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Einsatz-Nr. 56/23: B2 Mittelbrand – Wohnungsbrand/Wohnhausbrand – Sohland, G.-Hauptmann-Straße

Am Sonntag, dem 06.08.2023 wurde die Nachtruhe der Sohlander Einsatzkräfte gegen 02:37 Uhr durch eine Alarmierung über die Sirenen und Funkmelder abrupt beendet. “B2 Mittelbrand – Wohnungsbrand – Sohland, Gerhart-Hauptmann-Str.” lautete das Alarmstichwort. Zeitgleich alarmierte die Leitstelle Ostsachsen die Feuerwehren Wehrsdorf und Taubenheim, den diensthabenden Kreisbrandmeister sowie die Polizei. Das Brandobjekt befand sich nur wenige hundert Meter von der Sohlander Wache entfernt. Die Kameradinnen und Kameraden der Sohlander Ortswehr rückten umgehend mit allen 6 Einsatzfahrzeugen ( HLF 20/16, TLF 4000, KLF, SW 800, GW-N, ELW 1 ) zu der Einsatzstelle aus und erreichten diese mit den ersten Fahrzeugen ca. 6 Minuten nach der Alarmierung.

Beim Eintreffen wurde der einzige Bewohner vor dem Umgebindehaus vorgefunden und im weiteren Einsatzverlauf mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation an den Rettungsdienst übergeben. Der Angriffstrupp begab sich unter schwerem Atemschutz in das Erdgeschoss des Gebäudes. Dort wurde ein Raum im Vollbrand vorgefunden und die Brandbekämpfung auch mit nachfolgenden Trupps unter Pressluftatmern aufgenommen. Weiterhin wurde eine Abluftöffnung geschaffen und das Gebäude belüftet. Eine Zwischendecke war zu diesem Zeitpunkt bereits teilweise eingebrochen. In dem Gebäude wurde eine enorme Menge an brennbarem Material vorgefunden. Der Rauch hatte sich bereits bis zum Dachgeschoss ausgebreitet und quoll immer dunkler werdend aus sämtlichen Gebäudeöffnungen und Fenstern. Eine Durchzündung des Gebäudes stand offensichtlich unmittelbar bevor. Daher wurde der Innenangriff nach wenigen Minuten abgebrochen und die Einsatzkräfte aus dem Wohnhaus abgezogen. Es erfolgte eine Nachalarmierung der Feuerwehren Schirgiswalde (TLF + LF20) und Wilthen (Hubsteiger + TLF) sowie im weiteren Verlauf der Berufsfeuerwehr Bautzen (Drehleiter + HLF) sowie weiterer Kräfte des Rettungsdienstes (RTW / im weiteren Verlauf ersetzt durch die SEG des DRK).

Wenige Minuten später griffen die Flammen auf das Obergeschoss und den kompletten Dachstuhl über, das Gebäude zündete durch! Mittels Riegelstellung wurden die benachbarten Wohnhäuser in der sehr engen Bebauung vor einem Flammenüberschlag geschützt. Diese Maßnahmen führten zum gewünschten Erfolg, der Brand schlug nicht auf weitere Gebäude über. Wenn man bedenkt, dass das nächstgelegene Wohnhaus nur ca.2m (!) vom Brandobjekt entfernt steht, ist das alles andere als selbstverständlich! Weiterhin wurde jetzt ein umfangreicher Außenangriff unter massivem Wassereinsatz gefahren. Neben 2 Trupps, welche die Brandbekämpfung von der Drehleiter und dem Hubsteiger aus durchführten, kamen weitere Trupps rund um das im Vollbrand stehende Wohnhaus zum Einsatz. Das Löschwasser wurde mittels mehrerer Saugstellen aus dem Dorfbach gefördert. Aufgrund der Größe des Brandes musste jedoch zusätzlich auf einen Hydranten und das Trinkwassernetz zurückgegriffen werden. Dies führte in bestimmten Versorgungsbereichen zu einem Druckabfall im Trinkwassernetz, diese Maßnahme war in dem Fall jedoch leider zwingend notwendig.

