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24.04.2011 20:45

Gauting Starnberg

Bayern

Chloraustritt aus Freibad

Am 24.04.2011 gegen 20.45 Uhr wurden Feuerwehr und BRK-Rettungsdienst zu einem vermuteten Austritt von Chlorgas nach Gauting in den Reismühler Weg alarmiert. Anwohner hatten dort einen auffälligen Chlorgeruch wahrgenommen und die Polizei verständigt. Durch die alarmierten Feuerwehren wurden vorhandene Chlordämpfe im Gautinger Freibad niedergeschlagen. Mehrere Personen wurden vorsorglich vom BRK-Rettungsdienst und Notarzt untersucht, mussten aber nicht in Kliniken transportiert werden.

Die Einsatzstelle wurde durch die Polizei sowie die Feuerwehr nach deren Eintreffen umgehend abgesperrt und der Nahbereich um das Gautinger Freibad (öffentliche Verkehrsflächen) geräumt. Durch die Feuerwehr wurde außerdem ein Sicherheitsbereich eingerichtet. Dort erkundeten Einsatzkräfte der Feuerwehr in gasdichten Chemikalienschutzanzügen die Technikräume des Gautinger Freibads und nahmen dort erste Messungen vor. Die an die Chlorierungsanlage angeschlossenen Chlorgasflaschen wurden vorsorglich geschlossen und gesichert. Eine Leckage der Chlorgasflaschen in diesem Bereich konnte jedoch aufgrund der vorgefundenen Lage ausgeschlossen werden. Auch die dort vorhandene Gaswarnanlage hatte nicht ausgelöst. Die Räumlichkeiten des Freibads wurden mit technischen Geräten der Feuerwehr belüftet. Alle weiteren auf dem Betriebsgelände vorhandenen Chlorgasflaschen wurden ebenfalls durch die Feuerwehr vorsorglich kontrolliert. Diese waren alle geschlossen und gesichert.

Auch auf dem Gelände des Freibades selbst wurden bereits in der Erstphase des Einsatzes Messungen durch die Feuerwehr durchgeführt. Hier wurden die festgestellten Chlordämpfe durch die Feuerwehr mit einem Wasserschleier aus mehreren Wasserwerfern niedergeschlagen und gebunden. Somit konnte eine weitere Ausbreitung der Chlordämpfe letztlich verhindert werden.

Durch die Örtliche Einsatzleitung unter der Führung von Kreisbrandrat Markus Reichart wurden weitere Messungen des Gefahrgutzuges im direkten Umfeld des Gautinger Freibades veranlasst. Diese ergaben letztlich keine nachweisbaren Werte in diesem Bereich. Eine Räumung / Evakuierung dieses Bereiches war somit nicht erforderlich. Vorsorglich wurde auch eine Wohnung durch die Feuerwehr überprüft. Dort war von den Bewohnern ebenfalls Chlorgeruch festgestellt und den Einsatzkräften gemeldet worden. Messungen ergaben aber auch dort keine nachweisbaren Werte. Aufgrund der sehr geringen Geruchsschwelle von Chlor wurde die direkte Nachbarschaft von den Einsatzkräften ebenfalls über den Schadensfall informiert. Die jeweiligen Bewohner benötigten jedoch keinerlei Hilfe.

Einsatzkräfte des Rettungs- und Sanitätsdienstes sicherten den Einsatz der Feuerwehr ab. Durch diese wurde auch eine Sammelstelle für Betroffene eingerichtet. Insgesamt sieben Personen, darunter zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr, klagten über Übelkeit und Kopfschmerzen. Sie wurden vorsorglich vom anwesenden Notarzt untersucht. Letztlich konnten alle Personen direkt nach der Untersuchung wieder nach Hause entlassen werden. Nach ersten Erkenntnissen kam es im Technikbereich offenbar zu einem Rohrbruch, aus welchem eine chlorhaltige Wasserlösung austrat. Über die Lüftungsanlage des Gebäudes wurden die entstehenden Chlordämpfe nach außen getragen. Nicht zuletzt wegen der bestehenden Wetterlage bestand für die Bevölkerung keine Gefahr.

Im Einsatz befanden sich insgesamt 213 Einsatzkräfte, darunter

- 153 Einsatzkräfte der Feuerwehren Gauting, Unterbrunn, Leutstetten, Meiling, Percha, Oberpfaffenhofen, Kempfenhausen, Hochstadt, Höhenrain, Weßling, Starnberg, Planegg, Neuried und der Kreisbrandinspektionen Starnberg und München,

- 58 Einsatzkräfte des BRK-Rettungsdienstes sowie der BRK-Bereitschaften Gauting, Gilching, Seefeld und Planegg-Krailling sowie

- 2 Beamte der Polizeiinspektion Gauting.


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