23.04.2011 22:42

Hammelburg

Bayern

Brand einer Lagerhalle

Erheblicher Sachschaden in bislang ungeklärter Höhe ist am späten Ostersamstagabend beim Brand einer großen Lagerhalle am südlichen Stadtrand von Hammelburg entstanden. Zwei Einsatzkräfte erlitten Verletzungen. Die Ursache des nächtlichen Feuers, bei dem ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten und weiteren Hilfskräften im Einsatz war, ist noch vollkommen unklar.
Kurz vor 23 Uhr schrillten in der Osternacht die Sirenen. Die Hammelburger Floriansjünger waren binnen weniger Minuten vor Ort. "Bereits während der Anfahrt stellte ich einen Vollbrand fest und veranlasste eine Nachalarmierung weiterer Kräfte", sagt Walter Emmert, der auf Grund der Erkrankung von Winfried Kleinhenz für geraume Zeit das Kommando bei der Hammelburger Wehr übernommen hat.
Beim Eintreffen am Brandort loderten die Flammen meterhoch in den Himmel. Emmert koordinierte den Einsatz der in kurzer Abfolge eintreffenden Wehren. Außer Hammelburg waren die Wehren aus Diebach, Euerdorf, Fuchsstadt, Ober- und Untereschenbach, Pfaffenhausen, Untererthal und Westheim mit einem Aufgebot von über 120 Einsatzkräften vor Ort.

Zu wenig Löschwasser

Probleme bereitete anfangs die Bereitstellung von Löschwasser. "Die Wasserversorgung über Hydranten in der Kirchgrundsiedlung ist vollkommen zusammen gebrochen", bedauert der Einsatzleiter. Daraufhin hatte Walter Emmert den Aufbau einer über 600 Meter langen Schlauchstrecke zur Wasserversorgung von der Saale zum Einsatzort angeordnet. "Von da an hatten wir ausreichend Löschwasser zur Verfügung."
Das Feuer fand bei dem nächtlichen Brand reiche Nahrung. Nicht nur die zum Großteil aus Holz bestehende Halle brannte binnen kurzer Zeit lichterloh. Auch mehrere in der Halle untergestellte Fahrzeuge und gebrauchte Möbel ließen die Flammen hell in den Himmel lodern.
Auf Grund der großen Ausdehnung war es den Einsatzkräften nicht möglich, alle Bereiche von außen mit Löschwasser einzudecken. Deshalb entschied der Einsatzleiter den Angriff von der Drehleiter aus. Dies erwies sich als richtig, zumal es von der erhöhten Position aus möglich war, im Zentrum des Brandes zu wirken. Trotz ihres beherzten Einsatzes konnten die Wehrleute nicht verhindern, dass die Flammen auf das an die Friedhofstraße angrenzende Wohn- und Nebengebäude übergriffen.

Sofort-Ermittlungen

Beamte der Polizeidienststelle Hammelburg und der Kriminalpolizei Schweinfurt nahmen unverzüglich ihre Arbeit auf. Laut Polizeiangaben ist an Gebäudeteilen ein Schaden von mindestens 20000 Euro entstanden. In der Lagerhalle befanden sich nach Angaben des Eigentümers vier Wohnwagen, drei Pkw-Anhänger, ein Motorrad und eine vollständige Werkstatteinrichtung. Dies alles dürfte komplett zerstört sein. Wie hoch hier der Sachschaden ist, steht noch nicht fest. Der Geschädigte hatte noch vergeblich versucht, zumindest einen Teil der Fahrzeuge ins Freie zu bringen. Nachdem die Explosion von Gasflaschen drohte, musste der Mann sein Vorhaben aufgeben.
Walter Emmert sagt, die Einsatzkräfte hätten mindestens zehn dieser Gasflaschen geborgen. Einige hätten auf Grund der Hitzeentwicklung das Gas kontrolliert abgeblasen, das dann verbrannt sein. Gefährlicher sei für die Wehrleute das unter der Hitzeeinwirkung explodierende Eternitdach gewesen.
Wegen der starken Rauchentwicklung war der Einsatz von Atemschutz unabdingbar. Im benachbarten Feuerwehrhaus wurden zahlreiche Atemluftflaschen noch während des Einsatzes wieder gefüllt.

Chlorhaltige Flüssigkeit entdeckt

Brandwache und Nachlöscharbeiten dauerten für die Floriansjünger der Kernstadt bis morgens um 8 Uhr. Dabei entdeckten die Kräfte in einem Nebengebäude auch mehrere Kanister mit Reinigungsmitteln und einer chlorhaltigen Flüssigkeit. "Die Kanister sind zwar angeschmort, aber nicht beschädigt. Wir haben etwaige Schadstoffkonzentrationen gemessen. Das Ergebnis war zum Glück negativ." Die Behälter und weiteres Inventar gehören zum Hallenbad, das derzeit neu gebaut wird. Über die Höhe des Schadens am Eigentum der Stadtwerke Hammelburg GmbH liegen noch keine Angaben vor.
Einsatzleiter Walter Emmert war am Sonntag im Gespräch mit der Saale-Zeitung voll des Lobes und Dankes an alle Einsatzkräfte. "Alle Frauen und Männer haben Vorbildliches geleistet." Ähnlich zufrieden äußerten sich Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann und Kreisbrandinspektor Marco Brust.

Zwei verletzte Wehrleute

Eine Wehrfrau erlitt eine Rauchgasinhalation, ein Wehrmann wurde am Fuß bzw. Bein verletzt. Sie begaben sich in die Obhut des Roten Kreuzes, das zunächst mit dem Rettungsdienst und später mit den Schnelleinsatzgruppen Bad Kissingen Stadt und Land vor Ort war. BRK-Einsatzleiter Klaus Zehe bestätigt die ambulante Behandlung der beiden Einsatzkräfte. Sein Personal habe in der Nacht noch alle Wohnanwesen in der Kirchgrundsiedlung aufgesucht und die Bewohner auf die Möglichkeit einer Gefährdung durch Rauchgase hingewiesen. Gegen 4 Uhr war für die BRK-ler der Einsatz beendet.
Die Ermittlungen der Kripo Schweinfurt hinsichtlich der Brandursache dauern an.


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