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Einsatzkraft

Unwetter hält Einsatzkräfte in Atem

Bad Saulgau / Lesedauer: 3 min

Feuerwehr Bad Saulgau rückt zu 48 Einsätzen in weniger als 24 Stunden aus
Veröffentlicht:01.07.2012, 19:35

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48 Einsätze in nur knapp 24 Stunden – das ist die Wochenend-Bilanz der Feuerwehr Bad Saulgau . Die Unwetterfront, die am Samstag über den Landkreis Sigmaringen zog, forderte die Einsatzkräfte fast ununterbrochen.

Um 20.42 Uhr wurde die Bad Saulgauer Feuerwehr am Samstag alarmiert. Aufgrund der Wetterlage und den Unwetterwarnungen wurde vorsorglich die Führungsgruppe eingesetzt. Seit über zehn Jahren gibt es die Führungsgruppe, die aus speziell ausgebildeten Kameraden besteht und die Einsätze mit dem Einsatzleiter koordiniert. „Sie hat sich bewährt“, weiß Kommandant Karl-Heinz Dumbeck .

Unwetter reißt viele Bäume um

Allein 23 Mal mussten die Feuerwehrleute zu Unwettereinsätzen ausrücken, „die teilweise im Minutentakt reingekommen sind“, so Dumbeck. Hierbei galt es vor allem, mehrere umgestürzte Bäume zu beseitigen. Eine besondere Herausforderung war ein Blitzeinschlag, der einen Strommasten in Brand setzte. „Wir werden bei solchen Schäden immer von der EnBW untersützt“, erklärt Dumbeck das Vorgehen. Erst nachdem die Leitung abgeschaltet ist, wird gelöscht und gesichert. An vielen anderen Stellen seien Bäume in die Leitungen gestürzt und mussten beseitigt werden.

Im Bereich der Sießener Wiesen waren mehrere Bäume umgestürzt und behinderten den weiteren Ablauf des Baches, der bereits bedrohlich angestiegen war.

Während diese Einsätze noch abgearbeitet wurden, löste die integrierte Leitstelle Oberschwaben erneut einen Alarm für die Feuerwehr Bad Saulgau aus. Im Kreuzungsbereich Herbertinger Straße/Wiesenstraße waren mehrere Autos zusammengestoßen. Ein Pkw begann durch den Zusammenstoß zu brennen. Der Brand konnte aber schnell unter Kontrolle gebracht werden. Bei diesem Unfall wurden insgesamt vier Personen verletzt. Die Arbeiten der Feuerwehr beschränkten sich auf die Betreuung der Verletzen in Zusammenarbeit mit der sich bereits im Gerätehaus befindlichen DRK-Bereitschaft Bad Saulgau.

Im Einsatz waren in der Nacht zu Sonntag nicht nur die Feuerwehr Bad Saulgau, sondern auch die Löschgruppe Moosheim, die Abteilungen Bogenweiler, Bierstetten/Renhardsweiler und Braunenweiler. Auch die DRK-Ortsbereitschaft Bad Saulgau, der Feuerwehrarzt, die Mitarbeiter der EnBW und Kreisbrandmeister Michael Hack hatten eine lange Nacht mit vielen Einsätzen hinter sich gebracht. Einsatzende war Sonntagmorgen um 1.30 Uhr.

Die Nachtruhe währte nicht lange. Um 7.12 Uhr wurden die Einsatzkräfte zur Überlandhilfe nach Herdwangen-Schönach gerufen. Dort wurde der Gerätewagen mit Atemschutzausrüstung zur Unterstützung bei einem Schwelbrand eines Ökonomiegebäudes benötigt. Die aus Herdwangen-Schönach rückkehrende Mannschaft musste direkt nach dem abgearbeiteten Einsatz einen weiteren Auftrag übernehmen: Im Bereich der Marienstraße musste ein Hausdach gesichert werden, das durch das stürmische Wetter abgedeckt wurde. „Da haben wir eine Notverschalung angebracht“, so Dumbeck.

Auch am Sonntag gibt es zahlreiche Unwetterschäden

Die gegen Mittag erneut aufziehenden Unwetter sorgten für weitere Einsätze, auch die Führungsgruppe wurde wieder alarmiert. Innerhalb weniger Stunden mussten insgesamt neun weitere Einsatzstellen im Stadtgebiet sowie dem Umland abgearbeitet werden. Hierbei waren Kräfte der Stützpunktwehr, der Abteilungen Hochberg, Bierstetten/Renhardsweiler sowie Braunenweiler im Einsatz.

Nach diesem Einsatzmarathon konnten die Feuerwehrleute gestern Nachmittag erstmals durchatmen. „Das war richtig fordernd“, gibt Kommandant Karl-Heinz Dumbeck zu. Er sei stolz auf seine Mannschaft und ist auch für die Kollegen vom DRK voll des Lobes. „Das ist absolut professionell gelaufen.“