Aus dem Dach des Mehrfamilienhauses schlagen am Freitagmorgen die Flammen. Foto: Nölke

Am Freitagmorgen ist die Feuerwehr zu einem Großbrand im Raidental gerufen worden. Fünf Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar.

Albstadt-Ebingen - Bei Eintreffen der Feuerwehr schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl. Sechs Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Gebäude befanden, konnten sich selbst durch das Treppenhaus retten. Verletzt wurde niemand.

Der Brand hatte sich bereits so weit ausgedehnt, dass eine Drehleiter nicht reichte. Zur Ebinger Abteilung eilten daraufhin auch die Kollegen aus Tailfingen. Über 50 Mann waren zeitweise im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Das gelang ihnen zwar recht schnell, das Löschen dauerte aber seine Zeit. Rund drei Stunden brauchten die Einsatzkräfte, bis das Feuer aus und die Glutnester abgelöscht waren.

Schnee sorgt für Probleme

Während der Löscharbeiten mussten in der ganzen Straße der Strom und am betroffenen Gebäude auch das Gas abgestellt werden, um eine Gefährdung der Einsatzkräfte und eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Es bestand am Mittag der Verdacht, dass ein Defekt an einer Gasleitung der mögliche Auslöser des Brandes sein könnte. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, um die Brandursache abschließend zu klären.

Wie Einsatzleiter Thomas Daus vor Ort mitteilte, hatten die Einsatzkräfte auch mit dem Wetter zu kämpfen. Auf der Anfahrt und an der Einsatzstelle sorgten Schnee und Eis für Probleme.

Nächstenliebe für die Hausbewohner

Während den Löscharbeiten wurden die Bewohner des Hauses, die zu Hause waren, vom Deutschen Roten Kreuz betreut. Dieses erhielt tatkräftige Unterstützung von Martina Behrens-Reinke, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Friseursalon betreibt: "Ich habe die Feuerwehr gerufen und direkt die Leute aus dem Haus geklingelt", berichtet sie. Anschließend bot sie den Bewohnern Decken, Tee und Kaffee - und versorgte sie mit der nötigen "Nächstenliebe", wie sie selbst erklärte. "Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, zu helfen." Auch die Einsatzkräfte konnten sich in ihrem Laden aufwärmen - von innen und außen. Und zu guter Letzt lud sie sogar einen Teil der Betroffenen - die Menschen, die keine kurzfristige Bleibe fanden - zum Mittagessen ein.

Doch wie geht es nun für die Bewohner der insgesamt fünf Wohnungen weiter? Das Gebäude ist Eigentum der AS Wohnbau GmbH. Auch deren Verantwortliche kamen an die Einsatzstelle und kümmerten sich persönlich um die Bewohner, die wohl zu Beginn der nächsten Woche in andere Wohnungen umziehen können. Die AS Wohnbau habe leerstehende Wohnungen, die für diesen Zweck inzwischen bezugsfertig gemacht werden. Auch bei der Suche nach Möbeln kündigten sie Unterstützung an. Bis dahin kommen sie bei Freunden, Nachbarn, oder der Familie unter.

Schadenshöhe noch unklar

Nach rund drei Stunden war das Feuer gelöscht. Das bedeutete für die Wehrleute jedoch noch kein Einsatzende. Sie verschlossen das Dach provisorisch mit Holzbalken und Planen. Anschließend musste die Ausrüstung - die sehr unter dem Einsatz gelitten hat - verpackt werden, damit sie später auf der Wache gereinigt werden kann.

Wie hoch der Schaden am Gebäude ausfällt, ist noch unklar. Laut ersten Einschätzungen vor Ort wird es wohl jedoch auf längere Zeit unbewohnbar bleiben.