18.01.2022 21:30

Bingen Mainz-Bingen

Rheinland-Pfalz

Bahnbetriebsunfall aufgrund Gleisverwechslung in Bingen

In einem vermeintlich abgesperrten Gleisbereich kam es gestern Abend zu einem Unfall mit einem Zug und einer so genannten Bau-Lore. Diese war mit Gefahrgut in Form von zwei Sauerstoff- sowie einer Argongasflasche beladen.

Beim Überfahren der Bau-Lore kam es zu einer größeren Verpuffung. Beim Eintreffen der ersten Kräfte und der umfassenden Erkundung, wurde das weitere Ausmaß der Kollision erkennbar. Ein Arbeiter erlitt Verbrennungen an der Hand und im Gesicht. Infolge der eingeleiteten Schnellbremsung erlitten zwei Passagiere im Zug weitere Verletzungen, darunter eine schwangere Frau. Durch rettungsdienstlich ausgebildetes Personal unter den Feuerwehrangehörigen, wurden diese umgehend medizinisch erstversorgt, bis der Rettungsdienst und der Notarzt die weitere Versorgung übernommen haben.

Gleichzeitig wurde mittels Feuerlöscher ein Schwelbrand unter dem Zugführer-Stand bekämpft. Aufgrund der sehr schwer zugänglichen Stelle konnte der Brand eingedämmt, aber nicht gelöscht werden. Zur Unterstützung wurde die Freiwillige Feuerwehr Bingerbrück nachalarmiert. Vom Tanklöschfahrzeug aus, wurde eine Schlauchleitung über die Schallschutz-Mauer verlegt. Mit einer Löschlanze konnte schlussendlich ein Löscherfolg erzielt werden.

Durch den Brand und die Beschädigung war unklar, ob der Zug weiterfahren kann. In enger Absprache mit der Bundespolizei und dem Notfallmanager (DB), wurden die Reisenden evakuiert. Für den Material- und Verletztentransport, hierunter die schwangere und eine sehbeeinträchtigte Person, kam eine Rollpalette aus dem Rüst-Satz Bahn, der in Bingen stationiert ist, zum Einsatz.

Feuerwehr Bingen


Am Dienstagabend, dem 18. Januar 2022 gegen 21:30 Uhr wurden, kurz vor Einfahrt in den Bahnhof Bingen Stadt, Gleisbauarbeiten für die DB durchgeführt. Zur Durchführung der Arbeiten ist eine Weichensperrung veranlasst und eine Bau-Lore in den vermeintlich gesperrten Bereich verbracht worden. Auf der Lore befanden sich zwei Sauerstoff- sowie eine Propangasflasche und ein Schweißgerät. Bei Einfahrt des Zuges erkannte der Verantwortliche, dass er die Weiche verwechselt hatte und sich die Lore im nicht gesperrten Bereich befand. Bei Erkennen der Gefahrensituation wies der Verantwortliche die weiteren Arbeiter vor Ort an, den Gleisbereich umgehend zu verlassen. Trotz der eingeleiteten Schnellbremsung überfuhr ein Zug die Bau-Lore. Es kam zu einer Verpuffung und Beschädigung des Zuges. Hierbei erlitt einer der Arbeiter Verbrennung an der Hand und im Gesicht, eine Reisende im Zug erlitt eine Prellung. Vor Ort eingesetzt waren der Notfallmanager der DB, die Polizei Bingen, die Bundespolizei, zwei Rettungswägen sowie die Feuerwehr Bingen. Da der Zug nicht weiterfahren konnte, wurden die 30 Reisenden durch die Feuerwehr Bingen evakuiert und notärztlich versorgt bzw. betreut. Teile der Strecke waren von 21:40 Uhr bis 2:30 Uhr gesperrt. Der geschätzte Gesamtschaden beläuft sich laut der DB AG auf ca. 10.000 bis 15.000 Euro.

Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern


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