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19.02.2013 15:46

Norderney Hafen Aurich

Niedersachsen

Motorbrand auf der "Harle Kurier"

Am heutigen Nachmittag den 19.02.2013 um 15:46 Uhr wurde die Feuerwehr Norderney zu einem Maschinenraumbrand alarmiert. Der Kapitän und die Mannschaft des Passagierschiffes "Harle Kurier" mit Heimathafen Carolinensiel befand sich auf einer Überführungsfahrt. Der Kapitän bemerkte das Feuer im Maschinenraum und setzte nördlich von Norderney über Seefunk einen Notruf ab. Das Schiff wurde daraufhin von dem Norderneyer Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben" "auf den Haken genommen" und in den Hafen von Norderney geschleppt.

Hier hatte die Norderneyer Feuerwehr die Zeit genutzt und hatte die benötigte Infrastruktur am Hafenkai bereits in Bereitstellung gebracht. Sofort nach dem Anlegen des Schiffes konnte dann ein Trupp unter Verwendung von sog. Hitzeschutzanzügen in den stark verqualmten und heissen Motorraum vordringen. Hier herrschten noch Temperaturen von weit über 150 °C. Die Erkundung wurde durch die räumliche Enge und die Hitze stark erschwert, denn die Arbeit in einem Hitzeschutzanzug der über der normalen Feuerwehrschutzausrüstung und Atemschutz getragen wird ist sehr schwierig, so Edmund Freese. Der Brand wurde zunächst mit dem Löschmittel Schaum gelöscht dann konnte der Motorraum belüftet werden. Hier kamen gleich 2 Hochdrucklüfter zum Einsatz. Im Innenraum des Schiffes kam nun auch die Wärmebildkamera zum Einsatz, die von der Feuerwehr Norderney nun schon im 6. Jahr im Einsatz genutzt werden kann, ein treuer Helfer bei fast allen Brandeinsätzen.

Die Wehrführung der Feuerwehr Norderney entschloss sich dann den Motorraum erst einmal weiter zu belüften, mit einem Mehrbereichsmessgerät die Belastung im Schiffinnenren zu messen und mit der Wärmebildkamera zu überwachen wie schnell die Temperatur im Brandraum wieder sinkt. Hier wurde festgestellt das es im Bereich der Batterien und von stromführenden Kabeln wieder zu einem Temperaturanstieg und Rauchentwicklung kam, was dazu führte das die Batterien nun unter Atemschutz einzeln voneinander getrennt werden mussten um einen Kurzschluss und damit einen möglichen Brand auszuschliessen. Diese Arbeiten nahmen viel Zeit in Anspruch. Die Trupps unter Atemschutz wurden hier mehrfach ausgetauscht. Bei Temperaturen um 1 Grad und kaltem Ostwind waren die Kameraden froh, als gegen 18.30 Uhr das DRK Norderney mit heissem Kaffee an die Einsatzstelle kam.

Die Polizei hatte für den Einsatz der Feuerwehr einen Teil des Hafenkais abgesperrt. Die Infrastruktur am Kai konnte nun nach und nach wieder abgebaut werden. Die Feuerwehr Norderney verlies die Einsatzstelle gegen 19.30 Uhr, danach wurden die Fahrzeuge wieder betriebsbereit gemacht, denn der nächste Einsatz könnte ja sofort kommen. Einsatzende war um 20.00 Uhr.

Die Feuerwehr Norderney war mit 5 Fahrzeugen und 28 Kameraden im Einsatz. Bei diesem Einsatz zeigte es sich wieder sehr deutlich das es schwierig ist die Einsatzleitung "auf der Strasse" abzuwickeln. Die verschieden Organisationen von Feuerwehr, DGzRS, Polizei, Hafenamt und Rettungsdienst müssen sich an einem zentralen Punkt sammeln können, hier steht noch immer die Beschaffung eines Einsatzleitwagen an.

Stadtbrandmeister Edmund Freese zeigt sich erleichtet das keine Passagiere auf dem Schiff waren und bei diesem Einsatz niemand verletzt wurde. Dieser Einsatz zeige aber auch, wie breit das Einsatzspektrum der Feuerwehr Norderney sei, so Freese, die Feuerwehr müsse als Schwerpunktfeuerwehr für alle Fälle ausgerüstet und geschult sein.


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