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15.12.2018 16:00

Dortmund Thier Galerie

Nordrhein-Westfalen

Mehrere Verletzte nach Einsatz von Pyrotechnik - Polizei ermittelt gegen einen "Youtube-Influencer"

Ein lauter Knall in der Thier Galerie in Dortmund führte in den späten Nachmittagsstunden des 15.12.2018 zu verängstigten Reaktionen zahlreicher Besucher des Einkaufszentrums, nach jetzigem Ermittlungsstand verletzten sich mehrere Personen leicht. Die Dortmunder Polizei nahm vier Jugendliche fest und ermittelt gegen einen weiteren Tatverdächtigen.

Der laute Knall, der sich später als Explosion von mindestens einesm Feuerwerkskörper heraus stellte, ereignete sich gegen 17.35 Uhr. Mehrere hundert Kunden der Thier Galerie verließen daraufhin verängstigt das Gebäude, einige erlitten einen Schock oder verletzten sich beim zügigen Verlassen der Geschäfte leicht.

Die alarmierten Einsatzkräfte der Polizei Dortmund und auch Kräfte der Feuerwehr trafen bereits nach wenigen Augenblicken am Ort des Geschehens ein. Zahlreiche Zeugen sprachen die Polizeibeamten vor Ort an oder meldeten sich über die sozialen Medien bei der Dortmunder Polizei. Sie gaben Hinweise auf eine Personengruppe von mehreren Jugendlichen, die für das Zünden des oder der Feuerwerkskörper verantwortlich sein sollte. So soll diese Gruppe kurz vor der Explosion im Untergeschoss des Einkaufszentrums zunächst eng zusammen gestanden, einen oder mehrere Böller gezündet und anschließend fluchtartig das Gebäude verlassen haben.

Ausgestattet mit von Zeugen erstellten Fotos und Videos der Tatverdächtigen war die Fahndung der Polizeibeamten sehr schnell erfolgreich: Im Bereich der Humboldtstraße wurden vier Jugendliche aus Dortmund im Alter von 14 und 15 Jahren festgenommen. Aufgrund nicht nachlassender Aggressionen gegenüber den Einsatzkräften der Polizei mussten sie schließlich gefesselt zur Polizeiwache gebracht werden. Gegen die bereits mehrfach polizeilich bekannten Jugendlichen wird wegen gefährlicher Körperverletzung in mehreren Fällen ermittelt.

Im Zuge der noch andauernden Ermittlungen zu den Hintergründen dieser Tat ist auch ein Strafverfahren gegen einen fünften Tatverdächtigen eingeleitet worden.

Zurzeit geht die Polizei von mehr als zehn leicht verletzten Personen aus, zwei Geschädigte mussten zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Weitere Geschädigte können sich unter der polizeilichen Notrufnummer 110 oder bei jeder Polizeidienststelle melden und dort Angaben zum Geschehen und den erlittenen Verletzungen machen.


Update

Wie bereits berichtet, sorgte am Samstag, 15.12.2018, der Einsatz von mindestens einem Feuerwerkskörper im Untergeschoss der Thier Galerie für das fluchtartige Verlassen hunderter Besucher. Die Polizei ermittelt insgesamt gegen fünf Tatverdächtige wegen gefährlicher Körperverletzung.

Nach heutigem Stand geht die Polizei von mindestens 30 Verletzten aus. Glücklicherweise sind weiterhin "nur" leichte Verletzungen zu beklagen. Viele Personen erlitten einen Schock oder stürzten beim Verlassen des Gebäudes, schwer verletzte sich nach bisherigem Kenntnisstand jedoch niemand.

Vier junge Männer (2x 14 Jahre alt und 2x 15 Jahre alt) konnten kurz nach der Tat festgenommen werden. Die polizeilichen Ermittlungen richten sich mittlerweile aber auch gegen einen 17 Jahre alten Wolfsburger. Der 17-Jährige betreibt auf der Internetseite "Youtube" einen eigenen Kanal und veröffentlicht dort sog. "Prank" (englisch=Streich)-Videos.

Offensichtlich sollte es sich auch bei dem Vorfall in der Thier Galerie um einen solchen Streich handeln, der jedoch gründlich daneben ging: Mit einer kleineren Bargeldsumme, so der jetzige Ermittlungsstand, soll der 17-Jährige die vier Dortmunder Jugendlichen zum Zünden des oder der Böller angestiftet haben. Das Ganze wurde dann mitgefilmt und sollte später auf dem Youtube-Kanal des Wolfsburgers veröffentlicht werden.

Dümmer und fehlgeleiteter kann ein Streich wohl kaum sein: Fünf Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, ggf. zivilrechtliche Ansprüche der Betroffenen und mindestens 30 Verletzte. Man kann nur hoffen, dass die Beteiligten daraus lernen...

 

Polizei Dortmund


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