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Einsatz-Nr. 16/19: B2RD – brennt Pkw in Garage am Wohngebäude

Derzeit bekommen Vögel keine Chance, sich in Sohland in einer Sirene einzunisten! Die nächste Alarmierung für die Feuerwehr Sohland a.d. Spree erfolgte am Samstag, dem 23.03.2019 gegen 18:25 Uhr über die Sirenen und Funkmeldeempfänger. Der Einsatzauftrag lautete in diesem Fall “B2RD – brennt Pkw in Garage am Gebäude – 1 Patient!” Zeitgleich alarmierte die Leitstelle Ostsachsen die Feuerwehren Wehrsdorf und Taubenheim, den diensthabenden Kreisbrandmeister, einen Rettungswagen sowie die Polizei. Die Sohlander Kameraden rückten umgehend mit allen 6 Einsatzfahrzeugen und 24 Einsatzkräften zu der gemeldeten Einsatzstelle auf dem Wehrsdorfer Schmiedeweg aus. Bereits auf der Anfahrt nach Wehrsdorf war eine massive Rauchentwicklung nicht zu übersehen. Man konnte problemlos auf Sicht fahren! Die Wehrsdorfer Einsatzkräfte führten bereits eine umfangreiche Lageerkundung durch und bereiteten erste Löschmaßnahmen vor. Entgegen ersten Meldungen gab es glücklicherweise keine Verletzten und alle Personen hielten sich bereits ausserhalb des unmittelbaren Gefahrenbereiches auf.

Die Garage mit dem darin befindlichen Pkw stand beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wenige Minuten nach der Alarmierung bereits im Vollbrand. Zusätzlich kam es immer wieder zu Explosionen, welche vermutlich durch diverse Druckgasbehälter und sonstige brennbare Stoffe, welche in der Garage gelagert waren, ausgelöst wurden. Es war höchste Vorsicht geboten und das Hauptaugenmerk galt, neben der unmittelbaren Brandbekämpfung, dem Schutz der angrenzenden Gebäude vor einem Übergreifen der Flammen.

Die Einsatzleitung oblag dem Wehrsdorfer Ortswehrleiter. Dieser wurde durch eine Sohlander Führungskraft sowie in der weiteren Folge durch den Kreisbrandmeister und den Gemeindewehrleiter unterstützt. Da bereits in der Anfangsphase erkennbar war, dass hier eine Vielzahl von Atemschutzgeräteträgern benötigt wurde, ließ der Einsatzleiter auch die Feuerwehr Schirgiswalde sowie den Gerätewagen Atemschutz des Landkreises Bautzen nachalarmieren.

Die Hauptaufgaben für die Sohlander Einsatzkräfte bestanden darin, gemeinsam mit den anderen Wehren eine stabile Wasserversorgung herzustellen, Löschmaßnahmen durchzuführen, die Brandstelle mittels Wärmebildkamera zu überwachen, die Einsatzstelle auszuleuchten, Regenwassereinläufe vor dem Eindringen des Löschwasser zu schützen sowie den Einsatzleiter zu unterstützen. Dazu kamen von der FF Sohland u.a. 4 Trupps unter schwerem Atemschutz zum Einsatz. Die Löschmaßnahmen wurden neben Wasser auch mit einer größeren Menge Schaum durchgeführt.

Die Garage selbst war nicht mehr zu retten, jedoch konnte ein Übergreifen der Flammen auf die unmittelbar benachbarten Gebäude verhindert werden. Hier kam den Floriansjüngern auch die Bauweise des Gebäudes zur Hilfe. Da die Decke der Garage aus Betonplatten und sogenannten Sauerkrautplatten bestand, kam es nicht zum direkten Durchbrand. Jedoch bestand durch die massive Hitzeeinwirkung teilweise Einsturzgefahr. Nach ca. 30 Minuten war das Feuer unter Kontrolle. Während der Nachlöscharbeiten wurde auch die Dachhaut geöffnet und mittels Wärmebildkamera kontrolliert. Die Betondecke musste noch für einen längeren Zeitraum mittels Löschwasser gekühlt werden.

Während der Löscharbeiten musste die vorbeiführende Bundesstraße 98 durch die Polizei für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Zwischenzeitlich wurde für die Einsatzkräfte auch eine Versorgung mit Essen und Getränken organisiert. Vielen Dank an die Unternehmen, welche am späten Samstagabend für die Sicherstellung der Verpflegung sorgten!

Nach einer Besprechung des Einsatzleiters mit sämtlichen Führungskräften vor Ort wurde im weiteren Verlauf ein teilweiser Rückbau der Löschwasserversorgung durchgeführt und die ersten Feuerwehren aus dem Einsatzgeschehen rausgelöst. Gegen 21:30 Uhr hieß es dann auch für die Kameraden der Sohlander Feuerwehr “Zum Abmarsch fertig”! Die Wehrsdorfer Einsatzkräfte blieben weiterhin vor Ort und organisierten für die nächsten Stunden eine Brandwache, um bei Bedarf sofort tätig werden zu können.