Weiterhin wurde die ENSO hinzugezogen und im Bereich rund um das Brandobjekt für einige Stunden der Strom abgeschaltet. Auch diese Maßnahme war leider unumgänglich, um eine gefahrlose Brandbekämpfung unter den Freileitungen zu gewährleisten. Vielen Dank für das Verständnis der betroffenen Anwohner! Weiterhin wurde im weiteren Einsatzverlauf das FTZ (Feuerwehrtechnische Zentrum) des Landkreises Bautzen sowie das THW Bautzen mit entsprechenden Fachberatern nachalarmiert. Aufgrund der hohen Brandlast in dem betroffenen Umgebindehaus blieb der endgültige Löscherfolg im Inneren des Gebäudes aus. Gemeinsam mit den Spezialisten vom THW wurde das weitere Vorgehen besprochen. Um den Brand endgültig zu eliminieren, war zwingend ein sofortiger Teilabriss des einsturgefährdeten Hauses unumgänglich. Dazu wurden jetzt die entsprechenden Fachgruppen der THW-Ortsverbände Dresden und Goerlitz nachgefordert, welche mit einem Bagger, einem Teleskop-Lader sowie weiteren Einsatzfahrzeugen anrückten. Außerdem wurde der Containerdienst Lehmann aus Rodewitz aktiviert, welcher dann den Abtransport des Brandschuttes übernahm. Vielen Dank für diese unkomplizierte Einsatzbereitschaft an einem Sonntagvormittag! Zum Einsatz kam jetzt ebenfalls noch der Gerätewagen Atemschutz der Berufsfeuerwehr Bautzen.

In mühevoller Arbeit wurde nun das betroffene Wohnhaus mittels Bagger abgetragen und gleichzeitig die freigelegten Glutnester abgelöscht. Der Brandschutt wurde von dem genannten Containerdienst und einem weiteren Lkw des THW auf eine Deponie der Gemeindeverwaltung Sohland gefahren. Dort fanden dann nochmals entsprechende Nachlöscharbeiten statt. Im Laufe des Vormittages wurden die meisten auswärtigen Feuerwehren aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst – ein ganz großes Dankeschön für Eure Einsatzbereitschaft und Unterstützung! Die Einsatzkräfte der Gemeindefeuerwehr Sohland (Sohland, Wehrsdorf, Taubenheim) übernahmen ganztägig die Nachlöscharbeiten, wobei das Personal mehrfach im Schichtbetrieb ausgetauscht wurde. Natürlich auch an ALLE Einsatzkräfte der Gemeindefeuerwehr Sohland ein ganz dickes Dankeschön für diesen außergewöhnlichen und kräftezehrenden Einsatz!

Ein großes Dankeschön geht auch an EDEKA Nestler Sohland, welcher unkompliziert wieder Verpflegung und Getränke für die zahlreichen Einsatzkräfte bereitstellte. Dankeschön sagen wir auch den Feuerwehrfrauen und Kameraden, welche sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte im Gerätehaus der Sohlander Feuerwehr kümmerten und auch ein leckeres Mittagessen zauberten!

Die Lösch-, Abriss- und Aufräumarbeiten zogen sich bis spät in den Sonntagabend hinein hin. Erst gegen 22:00 Uhr war die Einsatzbereitschaft bei der Feuerwehr Sohland a.d. Spree wiederhergestellt. Insgesamt kamen bei diesem Brandereignis mehr als 100 Einsatzkräfte der o.g. Feuerwehren, THW, Polizei, Rettungsdienst, SEG, Stromversorger, Abwasserbetrieb, Gemeindeverwaltung und Privatunternehmen zum Einsatz. Die Zusammenarbeit funktionierte weitestgehend reibungslos, auch wenn ein Einsatz dieser Größe natürlich nicht zu 100 Prozent fehlerfrei abläuft! Ein herzliches Dankeschön noch einmal an ALLE Einsatzkräfte! Bei diesem Einsatz wurden insgesamt 4 Personen (1 Bewohner/3 Feuerwehrkameraden) leicht verletzt (Rauchgas/Schnittwunde). Zur Brandursache und Schadenshöhe hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Ein Brandursachenermittler wird eingesetzt. 29 Kameradinnen und Kameraden standen der Ortsfeuerwehr Sohland a.d. Spree bei dieser Alarmierung zur Verfügung, wovon 26 unmittelbar zum Einsatz kamen.

Bericht:  Rico Hentschel – Pressesprecher FF Sohland a.d. Spree

Fotos:  FF Sohland a.d. Spree + Lausitznews.de (mit freundlicher Genehmigung!)

 

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