banner

13.08.2021 17:30

Iserlohn Märkischer Kreis

Nordrhein-Westfalen

10 Leichtverletzte nach chemischer Reaktion

Am Freitag, den 13.08.2021, wurde die Feuerwehr Iserlohn in die Straße "Echelnteichweg" alarmiert. In einem Betrieb, der Metalle veredelt, kam es um ca. 17:30 Uhr zu einer ungewollten, chemischen Reaktion. Mit dem Einsatzstichwort ABC 1 fuhren die Iserlohner Einsatzkräfte zur Einsatzstelle in den Ortsteil Iserlohner Heide.

Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte konnte nasal eine Geruchsbelästigung festgestellt werden und Firmenangehörige, die zur Zeit der chemischen Reaktion in dem Betrieb tätig waren, standen zum Teil vor dem Gebäude. Umgehend wurde das Einsatzstichwort auf ABC 2 erhöht. Weiterführend hat man MANV 5 ausgelöst, um der hohen Anzahl an Betroffenen gerecht zu werden. Auch hier wurde zeitnah auf MANV 10 erhöht. Das betroffene Gebäude wurde geräumt, die betroffenen Personen erstversorgt und einer notärztlichen Sichtung unterzogen. Nachfolgend konnte man Chlorgas in der Umgebungsluft feststellen. Chlorgas kann bereits in schwacher Konzentration u.a. zu Atemwegs- und Schleimhautreizung führen. Alle betroffenen Personen wurden zur Sicherheit in umliegende Krankenhäuser transportiert. Der Bereich um das Objekt wurde abgesperrt und es mussten mehrere Messungen durchgeführt werden. Ein Fachberater TUIS unterstützte die Feuerwehr Iserlohn in den ersten Maßnahmen, im weiteren Verlauf kamen sogar Mannschaft und Gerät der TUIS zum Einsatz. Parallel wurden auch Einheiten zur Messung der Umgebungsluft eingesetzt. Mit Eintreffen der Messeinheiten aus dem Märkischen Kreis konnte ein weiterer Fachberater der Chemie die Einsatzleitung unterstützen. Viele Maßnahmen sind zugleich in die Wege geleitet worden, wie z.B. die Bevölkerungswarnung über die Warnapp NINA, heimischer Medien, Facebook und Sirenenalarm. Vor Ort kamen mehrere Trupps unter Chemikalienschutzanzügen zum Einsatz. Das erforderte eine hohe Anzahl von Personal, Equipment und Atemschutzgeräten. Um dem gerecht zu werden, sind Gerätewagen für Umweltschutz aus Lüdenscheid und Nachrodt-Wiblingwerde zur Einsatzstelle nachgefordert worden. Kreisbrandmeister Michael Kling war ebenfalls vor Ort und konnte auch hier wertvolle Unterstützung leisten. Bei dem Versuch das Produktgemisch aus dem Behälter abzupumpen, führten mehrere Faktoren zu einem Abbruch der eingeleiteten Maßnahmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Einsatzleitung bereits eine mögliche Räumung der Bewohner rund um den Betrieb besprochen. Solche Maßnahmen erfordern eine intensive Vorbereitung und Planung mit entsprechendem, zeitlichen Vorlauf, so dass die Umsetzung erst in den Nachtstunden erfolgte. Dazu wurden die Bewohner aus einem Gebiet von ca. 250m in Ausbreitungsrichtung durch die Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr vorsorglich mittels persönlicher Ansprache an den Türen oder Durchsagen über Fahrzeugen aufgefordert, den Bereich zu verlassen. Etwa 70 Anwohner wurden mit eigens angeforderten Bussen der MVG in die Heidehalle transportiert. Eine Betreuungseinheit des DRK Balve und Lüdenscheid übernahmen die Betreuung der Anwohner. Ein Patiententransportzug der Stadt Hagen kam ebenfalls zum Einsatz, um ggfs. körperlich eingeschränkte Personen transportieren zu können und den Grundschutz an der Einsatzstelle sicherzustellen. Als die Räumung/Evakuierung soweit abgeschlossen war, wurden die nächsten Abpumpversuche erfolgreich vorgenommen. Ein Iserlohner Entsorgungsunternehmen übernahm die Aufnahme und Entsorgung der Chemikalie.

Um kurz vor 7 Uhr des Samstagmorgen konnte die Entwarnung für die Bevölkerung ausgesprochen werden. Im Einsatz und um den Grundschutz abzusichern waren insgesamt 230 Einsatzkräfte im Einsatz. Parallel kam es zu mehreren Kleinbränden im Stadtgebiet die durch die Wachbesetzung erfolgreich abgearbeitet werden konnte. Am Samstagmorgen um 08:45 Uhr konnten alle Einsatzkräfte den Einsatz beenden. Für die tatkräftige Unterstützung des abgearbeiteten Einsatzes bedankt sich die Feuerwehr Iserlohn u.a. bei dem Kreisbrandmeister, den Fachberatern der Chemie, den Fachberatern TUIS und deren Mannschaft (WF Bakelite), dem Messzug, dem Rettungsdienst und den Feuerwehreinheiten des Märkischen Kreises, der Feuerwehr Soest, der Feuerwehr Schwerte, der Feuerwehr Hagen, dem DRK Iserlohn, Letmathe, Lüdenscheid, Balve, Hemer und Menden, der MVG, der Polizei, dem Ordnungsamt Iserlohn, der Bezirksregierung Arnsberg, dem LANUV, dem Marktkauf Iserlohn, der Firma Lobbe und dem Bürgerschützenverein Iserlohner Heide. Zusätzlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Iserlohn und Sondereinheit Funk. Danke

Feuerwehr Iserlohn


Polizei und Feuerwehr mussten heute, 17.30 Uhr, zum Echelnteichweg ausrücken. Grund waren Angaben zu verdächtigen Gerüchen im Bereich eines metallverarbeitenden Betriebes.

Aus noch unbekannten Gründen kam es nach bisherigen Erkenntnissen zu einer chemischen Reaktion von Stoffen. Dabei wurde Chlorgas freigesetzt. Hierbei verletzten sich zehn Mitarbeiter der Firma leicht. Sie wurden vorsorglich in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die Feuerwehr Iserlohn war mit starken Kräften vor Ort. Die Warn-App NINA wurde ausgelöst. Die Polizei regelte den Verkehr und unterstützte die Feuerwehr und das Ordnungsamt der Stadt Iserlohn bei der Räumung potentiell gefährdeter Bereiche.

Vertreter des Amtes für Arbeitsschutz und der Bezirksregierung Arnsberg erschienen vor Ort. Die Polizei hat die Ermittlungen zu Ursache und Hergang aufgenommen. Der Einsatz dauert zur Stunde noch an.

Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis


Weitere Berichte Links) zu diesem Einsatz hinzufügen

banner


zurück zur Einsatzliste der Einsatzberichte auf www.FEUERWEHR.de


© 1996-2019 www.FEUERWEHR.de, Dipl.-Ing.(FH) Jürgen Mayer