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Herzinfarkt Seehäuser Feuerwehrmann stirbt auf Weg zum Einsatz

Ein tragischer Todesfall überschattet den Einsatz von Feuerwehren der Verbandsgemeinde Seehausen in der Nacht zu Sonntag.

Von Walter Schaffer und Ralf Franke 13.04.2015, 01:19

Schönberg l Auf dem Weg zu einem brennenden Bergeraum der Agrargenossenschaft in Schönberg erlitt ein Seehäuser Feuerwehrmann einen Herzinfarkt. Alle Mühen der Hilfskräfte, den Kameraden zurück ins Leben zu holen, schlugen fehl. Der Mann verstarb.

Kameraden geschockt

Stadtwehrleiter Enrico Schmidt beschrieb insbesondere die Gefühlswelt der betroffenen Einsatzkräfte als geschockt. Noch in der Nacht standen deshalb Notfallseelsorger des Landkreises Stendal den Kameraden zur Seite. Nach dem Einsatz meldete Schmidt die Seehäuser Feuerwehr bis heute früh komplett aus der Notfallbereitschaft der Rettungsleitstelle ab.

Ähnlich betroffen äußerte sich gestern Verbandsgemeindewehrleiter Michael Märten, der in Schönberg wohnt und in der Nacht die Leitung des Einsatzes mit insgesamt 40 Blauröcken sowie acht Fahrzeugen aus Schönberg, Seehausen und Neukirchen übernahm.

Der Alarm war 23.15 Uhr ausgelöst worden. Zwei Schönberger Landwirte hatten das Feuer an dem Unterstand, in dem Heu und landwirtschaftliches Gerät gelagert war, bemerkt. Sie rückten mit einem Schlepper an, um einige Hänger aus der Gefahr zu bringen. Bei einer Drillmaschine kamen sie allerdings zu spät. Diese wurde ebenso ein Opfer der Flammen wie rund 200 Quaderballen Heu im Wert von rund 4000 Euro, deren Reste sich Sonntagmittag noch einmal entzündeten und die Schönberger Feuerwehrleute nach dem ersten Einsatzende nach dem Nachteinsatz gegen 6 Uhr erneut auf den Plan riefen.

Die Kripo ermittelt

Der Bergeraum brannte bereits vor vier Jahren. Wenigstens acht Mal, so der Einsatzleiter, hat es in den vergangene fünf Jahren im Umkreis weniger hundert Meter gebrannt, ist Märten erbost. Auch bei diesem Feuer geht er von Brandstiftung aus. Denn in der Halle gebe es keine Stromanlagen, die für einen technischen Defekt in Frage kommen. Die Polizei gibt sich bedeckt, ließ aber wissen, dass die Brandschutzermittler im Einsatz sind.

Auch wenn der Zusammenhang indirekter Natur ist und bei einem eventuellen Strafverfahren vielleicht keine Rolle spielt, wird dem Brandstifter immer der Tod eines Feuerwehrmannes anhängen. Märten beurteilt das kaum anders: "Das hätte nicht sein müssen", sagte er mit Blick auf den tragischen Todesfall.