15.03.2011 15:00

Neumünster

Schleswig-Holstein

Gasaustritt bei Renovierungsarbeiten - 85 Anwohner evakuiert

Am Dienstagnachmittag bemerkte ein Passant Gas-Geruch vor einem zurzeit unbewohnten mehrgeschossigen Wohnhaus in der Kieler Strasse und rief sofort die Stadtwerke an. Diese wiederum alarmierten sogleich die Feuerwehr.
Bei Bauarbeiten im Keller des Hauses wurde der Gas-Hausanschluss durchtrennt. Das Haus befand sich in Komplettsanierung und war erfreulicherweise zurzeit unbewohnt.

Um 15 Uhr ging der Notruf bei der Einsatzleitstelle ein. Der Löschzug der Berufsfeuerwehr befand sich zu dem Zeitpunkt gerade auf Alarmfahrt zu einem Schornsteinbrand. Schnell wurde vom C-Dienst entschieden den Löschzug zu teilen, sodass der Einsatzleitwagen (ELW) mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) in die Kieler Strasse abrückte und das zweite HLF zusammen mit dem Teleskopmast (TM) zum Schornsteinbrand durchfuhr.

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte in der Kieler Strasse war ein Betreten des Gebäudes auf Grund des dort ausströmenden Gases nicht mehr möglich. Es bestand akute Explosionsgefahr. Auf der Stelle wurde der Bereich zwischen Anschar- und Bismarckstraße komplett gesperrt und die sofortige Räumung in einem Umkreis von 30 Metern angeordnet. Die Bewohner von 8 Mehrfamilienhäusern mussten ihre Wohnungen verlassen.
Es wurde Hausalarm für die dienstfreien Beamten der Berufsfeuerwehr ausgelöst. Zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug mit dem Leitenden Notarzt, ein Wechselladerfahrzeug mit AB-Gefahrgut sowie die Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte, Tungendorf-Stadt und Tungendorf-Dorf wurden nachalarmiert. Außerdem wurde der zuständige Stadtrat über den Einsatz informiert. Mitarbeiter der Stadtwerke und ein Großaufgebot der Polizei waren ebenfalls rasch am Einsatzort.

Von der VHH wurden zwei Busse angefordert, um die ca. 80 Betroffenen zum Gefahrenabwehrzentrum (GAZ) an der Färberstraße zu bringen, wo die derweil alarmierte Regieeinheit und die Betreuungsgruppe (DRK) des Katastrophenschutzes Neumünster sowie die Freiwillige Feuerwehr Tungendorf-Stadt einen Betreuungspunkt aufgebaut hatten. Eine bettlägerige Person wurde mit einem Rettungswagen in das Friedrich-Ebert-Krankenhaus gebracht.

Um das Gas-Leck abzudichten, musste die Hauptgasleitung beiderseits des Gebäudes von den Stadtwerken abgedrückt werden. Hierzu war es notwendig den Bürgersteig aufzunehmen und ca. 1,20 Meter tiefe Gruben zur Leitung zu graben. Gegen 16.30 Uhr war die Hauptgasleitung erfolgreich abgedrückt, zusätzlich wurde der Hausanschluss getrennt. Danach wurden Belüftungsmaßnahmen und Kontrollmessungen im gesamten Gebäude durchgeführt. Nachdem das Haus freigemessen wurde, konnten gegen 18.10 Uhr alle Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurück.

Insgesamt waren 72 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Regieeinheit, DRK und ca. 22 Polizeibeamte im Einsatz. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem Leck kommen konnte.


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