Insgesamt kamen bei diesem Schadensereignis die o.g. Feuerwehren mit 12 Einsatzfahrzeugen und 60 Kameradinnen und Kameraden zum Einsatz. Hinzu kommt noch der Kreisbrandmeister mit einem Fahrzeug, der Gerätewagen Atemschutz mit einer Einsatzkraft, ein Rettungswagen mit 2 Mann Besatzung sowie die Polizei mit 2 Einsatzfahrzeugen und 4 Beamten.

Gegen 22:30 Uhr war bei der Feuerwehr Sohland, nach umfangreichen Aufräumarbeiten, die Einsatzbereitschaft wieder komplett hergestellt. Zur Brandursache und genauen Schadenshöhe hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.

Bericht: Rico Hentschel – Pressesprecher FF Sohland a.d. Spree

Fotos: privat

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4 comments to Einsatz-Nr. 16/19: B2RD – brennt Pkw in Garage am Wohngebäude

  • Anwohner

    Die Arbeit der Feuerwehr ist gut und notwendig. Aber nach Abzug der Einsatzkräfte kam es zu Irritationen durch laute Knalle eines russchischen Fabrikats der Sohlander Feuerwehr.Fehlzündungen, die alle erneut verunsicherten. Kameraden der Feuerwehr, die diese kannten grölten laut und empfanden das belustigend. Für anwohner sicher nachvollziehbar seltsam und beängstigend. Nun kann ich sagen in Zukunft ignoriere ich solche Explosionsgeräusche und sage Fehlzündungen. Dann entdecke ich mein Haus brennt, weil durch eine Explosion brennende Teile mein Haus trafen. Irritation oder Prävention, was rät die Feuerwehr denn da als Selbstauslöser?

  • Rico Hentschel

    Lieber Anwohner,
    sicherlich ist Ihr Ärger und Ihre Verunsicherung, gerade nach den Geschehnissen der letzten Stunden in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft, mehr als verständlich! Leider kann jedoch speziell von der Feuerwehr niemand etwas für die Entstehung dieser “Knallgeräusche”. Es handelte sich dabei um ein Fahrzeug aus DDR-Produktion (ROBUR), welches diese Fehlzündungen beim Anlassen nach dem eigentlichen Feuerwehreinsatz verursacht hat. Dies ist auf keinen Fall mit Absicht geschehen und war auch so nicht vorhersehbar. Es tut uns natürlich trotzdem leid, dass das bei Ihnen und Ihrer Nachbarschaft (verständlicherweise) für eine erneute Verunsicherung gesorgt hat! Es ist ein Fakt, dass in der Gemeinde Sohland mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr überaltert sind und dringend durch moderne Technik ersetzt werden müssen. Dies liegt jedoch außerhalb unserer Macht und geht nur Step by Step. Die notwendigen Investionsvoraussetzungen dafür sind jedoch angeschoben worden. Wir möchten Sie natürlich bitten, auch weiterhin wachsam zu sein und mögliche Unglücks-/Schadensfälle umgehend zu melden!
    Vielen Dank!

    Rico Hentschel
    Stellv.Ortswehrleiter & Pressesprecher
    FF Sohland a.d. Spree

  • Anwohner

    Die fehlende neue Technik/Equipment ist eine Seite, aber die offen geäußerte Verwitzung dieser Technik – sprich Einsatzfahrzeug – durch eigene Kameraden der Feuerwehr vor Bürgern in einer solchen Situation,schafft kein Vertrauen, und sollte den Verantwortlichen zum Umdenken bewegen was Finanzierung angeht. Vertrauen und Akzeptanz aufbauen geht anders.

  • Rico Hentschel

    Lieber Anwohner,
    da haben Sie natürlich vollkommen Recht! Hoffentlich lesen Die Verantwortlichen auch diese Zeilen, aber das kann ich ja veranlassen! Noch eine kleine Anmerkung am Rande, ein Feuerwehreinsatz stellt für die Einsatzkräfte immer eine psychische und physische Belastung dar. Die Kameradinnen und Kameraden arbeiten von Beginn bis Ende eines Einsatzes unter permanenter Anspannung und höchster Konzentration! Das alles übrigens komplett ehrenamtlich und oftmals in der eigentlichen Freizeit. Am Ende eines Einsatzes fällt diese Belastung in den meisten Fällen mit einem Mal ab. Dann soll es auch erlaubt sein, wenn die Jungs & Mädels mal lachen und den einen oder anderen Scherz machen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

    Rico Hentschel
    Stellv.Ortswehrleiter & Pressesprecher
    FF Sohland a.d. Spree

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