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12.12.2019 21:18

Sankt Augustin Rhein-Sieg-Kreis

Nordrhein-Westfalen

Schwerer LKW Unfall führt zu Vollsperrung / Katastrophale Rettungsgasse behindert Einsatzkräfte

"Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person" lautete das Alarmstichwort für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin von den Einheiten aus Niederpleis, Buisdorf und Mülldorf am Donnerstag Abend um 21:18 Uhr. Einsatzort war die Autobahn A3 in Fahrtrichtung Süden, ca. 1200m vor der Anschlussstelle Siebengebirge.

Vor Ort stellte sich heraus, dass es einen Unfall zwischen zwei LKW gegeben hat. Beide LKW sind daraufhin umgekippt und lagen quer zur Fahrbahn und blockierten den Standstreifen sowie die ersten beiden Fahrspuren. Ein 40-Tonnen-Sattelauflieger durchbrach mit dem Führerhaus die Lärmschutzwand der Autobahn. Beide Fahrer wurden mittelschwer verletzt, wurden aber nicht in ihrem LKW eingeklemmt, sondern konnten schnell rettungsdienstlich versorgt und in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass in einem der LKW noch eine weitere Person gesessen hat, wurde der Bereich hinter der durchbrochenen Lärmschutzwand nach Personen abgesucht und es wurde geprüft, ob Trümmerteile auf die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke gefallen sind. Es wurde jedoch weder eine Person gefunden, noch Trümmerteile. Eine kurzzeitige Sperrung der ICE-Strecke konnte wieder aufgehoben werden.

Der Sattelauflieger hatte seine Ladung teilweise verloren. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle ab und leuchtete sie aus. Später unterstützt die Feuerwehr noch bei der Bergung der beiden LKW.

Die Sperrung der Autobahn A 3 ab dem Kreuz Bonn/Siegburg wird bis in die Morgenstunden andauern (Stand ca. 2 Uhr). Der Verkehr wird abgeleitet. Die Verkehrsteilnehmer, die in dem mehr als 10km Stau zwischen dem Autobahnkreuz und der Einsatzstelle standen, wurden einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt und mussten nicht zu lange im Stau bei winterlichen Temperaturen ausharren.

Katastrophale Rettungsgasse

Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst kämpften sich durch den Stau. Die Verkehrsteilnehmer hatten leider in weiten Teilen keine richtige Rettungsgasse gebildet. Es kam zu Verzögerungen bei der Anfahrt zum Unfallort. Ca. 300m vor der Unfallstelle mussten Einsatzkräfte die Feuerwehrfahrzeuge verlassen und zu Fuß zu den verunfallten LKW vordringen, weil mit den Fahrzeugen zunächst kein Durchkommen war.

Sascha Lienesch, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr: "Wären die Verletzungen der Fahrer lebensbedrohlich gewesen, so hätte die mangelhafte Rettungsgasse heute ein Menschenleben kosten können". Die Feuerwehr appelliert dringend an alle Auto- und LKW-Fahrer sich die Regeln zur Bldung einer Rettungsgasse anzueignen und Umzusetzen. Rettungsgassen retten Leben.

Noch auf der beschwerlichen Anfahrt hat der Leiter der Feuerwehr, Herbert Maur, die Feuer- und Rettungsleitstelle angewiesen die Feuerwehr Königswinter zu alarmieren, damit diese dann von der Anschlussstelle Siebengebirge in Fahrtrichtung Köln auf die Autobahn auffahren können und dann ggf. die Rettung von der Gegenfahrbahn aus durchzuführen. Da die Fahrer jedoch nicht eingeklemmt waren, mussten die Kameraden aus Königswinter nicht tätig werden.

Die Feuerwehren aus Sankt Augustin und Königswinter waren anfangs mit insgesamt ca. 80 Ehrenamtlichen vor Ort. Derzeit (ca. 02:30 Uhr) befinden sich noch ca. 15 Einsatzkräfte im Einsatz, die während der Bergungsarbeiten weiterhin die Unfallstelle ausleuchten und zudem den Brandschutz sicherstellen.

Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin

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