StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauLaichingen38-Jähriger überfährt eigene Ehefrau

Auto

38-Jähriger überfährt eigene Ehefrau

Laichingen / Lesedauer: 2 min

38-Jähriger überfährt eigene Ehefrau
Veröffentlicht:23.03.2012, 22:05

Von:
Artikel teilen:

Mit einem Auto hat ein 38-jähriger Mann in Laichingen im Alb-Donau-Kreis am Freitagmittag seine eigene Ehefrau überfahren. Die 28-Jährige wurde schwer am Kopf verletzt und am Freitagabend noch operiert.

Die junge Frau, die schon seit Längerem nicht mehr mit dem mutmaßlichen Täter zusammenlebt, war gegen 12.20 Uhr in der Laichinger Innenstadt unterwegs. Augenzeugen berichten, dass der 38-Jährige mit seinem Skoda Fabia auf die Frau zuschoss, sogar noch beschleunigte.

Ebenfalls schwer verletzt bei der Attacke wurde ein 58-jähriger Passant, der sich in der Nähe der Frau aufhielt und von dem Auto erfasst wurde. Mehrere Zeugen, die den Vorgang beobachteten, erlitten einen Schock. Kinder sind entgegen ersten Annahmen nicht unter den Verletzten.

Als Hintergrund der Tat vermutet die Polizei ein Ehedrama. Die Frau, die wie ihr Mann türkischer Herkunft ist, wollte sich von dem 38-Jährigen scheiden lassen. Die Eheleute haben zwei gemeinsame Kinder, sie leben bei der Frau.

Der Mann war angeblich gegen die Scheidung, durfte sich nach Auflagen des Familiengerichts der Frau und den Kindern jedoch nicht mehr nähern. Nach Informationen aus dem Umfeld des Mannes soll er der 28-Jährigen in der Vergangenheit gedroht haben, sie umzubringen, sollte sie die Scheidung durchziehen.

Die 28-Jährige wurde sofort in eine Ulmer Klinik gebracht, der Mann von der Polizei festgenommen. Sie fanden den 38-Jährigen hinterm Steuer seines Wagens sitzend vor, er wurde in Handschellen gelegt und abgeführt. Er zog sich leichte Verletzungen zu. Nachdem das Auto die Frau und den Passanten erfasst hatte, war es auf eine Steinmauer eines Hauses geprallt und kam dort zum Stehen.

Die Ermittlungen führen die Ulmer Staatsanwaltschaft sowie die Kriminalpolizei aus dem benachbarten Ehingen. Der mutmaßliche Täter soll am Samstag dem Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt werden. Die Ulmer Staatsanwaltschaft wird gegen den Tatverdächtigen den Erlass eines Haftbefehls wegen eines versuchten Tötungsdelikts beantragen. Er ist nicht vorbestraft.

Zahlreiche Menschen verfolgten die Festnahme des Mannes in der Laichinger Innenstadt. Die Straßen waren mehrere Stunden gesperrt. Vielen Passanten stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Unter ihnen war auch Laichingens Bürgermeister Friedhelm Werner. Er sicherte der Familie des Opfers, in erster Linie den Kindern, die Unterstützung seitens der Stadt zu.