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Giftalarm

Giftalarm: 16 Menschen bei Großbrand verletzt

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Giftalarm: 16 Menschen bei Großbrand verletzt
Veröffentlicht:23.03.2011, 23:25

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Aus einem Brand in der Ravensburger Metzgerstraße entwickelte sich innerhalb von drei Stunden am Mittwoch ein Katastrophenszenario: Als am Morgen gegen 9.20 Uhr die Feuerwehr an dem Lagerschuppen am ehemaligen Güterbahnhof ankam, stand das Gebäude schon in Flammen. Die Löscharbeiten wurden durch die starke Rauchentwicklung und herunter fallende Bauteile erschwert. Gegen 13 Uhr wurde das Gebiet zwischen TWS bis zum Einkaufszentrum in der Ulmer Straße von den Einsatzkräften großflächig abgesperrt. Der Grund: Bei routinemaßigen Untersuchungen der Feuerwehr wurde in der Luft der Phosphorsäureesther gemessen. Der Giftstoff kann für Menschen tödlich sein.

Zwei Feuerwehrleute wurden beim Löschen durch herabfallende Gegenstände verletzt. Weitere 14 Menschen, darunter fünf Feuerwehrleute, sieben Polizeibeamte und zwei Mitarbeiter nahegelegener Betriebe, wurden mit Schleimhautreizungen in ein Krankenhaus gebracht. Bis auf zwei von ihnen wurden sie wieder entlassen. Bei dem Brand ist ein Schaden in Höhe von mehreren zehntausend Euro entstanden. Eine genaue Schadenssumme ist laut Polizei noch nicht bekannt. Auch die Brandursache ist noch unklar.

Bis Mittwochabend waren 220 Rettungskräfte und 100 Polizisten im Einsatz, um die Gefahren- und die Brandstelle zu sichern und weitere Messungen vorzunehmen. Aus Mannheim wurden Spezialisten der Berufsfeuerwehr Mannheim von der Polizei eingeflogen. Sie gehören zu einer Analytischen Task Force – von denen es nur sieben Stellen in Deutschland gibt – und sind Experten auf dem Gebiet Gefahrenschutz. Sie haben alle weiteren Proben untersucht. Am Abend dann vorerst Entwarnung: Bei letzten Messungen war der Giftstoff nicht mehr nachzuweisen. Allerdings dauern die Auswertungen an. Solange diese Auswertungen nicht abgeschlossen sind, bleibt das Gebäude um das im Volksmund „Schweinepalast“ genannte Einkaufszentrum abgesperrt. Bis Donnerstag, 24. März, hat die Polizei eine Bürgerhotline geschaltet. Unter der Telefonnummer 0751/ 803 1113 und 803 1115 können sich die Bürger informieren.