22.07.2012 18:39

Hannover Universität Hannover

Niedersachsen

Verpuffung in einem Labor der Leibniz Universität

Eine Verpuffung in einem S1-Labor des Instituts für Pflanzengenetik führte zu circa 50.000 € Sachschaden und löste einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Personen kamen nicht zu Schaden.

Um 18:39 Uhr lief die automatische Brandmeldeanlage des Institutes für Pflanzengenetik, Fachbereich Gartenbau der Leibniz Universität Hannover, Herrenhäuser Straße 2 in der Regionsleitstelle Hannover ein. Sofort wurde ein Löschzug zur Einsatzstelle alarmiert.

Vor Ort stellte sich heraus, dass es in einem sogenannten S1*-Labor im ersten Obergeschoss des Gebäudes offensichtlich zu einer Verpuffung gekommen war. Teile dieses Labors waren sichtlich beschädigt. Es gab allerdings kein offenes Feuer. Da zunächst unklar war, mit welchen Substanzen vor Ort geforscht wird und welche Gefahren von ihnen ausgehen, wurde daraufhin ein ABC-Einsatz mit zahlreichen Spezialkräften initiiert. Parallel wurde der betroffene Laborbereich sowie angrenzende Bereichte der Abteilung für Molekulare Pflanzenzüchtung mit Einsatzkräften unter schwerem Atemschutz nach Personen abgesucht. Es wurden keine verletzten Personen gefunden. Das Gebäude wurde vorsorglich komplett geräumt.

ABC-Spezialkräfte durchsuchten daraufhin den Laborbereich und führten Messungen durch. Es konnte keine explosive Atmosphäre mehr nachgewiesen werden. Die Wucht der Verpuffung hatte zu starken Beschädigung an der Labortür sowie an einem Fenster geführt und Gerätschaften zu Boden geschleudert. Ob dieser Gebäudetrakt darüber hinaus noch beschädigt wurde, muss zur Stunde noch offen bleiben.

Die Ermittlungen zur genauen Schadenursache hat die Kriminalpolizei vor Ort aufgenommen. Nach ersten Vermutungen eines Verantwortlichen des Instituts für Pflanzengenetik könnte sich in einem Kühlschrank durch die dort eingelagerten Versuchsreagenzien auf Basis von Escherichia Coli-Bakterien zusammen mit Ethanol und Methanol sowie Salzsäure eine explosionsfähige Atmosphäre gebildet haben, die sich aus bisher ungeklärter Ursache in dem gesamten Labor ausgebreitet haben könnte. Ein Zündfunke aus einem elektrischen Gerät könnte dann die Verpuffung ausgelöst haben.

Die Schadenshöhe beträgt nach ersten Schätzungen der Feuerwehr circa 50.000 €. Genaueres wird sich erst am Montag nach einer genauen Schadensaufnahme an Messapparaturen und –geräten sowie dem Gebäude durch die Universität beziffern lassen.

Die Feuerwehr war vorübergehend mit 130 Einsatzkräften vor Ort, hierunter waren insbesondere Spezialkräfte für die Dekontamination von Personen und Gerätschaften sowie für Mess- und Spüraufgaben. Nachdem seitens des Fachbereichs Gartenbau aufgeklärt werden konnte, dass die im Laborbereich verwendeten Stoffe für den Menschen nicht gefährlich sind, wurden die speziellen Einsatzmaßnahmen nach circa zwei Stunden gegen 21.15 Uhr wieder komplett zurückgenommen werden.


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