30.11.2012 20:50

Nordhorn Grafschaft Bentheim

Niedersachsen

Feuer in psychiatrischer Klinik

Stationen teilweise evakuiert - Eine Person verletzt

Gegen 20.50 Uhr bemerkten Patienten auf einer Station im Obergeschoß der Psychiatrie der Euregio Klinik Brandrauch in ihrem Badezimmer und informierten das Personal. Dieses konnte jedoch keine Ursache ausmachen, informierten aber umgehend auch ihre Kolleginnen und Kollegen im Erdgeschoß. Dort fand sich schnell die tragische Ursache: In einem Badezimmer hatte ein Patient seine Kleidung angezündet. Das Pflegepersonal handelte blitzschnell, löschte die Kleidung notdürftig, rettete den Patienten aus dem Krankenzimmer, setzte einen Notruf ab und schloss sofort alle Türen. Während der Patient mit Brandverletzungen in die Notaufnahme der Klinik gebracht wurde, konnten die restlichen Zimmer kontrolliert aber sehr zügig evakuiert werden. Und dies, obwohl es sich bei der betroffenen Station um eine geschlossene Psychiatrie handelt und somit erhebliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen waren.

Um 20.54 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr Nordhorn alarmiert und war nur kurze Zeit später mit vier Fahrzeugen vor Ort. Dank der hervorragenden Maßnahmen des Personals konnte sich die Wehr sofort auf den Brand konzentrieren. Unter schwerem Atemschutz ging ein Trupp mit einem C-Rohr in das betroffene Krankenzimmer vor. Offenes Feuer war nicht mehr auszumachen, auf der Toilette mussten lediglich Glutreste abgelöscht werden. Doch das Zimmer war komplett verqualmt.

Und der Rauch stellte auch das größte Problem des Einsatzes dar. Eine Entrauchung des innenliegenden Badezimmers konnte nur über die Zimmerfenster erfolgen. Und da es sich um eine psychiatrische Abteilung handelte, ließen sich diese nicht komplett öffnen. Mit Hilfe des ebenfalls sofort zum Krankenhaus geeilten Hausmeisters wurden die Fenster aufgeschraubt und die Badezimmertür ausgebaut. So konnte das betroffene Zimmer und der Stationsflur mit Hilfe eines Überdrucklüfters entraucht werden.
Doch auch im Obergeschoß war der Brand nicht nur gerochen worden, zwei Badezimmer direkt über dem Brandzimmer waren ebenfalls komplett verqualmt. Wie bei vielen Altbauten üblich, so sind auch bei dem Klinik-Anbau die Badezimmerbelüftungen miteinander verbunden. Der Rauch konnte damit durch die Belüftung vom Brandort in die darüber liegenden Badezimmer geleitet werden. Nachdem auch die Station im Obergeschoss komplett evakuiert worden war, mussten auch hier in zwei Zimmern die Fenster aufgeschraubt und die Badezimmertüren ausgebaut werden, um den Rauch aus den Zimmern zu bekommen. Zur Belüftung kam hier ein Elektrolüfter zum Einsatz, der durch ein weiteres Löschfahrzeug zur Einsatzstelle gebracht wurde.

Die Patienten der beiden evakuierten Stationen wurden durch das Pflegepersonal, einigen Feuerwehrleuten, dem Feuerwehrnotfallseelsorger und einer weiteren Notfallseelsorgerin betreut. Erst nach über zwei Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr beendet. Sie übergab die Einsatzstelle an den Pflegedienstleiter. Nach dessen Auskunft würde das von dem Brand betroffene Krankenzimmer vorübergehend nicht belegt und die Patienten in anderen Zimmern untergebracht. Im Obergeschoss sollten nach letzten Angaben die Zimmer wieder belegt werden. Über den Gesundheitszustand des Brandopfers konnten am Abend keine näheren Angaben gemacht werden.

Im Gespräch mit dem Pflegedienstleiter betonte Ortsbrandmeister Uwe Wolf ausdrücklich das vorbildliche Verhalten des Pflegepersonals. „Das Personal hat alles richtig gemacht, das war eine herausragende Leistung“ so Wolf. Nicht nur die Evakuierung hätte sehr gut geklappt, auch, dass alle Türen sofort geschlossen wurden, war vorbildlich und hat größere Schäden durch Rauch verhindert.

Die Ortsfeuerwehr Nordhorn war mit vier Fahrzeuge (KdoW, LF 20/16-1, HLF 20/16, TLF 24/50, LF 20/16-2) sowie 33 Frauen und Männern vor Ort. Die Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim mit zwei Einsatzfahrzeugen.


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