehend aus Gitterboxen mit Fahrzeugteilen herausgehoben und mit einem Gabelstapler auf einen weiteren LKW verladen. Dabei zeigte sich auch die mutmaßliche Unfallursache: Die Gitterboxen waren nicht gesichert und standen lose auf der Ladefläche, in Verbindung mit einer zu hohen Geschwindigkeit beim Linksabbiegen in die Autobahneinfahrt verrutschten diese und rissen den Anhänger um, der wiederum auch das Zugfahrzeug zum Umkippen brachte.

Nach der mehrstündigen Entladungsaktion wurden die Fahrzeuge mit einem Kran aufgerichtet und anschließend abgeschleppt. Mit einem bereits eingetroffenen Bagger wurde noch in der Nacht das ölverschmutzte Erdreich am Bankett abgebaggert und abtransportiert. Nach restlichen Aufräumarbeiten und Reinigung der Fahrbahn wurde die Anschlussstelle Vohenstrauß West gegen 02.15 Uhr wieder freigegeben und die letzten Fahrzeuge der Feuerwehr konnten die Einsatzstelle verlassen.

Für die Aktiven der Feuerwehr Vohenstrauß war der Einsatz nach der Komplettierung der Fahrzeuge erst gegen 3 Uhr beendet, und damit 10 Stunden nach der Alarmierung und bei sehr ungemütlichen Wetterbedingungen.

PS: Nur ein paar Stunden später, am Dienstag gegen 11 Uhr, der nächste Einsatz, diesmal eher zum Schmunzeln und in 20 Minuten erledigt: nach der Meldung "Kleintierrettung" wurde ein kleiner Schafbock vorgefunden, der aus seinem Gehege in einem Garten im Stadtgebiet von Vohenstrauß ausgebüxt war, und sich in einem im Garten herumliegenden Zaunnetz verheddert hatte. In wenigen Minuten wurde das Tier mit einer Schere aus dem Netz herausgeschnitten und wieder in sein Gehege gesetzt.

 


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