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14.05.2012 01:39

Metzingen Ulmer Straße 91 Reutlingen

Baden-Württemberg

Wohnhausbrand - zwei Tote - 11 Personen gerettet

Bei dem Brandobjekt handelt es sich um ein Wohngebäude, das ca. 40 m lang und ca. 20 m breit ist. Es hat 3 Obergeschosse. Im Erdgeschoss befindet sich eine Gaststätte. Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage, die auch die angrenzenden Gebäude miteinander verbindet.

In dem Objekt sind 42 Personen gemeldet.

Meldungseingang:

Um 01.39 Uhr ging der erste Notruf von einem Bewohner aus der Ulmer Straße 91 ein. Dieser meldete, dass es im Gebäude brennt und der Treppenraum auf Grund einer Verrauchung nicht mehr begehbar ist. In der Folge gingen weitere Notrufe ein.

Alarmierung:

Die Feuerwehr Metzingen wurde um 01.40 Uhr alarmiert. Das erste Fahrzeug traf um 01.46 Uhr an der Einsatzstelle ein.

Lage beim Eintreffen:

Beim Eintreffen war das Gebäude total verraucht. Eine Person war bereits aus dem Gebäude gesprungen und lag auf der Straße. Eine Vielzahl von weiteren Menschen standen an den Fenstern und riefen um Hilfe.

Erste Maßnahmen der Feuerwehr:

Als erste Maßnahmen wurde die Menschenrettung eingeleitet. Über die Drehleiter und tragbare Leitern wurden insgesamt 11 Personen aus dem Gebäude gerettet. Die Rettungsmaßnahmen sind unter hohem Risiko für die Einsatzkräfte durchgeführt worden, nachdem die Rauch- und Hitzeentwicklung massiv zunahm.

In Abstimmung mit dem Einsatzleiter wurden die angrenzenden Gebäude evakuiert. Weitere Kräfte wurden deshalb von allen Abteilungen der Feuerwehr Metzingen, sowie drei weitere Löschzüge der Feuerwehr Reutlingen, ein Löschzug aus Dettingen und weitere Kräfte vom DRK nachgefordert.

Weitere Maßnahmen:

Der Brand entwickelte sich besonders intensiv in der Tiefgarage und im Kellergeschoss, von wo aus er sich über alle Geschosse durchfraß.

Besonders schwierig gestaltete sich dabei die Rettung einer schwergewichtigen Person aus dem 2. Obergeschoss. Mehrere Trupps unter Atemschutz sind zu der Person vorgedrungen und konnten sie aus dem Gebäude retten. Der Notarzt übernahm umgehend die Reanimation.

Über die gemeinsame Tiefgarage breitete sich Rauch in die Nachbargebäude aus. Die Nachbargebäude wurden evakuriert. Zur Brandbekämpfung in der Tiefgarage wurde ein LUF (Luftunterstützungsfahrzeug) der Feuerwehr Stuttgart angefordert und eingesetzt.


Feuer unter Kontrolle:

Seit 06.00 Uhr ist der Brand unter Kontrolle, die Lage weitgehend stabilisiert. Die Nachlöscharbeiten werden über 4 Drehleitern aus dem für die Einsatzkräfte gesicherten Bereich durchgeführt.

Betroffenen Personen:

2 Personen, eine Frau und ein Mann, sind trotz sofort eingeleiteter medizinischen Maßnahmen verstorben.

Es handelt sich um eine 80-jährige Frau und einen 55-jährigen Mann, die in dem Haus gewohnt hatten. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat zur Klärung der genauen Todesursache eine Obduktion der Verstorbenen angeordnet.

9 Personen wurden verletzt und in umliegende Krankenhäuser gebracht. Von den verletzten Personen sind 8 Leichtverletzt und werden auf Grund von Rauchgasintoxikationen behandelt. Eine Person die sich durch einen Sprung aus dem Fenster in Sicherheit bringen wollte erlitt hierdurch schwere Verletzungen.

50 Betroffene wurden vom DRK in einer von der Stadt bereitgestellten Halle betreut. Die Stadt Metzingen sorgt für eine dauerhafte Unterbringungsmöglichkeiten.

Die seelsorgerische und psychologische Betreuung wurde bereits während der Nacht sichergestellt.


Im Einsatz:


Von den Feuerwehren sind 229 Einsatzkräfte im Einsatz,

vom DRK 103 Kräfte,

vom THW 5 Mann

von der Stadt Metzingen 10 Kräfte

und von der Polizei insgesamt 35 Polizeibeamte

Von der Feuerwehr waren 40 Fahrzeuge im Einsatz, vom DRK 34 Fahrzeuge.


An der Einsatzstelle informierten sich:

Oberbürgermeister Dr. Ulrich Fiedler
Landrat Thomas Reumann
Kreisgeschäftsführer des DRK Herr Michael Tiefensee


Brandursache:

Zur Brandursache können noch keine Aussagen getroffen werden.

Es ist mit größter Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Brand in der Tiefgarage oder in den angrenzenden Kellerräumen ausgebrochen ist.


Die Kriminalpolizei Reutlingen hat noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Es wurde eine Ermittlungsgruppe mit 20 Beamten eingerichtet.

Einsatzbericht der Feuerwehr


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