Navi vertraut? Laster lenkt in Bad Blankenburg auf Radweg und fährt sich fest

Etwas gesunder Menschenverstand und nicht so viel Vertrauen ins Navigationsgerät wäre am Sonntag in Bad Blankenburg wahrscheinlich besser gewesen. Schon, dass er bereits nur mit massiver Anstrengung und Schäden an seinem Fahrzeug und der Straßenabgrenzung und dem Geländer über die Brücke der Schwarza von der Humboldtstraße in die Berggasse von Schwarza kam, hätte den Lenker des 40-Tonners eigentlich stutzig werden lassen müssen.

Stattdessen quetschte er sich mit seinem Gefährt in der Nacht vom Samstag zum Sonntag gegen drei Uhr um die 90-Grad-Kurve, ackerte dabei den Grünstreifen um und riss gleich noch mehrere Steine, darunter einen gut 500 kg schweren Findling gut 30 Meter mit sich. Anwohner berichteten, dass der Fahrer sich davon nicht beirren ließ und seinen Weg in die weiter enger werdende Gasse fortsetzte – immer dem Navi nach.

Auch als der Weg plötzlich nach dem Sportplatz nicht mehr asphaltiert war und eigentlich gerade mal noch für einen Pkw tauglich gewesen wäre, kannte der Fahrer nur eine Richtung und zwar nach vorn. Dabei bekam er es vermutlich nicht mal mit, dass auch ein Gartenzaunpfeiler aus Beton der Kraft seines Gefährtes nachgab und wegbrach.

Um die Mittagszeit hatte er sich also in rund 10 Stunden etwa eineinhalb Kilometer weit die Berggasse entlang in Richtung Bad Blankenburg gearbeitet, bis nichts mehr ging, da der Lastzug auf dem weichen Untergrund absackte und festhing.

Ein Kleingärtner, dessen Parzelle direkt am Wegesrand liegt, berichtete, dass der Fahrer noch versuchte sein Gespann mittels Vor- und Zurückrangieren zu befreien, doch es war vergebens.

Gegen 16:25 Uhr wurden schließlich mehrere Feuerwehren durch die Rettungsleitstelle Jena alarmiert, da es hieß der Laster sei in die angrenzende Schwarza gefahren und das Gewässer würde verunreinigt. Vor Ort dann aber die Entwarnung, dass er nur neben dem Gewässer festhängt, aber in Schieflage geraten war.

Aufgrund seines tiefen Landungsschwerpunktes, 15 Tonnen Stahlseile, gab es nach Einschätzung der Feuerwehr keine Gefahr, dass der Lastkraftwagen weiter kippen könnte. Gegen 21.00 Uhr sollte ein Bergungsunternehmen vor Ort eintreffen. Wie genau die Bergung von statten gehen könnte, war jedoch noch offen.

So ging es am Montag weiter: 40 Tonner hatte sich auf Radweg festgefahren: Bergung gestaltete sich schwierig

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Bericht und Fotos: medien-partner.net – Stefan Eberhardt

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