15.02.2013 07:50 | Deckenpfronn Böblingen | Baden-Württemberg | Gasthaus fällt den Flammen zum Opfer | Am Freitagmorgen ist der Dachstuhl des Gasthauses „Hirsch“ am Marktplatz niedergebrannt. Dabei wurden vier Personen verletzt, eine davon schwer. Der Sachschaden geht nach Polizeischätzungen in die Hunderttausende.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich noch mehrere Bewohner im Gebäude. Als die Feuerwehr an der Örtlichkeit ankam, schlugen die Flammen bereits aus dem Dach und Qualm trat aus den offenen Fenstern. Gegen 08:20 Uhr breitet sich das Feuer auch auf das Obergeschoss des älteren dreistöckigen Gebäudes aus. Die Bewohner konnten sich zum Teil selbst und mit Hilfe der eintreffenden Feuerwehr in Sicherheit bringen. Über einen Zeitraum von eineinhalb Stunden wurde noch eine Frau vermisst. Diese meldete sich aber später, da sie auswärts übernachtet hatte.
Die vier Bewohner zogen sich aufgrund der starken Rauchentwicklung eine Rauchgasvergiftung zu. Sie wurden in umliegenden Krankenhäusern behandelt. Die Feuerwehr, das DRK und die Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort.
Die umliegenden Wehren, die mit 85 Einsatzkräften, 20 Fahrzeugen und 3 Drehleitern sowie mit Atemschutz im Einsatz waren, konnten gegen 09:30 Uhr die Flammen löschen. Eine unmittelbare Gefahr für die umliegenden Gebäude bestand offenbar nicht.
Die Polizei, die mit über 20 Beamten vor Ort war, hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Sie geht einem Hinweis nach, wonach eine 49 Jahre alte psychisch verwirrte Frau für eine Brandlegung in Frage kommen soll.
Ergänzung vom 16.02.2013:
Die weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei im Verlauf des Tages erhärteten den Verdacht gegen die 49-Jährige Deckenpfronnerin. Offenbar hat sie gegenüber Zeugen geäußert, den Brand selbst gelegt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat noch am Nachmittag bei der zuständigen Haftrichterin einen Unterbringungsbefehl erwirkt. Die Beschuldigte, die bei dem Brand selbst schwer verletzt worden ist, wird nun in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Das Gebäude ist nach Einschätzung von Fachleuten einsturzgefährdet und nicht mehr bewohnbar. Den Schaden beziffert die Polizei auf 300000 Euro.
Neben den Feuerwehrleuten waren auch knapp 40 Polizeibeamte im Einsatz.
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