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29.12.2011 15:00

Norderney Aurich

Niedersachsen

Menschenrettung aus den Dünen bei Sturmflut

Am Donnerstag den 29.12.2011 wurde die Feuerwehr Norderney zusammen mit dem DLRG alarmiert. Eine Personenrettung sollte durchgeführt werden, so die Durchsage der Alarmierung.

Die Einsatzkräfte sammelten sich am Feuerwehrhaus und bekamen vom Einsatzleiter Stadtbrandmeister Edmund Freese die Lage beschrieben. Einige Personen sollen im Ostland der Insel vom besonders hoch aufgelaufenen Nachmittagshochwasser eingeschlossen worden sein. Vier Spaziergänger waren auf dem Weg zurück zum Parkplatz der Insel, nachdem sie zum "Wrack am Inselende" laufen wollten, dann wurden Sie aber plötzlich von dem schnell auflaufenden Wasser überrascht und eingeschlossen.

Der Einsatzleiter teilte die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf verschn. Fahrzeuge ein, und bekam auch von der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Aurich den Hinweis, dass ein Hubschrauber mit einer sog. Rettungswinde im Anflug auf die Einsatzstelle sei.

Das Geländefahrzeug LF 8 versuche seeseitig die Einsatzstelle anzufahren, musste aber die Einsatzfahrt wegen des zu hoch stehenden Wassers abbrechen. Weitere Einsatzkräfte fuhren mit dem HLF 20-20 und dem MTF den "letzten Parkplatz" im Inselosten an. Hier war auch die Polizei eingetroffen um das weitere vorgehen abzustimmen. Ein kleines Team aus 4 Kameraden der Feuerwehr und einem Rettungsschwimmer der DLRG machen sich zu Fuß auf den Weg über die Dünen um die Personen zu suchen. Der Hubschrauber konnte die vom Wasser eingeschlossenen schnell finden und begann mit der Rettung. Zuerst wurden 2 Kinder und dann der Vater mit dem Rettungshubschrauber zum "letzten Parkplatz" am Ostheller gebracht und an den Rettungsdienst übergeben. Die Mutter wurden von den Feuerwehrkameraden und dem DLRG Helfer über weniger tiefe Stellen in den Dünen, die sich bereits mit Wasser gefüllt hatten, geführt und zu Fuß an den "letzen Parkplatz" gebracht und dort an den Rettungsdienst übergeben. Die Mutter hatte 2 große Hunde dabei.

Alle wurden vom Rettungsdienst versorgt. Für die Feuerwehr war der Einsatz gegen 15.45 Uhr beendet.

Die Feuerwehr Norderney war mit 25 Kameraden und drei Fahrzeugen im Einsatz.

Pressemeldung der Polizei:

Große Rettungsaktion mit Hubschraubereinsatz Heute Nachmittag gegen 15.00 Uhr wurde eine Familie mit zwei Kindern durch einen Hubschraubereinsatz gerettet. Die Urlauberfamilie aus Nordrhein-Westfalen unternahm bereits am Vormittag einen Spaziergang
durch das Watt zu einem Schiffswrack vor Norderney. Es handelt sich bei dem Wrack um einen alten Heringslogger. Als die vier Spaziergänger sich auf den Weg zurück zum Parkplatz der Insel machen wollten, wurden sie plötzlich von dem schnell auflaufenden Wasser überrascht. Es gelang den Vieren sich auf eine Sandbank zu flüchten. Dort wurden sie von der Flut eingeschlossen.

Gegen 14.15 Uhr ging bei der Polizei der Hinweis ein, dass die vier Spaziergänger ca. 1000 Meter nordöstlich vom Parkplatz Osterheller auf der Vordüne vom auflaufenden Wasser eingeschlossen seien. Das geländegängige Polizeifahrzeug und die ebenfalls geländegängigen Fahrzeuge der Feuerwehr waren aufgrund des hohen Wasserstandes nicht in der Lage die eingeschlossenen Personen zu erreichen. Der Rettungshubschrauber aus Sanderbusch wurde angefordert und flog zum Einsatzort. Mit im Hubschrauber befand sich ein Mitglied der DLRG, der auf der Sandbank abgesetzt wurde. Zuerst wurden die beiden 11 und 12 Jahre alten Jungen der Familie vom Hubschrauber aufgenommen und zum Parkplatz Ostheller geflogen. Dann wurde der 43 Jahre alte Familienvater dorthin geflogen. Die 38-jährige Mutter weigerte sich vehement die beiden Hunde der Familie alleine zu lassen. Sie wurde deshalb mit Hilfe eines Mitgliedes des DLRG durch einen ca. 150 cm tiefen mit Wasser gefüllten Priel zum Parkplatz geführt. Das Wasser ragte ihr dabei bis zur Brust. Die Kinder wurden sofort in das Norderneyer Krankenhaus gefahren, da Verdacht auf Unterkühlung bestand.

Ansonsten sind alle, auch die beiden Hunde wohlauf. Im Einsatz waren drei Polizeibeamte der Polizeistation Norderney, 20 Feuerwehrleute mit drei Fahrzeugen, zwei Rettungsschwimmer des DLRG Norderney, der Rettungsdienst mit zwei Fahrzeugen und der Rettungshubschrauber. Der Einsatz war gegen 15.20 Uhr beendet.



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