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17.04.2011 12:00

Düsseldorf

Nordrhein-Westfalen

Einsatzreicher Sonntag: 263 Einsätze für Rettungsdienst und Feuerwehr

269 Einsätze im Bereich des Rettungsdienstes und der Feuerwehr arbeiteten am gestrigen Sonntag die Retter ab. Dabei fuhr die Feuerwehr zu 17 Feuermeldungen, 13 Technische Hilfeleistungen sowie einem Sonstigen Einsatz heraus. Der Rettungsdienst half bei 150 Notfällen, darunter 29 zusammen mit dem Notarzt, sowie bei 82 Krankentransporten erkrankten Menschen in der Stadt. Unter anderem wurde eine Schlange eingefangen und ein Rollstuhlfahrer aus dem Benrather Schlossweiher gerettet.

Die Brandschützer wurden zu vier Zimmerbränden, drei Bodenfeuer und neun Mülleimerbränden gerufen. Dabei wurde niemand verletzt und die Schäden hielten sich auch in Grenzen. In den meisten Fällen haben die Bewohner oder Passanten die Brände schon zu Beginn löschen können. Leider musste die Feuerwehr bei den drei Bodenfeuern achtlos hinterlassene Lagerfeuer löschen. Diese waren von den Feiernden nicht richtig gelöscht worden, so dass der Einsatz notwendig wurde.

Um 18.13 Uhr rief ein besorgter Nachbar an, dass es in einem Haus auf der Straße Am Bürgerhaus in Hubbelrath brenne. Als die Brandschützer eintrafen stellten sie fest, dass Kinder im Garten ein kleines Feuer gemacht hatten und eine Spraydose in die Flammen geworfen hatten. Das Feuer war zum Glück schon gelöscht. Wäre die Spraydose in den Flammen explodiert, was sehr schnell gehen kann, wären die Kinder auch in einigen Metern Entfernung noch sehr schwer verletzt worden.

Bei einem gemeldeten Brandgeruch um 18.33 Uhr am Rheindorfer Weg in Wersten, fenden die Feuerwehrmänner ein verbranntes Kirschkernkissen in einer Mikrowelle. Verletzt wurde niemand, und bis auf das Kirschkernkissen entstand kein Schaden.

Am späten Abend wurde der letzte Zimmerbrand gemeldet. Um 23.17 Uhr beobachtete ein Nachbar Flammen auf einem Balkon an der Steinstraße und wählte den Nutruf 112. Die Retter fanden im dritten Obergeschoss einen brennenden Plastiktisch auf einem Balkon und löschten diesen. Die junge Mieterin hatte Teelichter auf dem Tisch angezündet und diese für einen Moment aus den Augen gelassen. Als sie kurze Zeit später wieder zum Balkon kam, sah sie die Flammen. Da stand aber auch schon der Löschzug vor
der Türe. Die Feuerwehr rät immer wieder dazu, Kerzen nie unbeaufsichtigt zu lassen. Gerade Teelichter werden oft unterschätzt, da die Aluminiumhülle sehr heiß wird. Tische oder sonstige brennbare Unterlagen können so sehr schnell anfangen zu brennen. Daher empfiehlt es sich die kleinen Kerzen auf eine Keramikfliese oder ähnlichem zu stellen.

Bei den 13 technischen Hilfeleistungen mussten drei Mal Türen gewaltsam aufgebrochen werden, da in der Wohnung Menschen erkrankt waren und nicht mehr zur Türe kamen. Neben einer Ölspur musste an der Ickeswarder Straße um 8.29 Uhr ein Kanister eingesammelt und die Straße gereinigt werden. In dem zehn Liter fassenden Behälter waren noch 200 Milliliter einer unbekannten, säureartigen Flüssigkeit. Der Kanister wurde sicher verpackt und in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt einem Entsorger zugeführt. Anschließend wurden mit dem Ölsaugwagen die Straße und der Gehweg auf rund zehn Metern gereinigt. Wie die Flüssigkeit dort hin kam, ist unklar.

Ins Staunen kamen die Retter um 12.34 Uhr am Schlossweiher in Benrath. Ein 77-jähriger Mann aus Garath verlor die Kontrolle über seinen Elektrorollstuhl und fuhr mit diesem die kleine Treppe hinab in den Schlossweiher. Zwei Meter von der Treppe entfernt blieb der Rollstuhl stehen und der Mann saß bis zur Brust im Wasser. Passanten riefen über den Notruf 112 die Feuerwehr zu Hilfe. Dass der Mann mit dem Rollstuhl ins Wasser gefahren war, ist zwar selten, aber nicht unmöglich. Erstaunlicher war eher, dass rund 15 Menschen bei strahlendem Sonnenschein am Ufer standen, gafften, aber niemand den Rentner aus dem Wasser zog. Erst ein Autofahrer aus Hilden, der am Weiher vorbei fuhr, sah den Mann im Wasser, stoppte sofort seinen Wagen und stieg aus. Er zog sich die Schuhe und Hose aus und zog den Mann völlig Selbstverständlich aus dem Wasser. Der unbekannte Retter wartete noch das Eintreffen der Feuerwehr ab um den Rentner zu übergeben. Anschließend stieg er völlig durchnässt in sein Auto und fuhr nach Hause um sich zu trocknen. Der Rollstuhlfahrer war unverletzt, kam aber zur Untersuchung in ein Krankenhaus. Den Elektrorollstuhl brachte die Feuerwehr anschließend dem Garather nach Hause. Vielen Dank an den Retter!

Eine ausgebüxte Schlange fing am frühen Nachmittag eine Mieterin ein und rief die Feuerwehr. Im Hausflur des Mehrfamilienhauses bemerkte die Frau die zirka 40 Zentimeter lange und fingerdicke Kornnatter an der Haustüre. Sie stülpte schnell einen leeren Papierkorb über die ungiftige Schlange und wartete, bis ein Reptilienfachmann der Feuerwehr vor Ort war. Dieser nahm das kleine und völlig dehydrierte Tier in einer kleinen Box mit. Die amerikanische Schlange wird derzeit in der
Reptilienauffangstation in Brüggen wieder aufgepäppelt. Sollte sich der Besitzer wundern, wo das rotbräunliche Tier ist, kann er sich bei der Feuerwehrleitstelle melden.

Für den Rettungsdienst gab es, bis auf den Sprung aus dem Fenster (die Polizei berichtete bereits), keine besonderen Einsätze. Auch die Zahl der Einsätze ist nicht höher als an einem sonstigen Sonntag.


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