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04.10.2015 06:00

Schönau (Odenwald)

Baden-Württemberg

Gebäudebrand

Gebäudebrand 
Datum: Sonntag, 04.Oktober 2015

Einsatzbericht Gebäudebrand Brunnenbergstraße

Am Sonntag, den 4. Oktober 2015 wurde die Feuerwehr Schönau um 6 Uhr zu einem Gebäudebrand
in der Brunnenbergstraße alarmiert. Aufgrund der vielen Notrufe, die in der Leitstelle eingingen und
der Meldung, dass sich noch Personen im Gebäude befänden, wurde die Abteilung Altneudorf sowie
die Feuerwehr Neckargemünd mit alarmiert. Sieben Minuten nach der Alarmierung traf das erste
Fahrzeug an der Einsatzstelle ein.

Bei der Erkundung durch den Einsatzleiter konnte festgestellt werden, dass sich noch zwei
Bewohnerinnen im Dachgeschoss befanden und das Treppenhaus sowie das 1. Obergeschoss durch
die Brandausbreitung nicht mehr begehbar waren.

Eine der eingeschlossenen Bewohnerinnen hatte sich auf den verrauchten Balkon gerettet, die
zweite Bewohnerin, eine 95-jährige Dame, befand sich noch im Gebäude. Über Steckleiter wurde ein
Trupp der Feuerwehr mit Atemschutzgerät auf den Balkon geschickt, um die vermisste Person zu
retten. Diese wurde schnell aufgefunden und auch auf den Balkon gebracht. Da die Dame nicht „gut
zu Fuß“ war, wurde von einer Rettung über die Steckleiter abgesehen und auf das Eintreffen der
Drehleiter aus Neckargemünd gewartet. Mit dieser konnten die zwei Personen dann zügig gerettet
und dem Rettungsdienst übergeben werden. Insgesamt mussten elf Personen, davon auch zwei
Feuerwehrkameraden, wegen Rauchgasvergiftung im Krankenhaus untersucht bzw. behandelt
werden. Allen geht es, den Umständen entsprechend, gut.

Das Löschen des Feuers wurde aus drei Richtungen vorgenommen. Ein Atemschutztrupp ging über
das Treppenhaus vor, ein zweiter über den Balkon und ein dritter über den Korb der Drehleiter. Da
der Luftvorrat der Atemluftflaschen nach etwa 20 Minuten aufgebraucht ist und auch wegen der
körperlichen Belastung eine viel längere Einsatzdauer nicht möglich ist, wurden aus den umliegenden
Ortschaften weitere Atemschutzgeräteträger angefordert.

Nachdem das Feuer auch auf den Dachstuhl des Gebäudes übergegriffen hatte, wurde zur
Sicherstellung der Wasserversorgung von der Neckarsteinacherstraße aus eine 400 m lange
Schlauchleitung aufgebaut. Das Hydrantennetz liefert für einen Zimmerbrand ausreichend
Löschwasser, aber bei so einer massiven Brandausbreitung wollte man auf „Nummer Sicher“ gehen
und eine zweite Löschwasserversorgung an der Einsatzstelle vorhalten.

Gegen 11.30 Uhr konnte „Feuer schwarz“, das heißt „das Feuer ist gelöscht“, gemeldet werden. Bis
um 6 Uhr morgens am folgenden Tag stellten die Feuerwehren Schönaus eine Brandwache, um so
ein Wiederauffachen der Flammen zu verhindern. Trotz aller Bemühungen sind große Teile des
Hauses ein Raub der Flammen geworden und nicht mehr bewohnbar.

Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Schönau und Altneudorf, Neckargemünd,
Heiligkreuzsteinach, Wilhelmsfeld, Bammental und Heddesbach im Einsatz. Vom Rettungsdienst
waren der organisatorische Leiter Rettungsdienst, Helfer vor Ort Steinachtal, Rotes Kreuz
Ortsverband Mauer sowie mehrere Rettungswagen an der Einsatzstelle. Viel Unterstützung erhielten
wir auch von unserem Bürgermeister Marcus Zeitler, den stellvertretenden Kreisbrandmeistern Udo
Dentz und Kurt Lenz, dem Bauhofleiter Dieter Fastner und dem Abwasserzweckverband.

Ein besonderer Dank ist der tollen Nachbarschaft auszusprechen. Diese alarmierte die Feuerwehr
und die teilweise schlafenden Bewohner und konnte diese so vor noch größerem Schaden bewahren.
Auch versorgten viele helfende Hände die Einsatzkräfte aber auch die Geschädigten mit Getränken
und Essen sowie mit warmer Kleidung. Eine ganz besonders nette Geste kam von einem Schönauer
Bürger, der vor zwei Jahren selbst in einer ähnlichen Lage war: er brachte abends einen Kuchen zur
Versorgung der Anwesenden an die Einsatzstelle.

Andreas Wegehenkel


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