banner

31.07.2015 20:00

Nordhorn Blumensiedlung Grafschaft Bentheim

Niedersachsen

Feuerwehr rettet Storch

Am Freitag sorgte ein Storch im Nordhorner Stadtteil Blumensiedlung für Aufsehen. Bereits seit dem Vormittag wurde er regelmäßig gesichtet, wie er zu Fuß unterwegs war und dabei auch verkehrsreiche Straßen benutzte. Immer wieder wurden Autofahrer gezwungen, anzuhalten. Die Polizei war mehrfach vor Ort, konnte aber nie etwas ausrichten. Doch am Abend gegen kurz nach 19 Uhr hatten Passanten das Tier „gestellt“. Es stand direkt vor einer Haustür in der Blumenstraße. Sie platzierten sich so vor den Vorgarten des Hauses, dass das Tier nicht weglaufen konnte und informierten die Polizei.

Auf Grund der Größe des Tieres und der Tatsache, dass der Vogel regelmäßig direkt auf den Straßen in der Blumensiedlung spazieren ging, entschied die Polizei, dass das Tier eingefangen werden muss, um eine weitere Gefährdung des Straßenverkehres auszuschließen. Da zu der fortgeschrittenen Stunde der Nordhorner Tierpark bereits geschlossen hatte und kein Personal zur Rettung des Storches zur Verfügung stand, blieb den Beamten nichts anderes übrig, als die Feuerwehr hinzuzuziehen.

Einsätze dieser Art sind in der Bevölkerung umstritten. „Müssen freiwillige Helfer sich um sowas kümmern?“, kann man das Tier nicht einfach „laufen lassen“, diese Fragen wurden und werden immer wieder gestellt. Teilweise sicher auch zu recht. Doch in diesem Fall konnte die Polizei nicht anders entscheiden. Eine potentielle Gefahr für den Straßenverkehr wissentlich zu ignorieren, wäre eine denkbar schlechte Alternative gewesen. Und die Feuerwehr war am Abend die einzige Option, dass Tier zu fangen.
Kurz nach 20 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr Nordhorn mit einem H1-Alarm alarmiert. Ohne Eile und selbstverständlich ohne Sonderrechte ging es in die Blumensiedlung. Doch, obwohl der Storch sichtlich geschwächt war, gelangen einige Versuche, ihn mit Decken einzufangen, nicht. Letztlich entwischte der große Vogel einige hundert Meter außer Sichtweite. Eine Nachsuche hatte keinen Erfolg. Polizei und Feuerwehr mussten unverrichteter Dinge wieder abrücken.

Doch um 21 Uhr war der Vogel wieder da, er stolzierte über die Lindenallee direkt vor dort fahrenden Autos. Wieder sorgten Passanten dafür, dass der Vogel von der Straße kam und informierten erneut die Polizei. Aus den gleichen Gründen, wie zuvor, musste auch die Feuerwehr wieder ausrücken. Zwei weitere Versuche, den Vogel zu fangen, scheiterten. Doch der Storch war zu sehr geschwächt, nach dem letzten Versuch konnte er nicht richtig davon fliegen, er verlor an Höhe, streifte eine Hauswand und landete schließlich auf einem kleinen Abdach eines Hauses. Hier war die Flucht dann schließlich beendet. Einem Nordhorner Feuerwehrmann gelang es, auf Zehenspitzen stehend, den Storch an den Füßen zu packen und auf den Boden zu befördern. Dort wurde er in eine Decke gehüllt und der Schnabel fixiert. Behutsam in einen Karton gelegt, wurde das Tier von der Wehr zur Polizei gebracht. Von dort sollten ihn Mitarbeiter des Tierhofs Wilsum dann im Laufe des Abends abholen. Der Tierhof ist für die Stadt Nordhorn die offizielle Annahmestelle für Fundtiere.

Holger Schmalfuß, Feuerwehr Nordhorn


Weitere Berichte Links) zu diesem Einsatz hinzufügen

banner


zurück zur Einsatzliste der Einsatzberichte auf www.FEUERWEHR.de


© 1996-2019 www.FEUERWEHR.de, Dipl.-Ing.(FH) Jürgen Mayer