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19.08.2006 00:01

Graben-Neudorf

Baden-Württemberg

Rettung über die Drehleiter vom Balkon des fünften Obergeschosses bei Wohnungsbrand

Über die Drehleiter konnte bei einem Wohnungsbrand in Gaben-Neudorf am frühen Samstagmorgen der Wohnungsinhaber von seinem Balkon im fünften Obergeschoss eines Mehrfamilienwohnhauses im Bahnhofsring von der Feuerwehr gerettet werden.
Mit dem Alarmstichwort "Vermutlich Wohnungsbrand" wurde von der Feuerwehrleitstelle Karlsruhe die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf kurz nach 0 Uhr in den Bahnhofsring alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte unter der Leitung des stellvertretenden Kommandanten Norbert Höffele drang Rauch aus einer Wohnung im fünften Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob sich noch Personen in der Wohnung befinden.
Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten gingen zwei Trupps mit je einem C-Rohr zur Brandbekämpfung über das Treppenhaus vor. Erst nachdem die Wohnungstür geöffnet und mit der Brandbekämpfung begonnen wurde, machte sich der Wohnungsinhaber, der sich zwischenzeitlich auf den Balkon gerettet hatte, bemerkbar. Wegen der Rauchentwicklung konnte er nicht über das Treppenhaus in Sicherheit gebracht werden.
Über eine dreiteilige Schiebleiter erreichte die Feuerwehr den Balkon im vierten Obergeschoss. Von dort aus gelangte ein weiterer Trupp über eine Steckleiter auf dem Balkon des fünften Obergeschosses und konnte die Person solange betreuen, bis die Drehleiter aus Linkenheim-Hochstetten eingetroffen war. Die Feuerwehr hatte zuvor über einen Lautsprecher bereits auf die Person eingeredet und das weitere Vorgehen zur Rettung geschildert. Damit konnte erreicht werden, dass die Person auf dem Balkon ausharren konnte und nicht weiter im Rauch stand.
Die Feuerwehr war mit 43 Angehörigen und fünf Löschfahrzeugen, einer Drehleiter und einem Mannschaftstransportwagen im Einsatz. Der Einsatz zog sich noch bis in die frühen Morgenstunden hin, da wegen vorhandener Glutnester das noch vorhandene Wohnungsmobiliar weitgehend ausgeräumt werden musste. Außerdem musste die Decke nach der Kontrolle mit der Wärmebildkamera geöffnet und kontrolliert werden.
Die Bürgermeisterstellvertreterin der Gemeinde Graben-Neudorf, Elfriede Freisinger, war ebenso an der Einsatzstelle, wie der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Jahraus.
Unter der Leitung des organisatorischen Leiters des Rettungsdienstes vom DRK, Dieter Vogel, waren ein Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Rettungswagen und die Bereitschaften der DRK-Ortsverbände Graben und Neudorf im Einsatz. Der Wohnungsinhaber musste mit dem Verdacht auch eine Rauchgasvergiftung stationär ins Krankenhaus nach Bruchsal gebracht werden. Eine Nachbarin wurde wegen der Aufregung über das Einsatzgeschehen ebenso vom Rettungsdienst versorgt wie ein Feuerwehrangehöriger, der sich bei den Löscharbeiten eine Brandwunde zugezogen hat.
Polizeioberkommissar Bruno Schmitteckert vom Polizeirevier Philippsburg war der Einsatzleiter der Polizei. Die Besatzungen von vier Streifenwagen sperrten die Einsatzstelle ab und übernahmen die ersten Ermittlungen zur Brandursache. Diese Ermittlungen wurden später vom Kriminaldauerdienst übernommen.
Die Einrichtung der Einzimmerwohnung wurde durch das Feuer vollständig zerstört. Wie die Polizei ermittelt hat, entstand das Feuer durch eine nicht gelöschte Kerze, die nach dem Abbrennen eine Couch in Brand gesetzt hat. Der Brand breitete sich dann auf das weitere Mobiliar aus. Der Gesamtschaden am Gebäude und der Einrichtung beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 100.000 EUR.


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