banner

30.01.2017 10:52

Arnstein Main-Spessart

Bayern

6 Tote in Gartenhütte gefunden

Pressebericht Main-Post

"Ein Gartenhäuschen  auf einem Privatgrundstück in der Nähe von Arnstein (Lkr. Main-Spessart) ist zum Schauplatz einer schrecklichen Tragödie geworden: Dort sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag sechs miteinander befreundete, junge Leute zu Tode gekommen. Bei den Toten handelt es sich um fünf junge Männer und eine junge Frau im Alter von 18 und 19 Jahren aus den Kreisen Main-Spessart und Schweinfurt. Dies bestätigt der Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, Björn Schmitt.

Tragödie in Arnstein, Eine grausame Entdeckung hat der Besitzer eines abgelegenen Gartengrundstücks in Arnstein (Lkr. Main-Spessart) am Sonntagvormittag gemacht: In seinem Gartenhaus fand der Mann sechs tote Personen auf – darunter auch seine eigenen Kinder.


Schmitt zufolge gehört das Gartenhäuschen dem Vater von zwei der toten jungen Leute. Laut Polizei wusste der Mann, dass die sechs Freunde in der Samstagnacht im Gartenhaus feiern wollten. Der Vater begann sich Sorgen zu machen, als er am Sonntagmorgen keinen Kontakt zu seinen Kindern bekam. „Gegen 11 Uhr machte sich der Vater auf, um auf dem Grundstück nach dem Rechten zu sehen. Da fand er seine eigenen Kinder tot vor, seine Tochter und seinen Sohn“, berichtete Schmitt am Sonntagnachmittag. Zusammen mit ihren vier Freunden lagen die beiden Kinder des Mannes reglos in den Räumen des Gartenhauses.

Obduktionen abwarten

Der geschockte Vater habe dann den Notruf gewählt, habe Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt verständigt. Der Notarzt habe aber bei allen sechs jungen Leuten nur noch den Tod feststellen können. Auf die Frage, wie die jungen Leute zu Tode gekommen seien, sagte Schmitt: „Bisher deutet nichts auf ein Gewaltverbrechen hin.“ Augenscheinliche Verletzungen seien nicht zu erkennen. Die Todesursache müsse durch Obduktionen geklärt werden.

Auf Nachfrage bestätigte der Polizeisprecher, dass die Jugendlichen bei ihrer Party das Gartenhäuschen mit einem Ofen geheizt hätten. Auf die Frage, ob die Ermittler eine Kohlenmonoxidvergiftung der Jugendlichen durch falsches Heizen ausschließen könnten, sagte Schmitt: „Derzeit können wir gar nichts ausschließen.“ Auch die Möglichkeit, dass die Jugendlichen durch gemeinsam eingenommene Drogen zu Tode gekommen sind, konnte die Polizei am Sonntagnachmittag nicht verneinen.

Vermutungen, dass synthetische Drogen im Spiel gewesen sein könnten, hatten nach Bekanntwerden des Dramas in den sozialen Netzwerken die Runde gemacht. Polizeipressesprecher Björn Schmitt konnte und wollte entsprechende Spekulationen allerdings nicht kommentieren. Nach Aussagen von Jugendlichen aus Arnstein sind „synthetische Drogen in Arnstein nicht ungewöhnlich“.

Gartenhäuschen am "Eulenberg"

Am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr fuhren zwei Leichenwagen langsam an schneebedeckten Feldern vorbei über den vereisten Feldweg zu dem einsam liegenden Gartenhäuschen auf der Gemarkung, die Arnsteiner als „Eulenberg“ kennen. Während die Bestatter die toten Teenager abholten, verließen Beamte der Spurensicherung den Ort des schrecklichen Geschehens.

Der Leiter der Polizeiinspektion Karlstadt, Thomas Miebach, dessen Dienststelle zuerst alarmiert worden ist, stand im Schnee vor dem Grundstück und war sichtlich angegriffen: „So etwas habe ich in meiner 40-jährigen Dienstzeit noch nicht erlebt“, sagte er.

Miebach hat die Leitung der Ermittlungen zum Tod der sechs jungen Leute an die Kriminalpolizei Würzburg abgegeben. Diese untersucht den Tod der jungen Leute gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Würzburg.
Unterdessen wurde im Feuerwehrhaus in Arnstein eine Auffangstation eingerichtet. Dort kümmerten sich Notfallseelsorger und die örtlichen Pfarrer der Gemeinde Arnstein um die Angehörigen der jungen Todesopfer. Arnsteins Bürgermeisterin Anna Stolz und Arnsteins dritter Bürgermeister Bernd Röll waren am Sonntagnachmittag vor Ort."

Main-Post


Weitere Berichte Links) zu diesem Einsatz hinzufügen

banner


zurück zur Einsatzliste der Einsatzberichte auf www.FEUERWEHR.de


© 1996-2019 www.FEUERWEHR.de, Dipl.-Ing.(FH) Jürgen Mayer