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19.09.2016 14:15

Harsefeld Stade

Niedersachsen

Schwere Explosion in Wohngebiet - 2 Personen zum Teil lebensgefährlich verletzt [Update]

Am heutigen frühen Nachmittag kam es gegen 14:15 h aus bisher ungeklärter Ursache in einem Einfamilienhaus in einem Harsefelder Wohngebiet zu einer schweren Explosion.

Im Issendorfer Weg war ein Gärtner aus einem Nachbargrundstück gerade dabei die Hecke eines Kunden zu schneiden, als es plötzlich einen lauten Knall gab und der Anbau eines dortigen Hauses einstürzte. Trümmerteile und Scherben wurden dabei über die Straße bis auf die gegenüber liegenden Grundstücke geschleudert.

Der 26-jährige Gärtner aus Ahlerstedt erlitt erhebliche Verletzung durch diese herumfliegenden Geschosse.

Eine in dem Anbau wohnende 52-jährige Frau konnte sich nach der Verpuffung noch selbst ins Freie retten und wurde dann dort von den ersten der ca. 55 Feuerwehrleute der Ortswehren Harsefeld, Issendorf, Ohrensen und Hollenbeck aufgefunden und erstversorgt.

Da noch Qualm aus den Trümmern des Hauses drang, mussten Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz ins Gebäude vordringen. Offenes Feuer war dann aber nicht mehr zu sehen.

Neben den beiden Notärzten aus Stade und Buxtehude sowie der Besatzung dreier Rettungswagen wurde ebenfalls noch der Hamburger Rettungshubschrauber Christoph Hansa angefordert.

Der Notarzt und die Besatzung des Hubschraubers flogen die lebensgefährliche brandverletzte 52-jährige Bewohnerin nach ihrer Erstversorgung in eine Hamburger Klinik. Auch der Gärtner wurde vom Rettungsdienst ins Elbeklinikum eingeliefert.

Ihr Mann, der auf der Arbeitsstelle erreicht wurde und zur Unglücksstelle eilte, erlitt einen Schock und musste sich ebenfalls in Behandlung begeben.

Der 80-jährige Bewohner des Obergeschosses hielt sich zum Zeitpunkt der Explosion im hinteren Teil des Hauses auf, dass nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, er blieb unverletzt. Nachbarn, Feuerwehrleute und Rettungsdienstpersonal übernahmen die erste Betreuung der Bewohner.

Nachdem die Energieversorgung des Hauses durch eine Fachfirma abgestellt werden konnte, ist dieses derzeit nicht mehr bewohnbar, die Bewohner werden anderweitig untergebracht.

Noch am Abend wurde vorsichtshalber eine Rettungshundestaffel des DRK aus Harburg eingesetzt, um die Trümmer mit Suchhunden abzusuchen. Es wurden bei der Suche keine weiteren Verschütteten gefunden.

Polizeibeamte der Harsefelder Polizeistation und Tatortermittler der Polizeiinspektion Stade haben noch vor Ort die ersten Ermittlungen zur Explosionsursache aufgenommen, genaue Ergebnisse werden aber erst nach den Recherchen der Experten der Polizeiinspektion erwartet, die in den nächsten Tagen anlaufen werden. Möglicherweise kann eine Gasexplosion nicht ausgeschlossen werden.

Der Gesamtschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen von Polizei und Feuerwehr auf mindestens 200.000 Euro belaufen. Fotos in der digitalen Pressemappe der Polizeiinspektion Stade.

Update 22.09.2016

Am frühen Montagnachmittag kam es gegen 14:15 h aus bisher ungeklärter Ursache in einem Einfamilienhaus in Harsefeld im Issendorfer Weg zu einer schweren Explosion.

Eine 52-jährige Bewohnerin wurde lebensgefährlich verletzt und ein in der Nachbarschaft arbeitender 26-jähriger Gärtner erlitt ebenfalls schwere Verletzungen.

Brandermittler der Stader Polizeiinspektion haben zusammen mit Experten des Instituts für Schadensverhütung und Schadenforschung aus Kiel in den vergangenen Tagen die Unglücksstelle genauestens unter die Lupe genommen.

Um einen Fehler an der vorhandenen Gasheizung auszuschließen, wurde diese durch Heizungs-Spezialisten überprüft und dabei aber kein Fehler festgestellt der zu der Explosion geführt haben könnte. Auch der Energieversorger EWE nahm umfangreiche Tests und Überprüfungen. Auch dabei traten keinerlei Fehlfunktionen oder Störungen an den Versorgungseinrichtungen auf.

Um an alle im Kellergeschoß gelegenen Räume des zerstörten Hausteils zu kommen und diese gefahrlos betreten zu können, musste mit einem Bagger der obere Teil der Explosionsstelle abgetragen werden.

Bei den genauen weiteren Untersuchungen konnte dann zweifelsfrei festgestellt werden, dass die Explosion durch den fahrlässigen Umgang mit einer Propangasflasche entstanden ist.

Die 52-jährige Bewohnerin hatte in der Küche der Wohnung unsachgemäß mit der 5 kg Flasche hantiert. Dabei war dann das Gas ausgeströmt, hatte ein Gas-Luft-Gemisch gebildet, das sich anschließend aus ungeklärter Ursache explosionsartig entzündet hatte.

Nach Angaben der Brandexperten reicht dafür schon der kleine elektrische Funke, wie z. B. das Anspringen des Kühlschrankes aus.

Die 52-Jährige, die mit dem Rettungshubschrauber in eine Hamburger Klinik geflogen wurde, schwebt weiterhin in akuter Lebensgefahr, eine Befragung nach den genauen Umständen ist derzeit nicht möglich.


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