02.01.2007 06:17

Wahlstedt

Schleswig-Holstein

Großfeuer im Industriegebiet zum Jahresanfang

+++02.01.2007,06.17 Uhr+++Wahlstedt
+++Rexam Glass Germany+++Großfeuer+++ brennt Lagerhalle

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Am Morgen des 02.01.2007 lief bei der Rettungsleitstelle des Kreises Segeberg um 06.15Uhr die Meldung eines Feuers bei der Firma REXAM Glass Germany in Wahlstedt auf. Das auch als Glaswerke Wahlstedt bekannte Unternehmen stellt Industrieglas, wie z.B. Marmeladen, Senfgläser oder aber auch Getränkeflaschen her.
Im Bereich des Fertigwarenlagers, war es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem Feuer gekommen.

Um 06.17 Uhr löste die Leitstelle Alarm nach dem Alarmstichwort Mittelfeuer aus. Gemäß Alarm- und Ausrückordnung rückte der erweiterte Löschzug mit ELW 1, LF 16/12, LF 16 sowie LF 8/6 mit Wasser und Schaumwerfer im Minutentakt aus. Bei Eintreffen des ELW stand die Lagerhalle bereits zur Hälfte in Vollbrand. Weiter hatten sich direkt angrenzende Leerpalettenstapel durch die entstandene Hitze entzündet.
Daraufhin wurde durch den Einsatzleiter sofort auf Feuer Groß mit Sirenenalarm erhöht. Zusätzlich ließ man für die Wehren Fahrenkrug, Bad Segeberg und Wittenborn Alarm auslösen.

Während die Wahlstedter Kräfte begannen ihre Aufträge abzuarbeiten, machten sich aus Fahrenkrug ein TLF 16/25 und ein LF 8, aus Wittenborn ein MZF, ein TLF 16/25 sowie ein LF8 und aus Bad Segeberg zwei ELW 1, ein LF20/20 sowie eine DLK 23/12 auf den Weg. Das Wahlstedt LF 16/12, sowie das LF 8/6 brachten den Einsatz des Schaum- und Wasserwerfers, sowie des Wasserringmonitors von nördlicher Seite auf den Weg. Das LF 16 begann umgehend mit der Brandbekämpfung von östlicher Richtung. Von hier gingen 3 B-Hohlstrahlrohre in den Einsatz.

Während die eintreffende Wehr Wittenborn mit der Brandbekämpfung via B und C von Seiten der Willi Pelz Strasse in den Angriff nahm, sorgte die Fahrenkruger Wehr für die Wasserversorgung der Bad Segeberger Feuerwehr. Diese brachte parallel zur Wahlstedter Wehr ihre Drehleiter von nördlicher Richtung in Stellung und begann von hier über ein Wenderohr mit der Brandbekämpfung.

Aufgrund der enormen Ausmaße ließ die Einsatzleitung um 06.53 Uhr zusätzlich die Wehren Fehrenbötel mit LF 8 und Negernbötel mit MZF und LF 8 alarmieren. Außerdem gab es Alarm für den ABC Zug des Landkreises Segeberg.
Dieser bekam den Auftrag, aufgrund der starken Rauchentwicklung eigenständig Rauchgasmessungen durchzuführen und gefährdete Bereiche festzulegen. Hierauf ließ die Einsatzleitung den Bereich Kronsheider Strasse ab Feuerwache und Industriestrasse in Richtung Einsatzort sperren. Die Polizei ordnete entsprechende Warnungen per Radiodurchsage an.

Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle Wahlstedt Fahrzeuge an der Einsatzstelle und es zeichnete sich ab, das es sich hier um einen der umfangreichsten Einsätze in der Geschichte der Wahlstedter Feuerwehr handeln würde.
Gemäß Alarmplan meldete sich das Wahlstedter Technische Hilfswerk aufgrund des Sirenenalarmes bei der Einsatzleitung. Wie bereits in der Vergangenheit unterstützten die Kameraden die Überwachung der inzwischen zentral überwachten Atemschutzgeräteträger. Zusätzlich kamen auch die Atemschutzgeräteträger des THW zum Einsatz.

Während die Feuerwehr Fehrenbötel die Wittenborner Kollegen bei der Brandbekämpfung von südlicher Richtung unterstützen, halfen die Negernböteler mit Atemschutztrupps aus. Ab jetzt begann man immer wieder verschlissene Atemschutztrupps auszutauschen.



Schnell wurde klar, das man auf weitere Feuerwehren zurückgreifen musste.
Um nicht die ganze Region rund um Wahlstedt feuerwehrmäßig leerzufahren, entschied sich der Einsatzleiter dazu, weiter entfernte Feuerwehren an die Einsatzstelle zu beordern. Somit konnte der Brandschutz im Kreis zwar geschwächt, aber dennoch flächendeckend aufrechterhalten werden.

