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24.08.2015 05:03

Weissach im Tal Unterweissach Rems-Murr-Kreis

Baden-Württemberg

geplanten Flüchtlingsunterkunft: Gebäudebrand

Am frühen Montagmorgen hat eine Autofahrerin, die auf der Welzheimer Straße in Unterweissach unterwegs war, gesehen, dass ein Gebäude ziemlich stark brannte. Sie verständigte unverzüglich den Notruf. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein derzeit unbewohntes Gebäude älteren Baujahrs. Vor einigen Wochen hat der Gemeinderat der Gemeinde Weissach beschlossen, dieses Gebäude für die sogenannte Asylbewerber-Anschlussunterbringung zu sanieren. Die Ausschreibung der einzelnen Gewerke ist erfolgt. Allerdings sind bislang noch keine Bauarbeiten durchgeführt worden. Trotz des schnellen Eingreifens der Weissacher Tal Feuerwehren brannte das Gebäude sehr schnell vollständig. Die Feuerwehren des Weissacher Tals waren mit 10 Fahrzeugen und 40 Einsatzkräften mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Von der Feuerwehr war im ersten Löschangriff Diesel- oder Heizölgeruch festgestellt worden, der im öffentlichen Raum schnell für Spekulationen bezüglich der Brandursache sorgte. Später wurde aber festgestellt, dass der Geruch vermutlich von der Ölheizung des Gebäudes herrührte. Die Ermittlungen der Waiblinger Kriminalpolizei, der Brandermittler und der Zentralen Kriminaltechnik sind aufgenommen worden. Wegen der geplanten Nutzung des Gebäudes wurden auch Beamte der Inspektion Staatschutz mit in die Ermittlungen eingebunden.

Ersten Erkenntnissen zufolge war die elektrische Zuleitung des Gebäudes noch bis zum Sicherungskasten vorhanden, so dass auch ein technischer Defekt nicht ausgeschlossen werden kann.

Das Gebäude ist vollständig ausgebrannt und stark einsturzgefährdet. In Abstimmung mit der Gemeinde Weissach wird die Schadenshöhe derzeit auf etwa 70000 Euro geschätzt. Für die Brandruine wurde ein absolutes Betretungsverbot ausgesprochen; es wurde bereits damit begonnen, die Brandreste abzureißen. Brandsachverständige des Landeskriminalamtes überwachen die Abrissarbeiten und untersuchen dabei die beseitigten Gebäudeteile und den Brandschutt.

Landrat Dr. Richard Sigel hat sich in Weissach im Tal ein Bild von der Lage verschafft. "Als ich die Nachricht heute Morgen bekam, war ich zunächst sprachlos", sagt der neue Landrat des Rems-Murr-Kreises. "Es ist besonders bedrückend, wenn ein Haus brennt, das für die Unterbringung von Flüchtlingen vorbereitet wird. Wir müssen aber zunächst die Ermittlungen der Polizei abwarten." "Mir ist bewusst, dass den Kommunen, den Bürgerinnen und Bürgern im Rems-Murr-Kreis derzeit viel abverlangt wird", so der Landrat weiter. "Wir als kommunale Familie - der Landkreis und die Kommunen - müssen noch enger zusammen stehen, um die Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Die Situation ist nach dem Brand sicher nicht einfacher geworden."

Um schnell und umfassend ermitteln zu können, hat die Polizei die Ermittlungsgruppe "Tal" eingerichtet.

Update:

Noch keine Hinweise gibt es aktuell zur Ursache des Brandes in der geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Welzheimer Straße in Unterweissach. Wie bereits berichtet, wurde der Brand in dem unbewohnten Haus gegen fünf Uhr entdeckt. Es wird jedoch vermutet, dass der Brand bereits früher ausgebrochen ist und erst um 5 Uhr entdeckt wurde. Um die Mittagszeit hat ein Bagger mit dem Abriss des Gebäudes begonnen. Die Abrissarbeiten werden von den Brandermittlern des Landeskriminalamtes und den Beamten der Zentralen Kriminaltechnik überwacht, damit parallel zum Abbruch Spuren gesichert werden können. Die drei Brandsachverständigen des Landeskriminalamtes haben bereits verschiedene Gegenstände gesichert, die im Labor ausgewertet werden müssen.

Die Kriminalpolizeidirektion Waiblingen hat die 17-köpfige Ermittlungsgruppe "Tal" aus Beamten der Kriminal- und Schutzpolizei eingerichtet. Aktuell werden die Angehörigen der Feuerwehr, die seit heute Morgen Schwerstarbeit geleistet haben, zu ihren Wahrnehmungen und Feststellungen am Brandort befragt. Ebenso finden erste Nachbarschaftsbefragungen statt, durch die Auffälligkeiten rund um den Brandort erkannt und Hinweise zum Brandgeschehen erhalten werden sollen.

Aktuell kann weder ein technischer Defekt, noch eine fahrlässige oder eine vorsätzliche Brandstiftung ausgeschlossen werden.

Im Herbst 2005 ist auf dieses Gebäude ein Brandanschlag verübt worden. Damals zerplatzte ein Molotowcocktail an der Hausfassade, ohne dass die steinerne Fassade Feuer fing. Die Täter konnten seinerzeit ermittelt werden, der Haupttäter kam damals in Haft.

Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

ZVW:Bilder & Video: Nach Brand in Asylheim

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