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05.09.2012 07:35

Lüdenscheid A45 Märkischer Kreis

Nordrhein-Westfalen

LKW durchbricht Mittelschutzplanke und gerät in den Gegenverkehr



Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn Sauerlandlinie kurz vor der Anschlussstelle Lüdenscheid-Süd hat gestern Morgen ein Todesopfer gefordert. Ein Lkw-Fahrer konnte von der Feuerwehr nur noch tot aus dem total demolierten Führerhaus geborgen werden. Ein weiterer Unfallbeteiligter wurde mit schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. "Die Unfallstelle gleicht einem Trümmerfeld", so ein Polizeisprecher.

Die Vollsperrung der Sauerlandlinien in beiden Fahrtrichtungen löste auf den Umleitungsstrecken stundenlang chaotische Zustände aus. Der gesamte Nord-Süd-Verkehr musste sich über enge Umleitungsstrecken quälen.

Der folgenschwere Unfall hatte sich gegen 7.25 Uhr ereignet. Ein in Richtung Dortmund fahrender Sattelzug durchbrach auf der abschüssigen Strecke in Höhe Homert aus bislang unbekannter Ursache die Mittelschutzplanken. Das mit tonnenschweren Druckpapierrollen beladene Gefährt aus Polen prallte frontal mit einem auf der Gegenfahrbahn Richtung Frankfurt fahrenden Sattelzug aus dem Kreis Gütersloh zusammen. Dieser hatte Automotiv-Zubehörteile in Gitterboxen geladen.

Den zahlreichen Einsatzkräften der Feuerwehren aus Meinerzhagen und Lüdenscheid und des Rettungsdienstes bot sich ein Bild der Verwüstung. Die ineinander verkeilten Unfallwracks und deren Ladung blockierten die Autobahn in voller Breite. Umherfliegende Trümmerteile hatten auch die Windschutzscheibe eines Pkw durchschlagen. Die beiden Insassen kamen mit leichteren Verletzungen davon.

Die Bergung gestaltete sich sehr aufwändig und langwierig. Die Einsatzleitung lag dabei in den Händen der Meinerzhagener Feuerwehr. Die für die Einsatzsstelle eigentlich zuständigen Lüdenscheider Kollegen waren wegen eines Großeinsatzes bei einem Wohnhausbrand in der Lüdenscheider Innenstadt kräftemäßig anderweitig stark eingebunden. Der Meinerzhagener Stadtbrandinspektor Andreas Barutta berichtete von einem auch für die erfahrenen Feuerwehrmänner "sehr belastenden Einsatz".

Das Führerhaus, aus dem der getötete Lkw-Fahrer aus dem Gütersloher Fahrzeug geborgen werden musste, sei bei dem Aufprall so stark zusammengefaltet worden, dass es nicht mehr zu erkennen gewesen sei. Weil man zunächst nicht wusste, ob sich noch Beifahrer in den beiden Fahrzeugen befunden hatten, wurde zur Personensuche eine Wärmebildkamera eingesetzt.

Endgültige Gewissheit, dass in beiden beteiligten Sattelzügen jeweils nur ein Fahrer saß, gab es erst als Stunden nach dem Unfall mittels eines Kranwagens die verkeilten Fahrzeuge auseinander gezogen worden waren. Zur Beweissicherung und Rekonstruktion des Unfallhergangs wurden im Auftrag des Landeskriminalamtes am frühen Nachmittag Luftbilder aus einem Hubschrauber angefertigt.

Die Autobahnpolizei sorgte dafür, dass die in beiden Fahrtrichtungen im Stau vor der Unfallstelle stehenden Fahrzeuge geordnet zur jeweils nächsten Abfahrt zurückgeführt werden konnten. Zwischen den Anschlussstellen Meinerzhagen und Lüdenscheid-Süd herrschte im weiteren Verlauf des Tages wegen der Vollsperrung nahezu gespenstische Ruhe. Umso chaotischer war das Bild im Bereich der beiden Abfahrten, von wo aus nun der gesamte Verkehr über die stark überlasteten Umleitungsstrecken abgeleitet wurde. Der Stau auf der B 54 reichte in beiden Richtungen durch das gesamte Volmetal. Auch die Innenstädte von Meinerzhagen und Lüdenscheid wurden stark betroffen, weil der Verkehr auch auf einmündenden Straßen zeitweise zum Erliegen kam. An den Bushaltestellen mussten viele Fahrgäste der MVG-Buslinien lange warten, weil auch die Busse nicht voran kamen und erhebliche Verspätungen hatten.


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