Um 09.04 Uhr entschied man die Feuerwehren aus Boostedt, Hartenholm und Trappenkamp zu alarmieren. Auch die Kreisfeuerwehrzentrale war inzwischen mit sämtlichen Reserven an Schläuchen und Atemschutzflaschen vor Ort.
Bei Eintreffen der zuletzt alarmierten Feuerwehren war das Feuer bereits soweit unter Kontrolle, das die Drehleiter und somit die Bad Segeberger Feuerwehr ausgelöst wurde, um den Brandschutz in der Kreisstadt wieder zu komplettieren.
Hier hatte es zwischenzeitlich zwei Alarme für die Bad Segeberger Kameraden gegeben. An Stelle des Bad Segeberger Wenderohres wurde nun ein weiterer Wasserringmonitor der Feuerwehr Trappenkamp vorgenommen. Durch die Wehren Boostedt und Hartenholm waren nun genügend Atemschutzgeräteträger vor Ort.
Weitere Messungen des ABC Zuges ließen es zu, das um 14.20Uhr die Sperrungen nahezu komplett, bis auf den direkten Wirkungsbereich der Feuerwehr in der Willy Pelz Strasse, wieder freigegeben wurden. Auch auf weitere Radiodurchsagen konnte von nun an verzichtet werden.

Ab 13.30 Uhr begann die Einsatzleitung Vorbereitungen für die Nachlöscharbeiten zu treffen. Hierzu wurde ein Raupenbagger, ein Muldenkipper sowie das Technische Hilfswerk Kaltenkirchen mit Zettelmeier Bagger und einem weiteren Kipper alarmiert, bzw. beauftragt.
Ein Statiker traf an der Einsatzstelle ein, um die halb eingestürzte Halle zu begutachten. Nach seiner Beurteilung konnte die Halle noch halbseitig betreten werden.

Im Rahmen der umfangreichen Nachlöscharbeiten wurden nun der verbliebende Brandschutt unter ständigen Ablöschen per Radlader der Firma Rexam und des THW´s aus der Halle gefahren und auf die Kipper verladen. Diese brachten die Reste an einen eingerichteten Abladeplatz. Zum Entfernen des Brandschuttes aus dem einsturzgefährdeten Bereich wurde der Raupenbagger mit seinem langen Arm eingesetzt. Zwischenzeitig wurde die Einsatzstelle durch die Kräfte des THW Wahlstedt ausgeleuchtet. Im Laufe des Nachmittags und des Abends konnten nach und nach alle externen Feuerwehren von der Einsatzstelle entlassen werden. Nachdem die Löscharbeiten gegen 23.04 Uhr beendet waren verließ als letztes die Brandwache um 0.32Uhr die Einsatzstelle.
Wahrend der Löscharbeiten wurde die medizinische Versorgung durch den Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes sichergestellt.

Abschließend möchten wir uns noch einmal bei allen eingesetzten Kräften für Euren unermüdlichen Einsatz herzlichst bedanken.




Eingesetze Kräfte der Feuerwehr:
Im Einsatz:
ELW 1
LF 16/12
LF 16
LF 8/6 mit Wasser- Schaumwerfer
TSF
GW-G 1
GW-N
MTW

Weitere Kräfte:
Feuerwehr Wittenborn mit TLF 16/25 -- LF 8 -- MZF
Feuerwehr Fahrenkrug mit TLF 16/25 -- LF 8
Feuerwehr Bad Segeberg mit 2 ELW 1 -- DLK 23/12 -- LF 20/16
Feuerwehr Negernbötel mit LF 8
Feuerwehr Fehrenbötel mit LF 8
Feuerwehr Trappenkamp mit ELW 1 -- LF 16 -- LF 10/6 -- MTW
Feuerwehr Hartenholm mit TLF 16/25 -- MZF
Feuerwehr Boostedt mit TLF 16/25
ABC- Zug Segeberg ELW 1—Kdow —Schnellerkunder
THW Wahlstedt ELW 1—GKW 1—MKW--LKW
THW Kaltenkirchen Radlader--Kipper
DRK – Rettungswagen—Org. Leiter
Polizei / Kripo
Ordnungsamt / Bürgervorsteherin / 1. Stadtrat
Stellv. KBM
Kreis Segeberg Produkt 33

Eingesetzt:
1 Schaum und Wasserwerfer
2 Wasserringmonitore
1 Wenderohr
5 B , 5 C
500l Schaummittel
eingesetzte Atemschutztrupps 81

FM im Laufe des Einsatzes an der Einsatzstelle 204


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