10.03.2013 20:19

Düsseldorf

Nordrhein-Westfalen

Geringe Menge Ammoniak auf Wehrhahnlinienbaustelle freigesetzt

Sonntag, 10. März 2013, 20.19 Uhr, Königsallee / Elberfelder Straße in Stadtmitte

Eine geringe Menge Ammoniak, ca. 2 Liter, wurde am Sonntagabend auf der U-Bahn-Baustelle der neuen Wehrhahnlinie freigesetzt. Verletzt wurde dabei niemand und auch für die Umwelt bestand zu keiner Zeit eine Gefahr. Ein Sachschaden entstand ebenso wenig.

Am Sonntagabend nahmen Polizeibeamte bei einer Streifenfahrt auf der Königsallee ein lautes Hupsignal wahr. Nach näherer Erkundung stellte sich heraus, dass das Signal von der akustischen Warneinrichtung eines auf der Wehrhahnlinienbaustelle stehenden Containers ausgesendet wurde. Die Beamten schlussfolgerten einen technischen Defekt im oder am Container und riefen daraufhin die Feuerwehr Düsseldorf zur Unterstützung hinzu. Gleichzeitig benachrichtigten sie die Betreiberfirma des „ominösen“ Containers, die wiederum einen Wartungstechniker in die Königsallee entsandte.

Bereits kurz nach der Feuerwehr traf der Wartungstechniker idealerweise an der Einsatzstelle ein. Er setzte die Einsatzkräfte der Feuerwachen Hüttenstraße, Münster Straße, Posener Straße und Werstener Feld zunächst über Zweck und Funktion des Containers in Kenntnis: nach Auskunft handelte es sich dabei um eine mit Ammoniak betriebene Kälteanlage zur sogenannten Erdreicheinfrierung, welche an der U-Bahn-Baustelle zur Stabilisierung des Erdreiches während der Bau- und Bohrungsarbeiten an der Tunnelröhre eingesetzt wurde. Das Hupsignal diene der Warnung vor eine Leckage im System und einer damit verbundenen Ammoniakfreisetzung. Der Abbau der Anlage sei zufälligerweise für den morgigen Montag vorgesehen, informierte der Techniker weiter.

Mit leichten Chemikalienschutzanzügen und Messgeräten ausgerüstet, überprüften die Feuerwehrleute zunächst den Bereich außen um die Kälteanlage herum, ohne dabei jedoch den vermuteten Ammoniakaustritts feststellen zu können. Im Innern des Containers zeigten die Messgeräte jedoch eine erhöhte Ammoniakkonzentration in der Umgebungsluft an. Mit Beteiligung des anwesenden Wartungstechnikers wurde dann im weiteren Einsatzverlauf eine Undichtigkeit an einer Entlüftungseinrichtung ausfindig gemacht. Insgesamt ca. 2 Liter Ammoniak waren hierüber aus der Anlage entwichen. Durch das einfache Schließen eines Absperrorgans konnte der Austritt weiteren Ammoniaks schnell gestoppt werden. Zügig sank daraufhin auch die im Innern des Containers messbare Ammoniakkonzentration wieder auf den Wert null, so dass der Container nach Abstimmung zwischen der Feuerwehreinsatzleitung und dem Umweltamt wieder freigegeben werden konnte.

Da zunächst unklar war, wieviel Ammoniak möglicherweise aus der Anlage entwichen war, errichtete die Feuerwehr vorsorglich eine Dekontaminationsstelle auf dem östlichen Fahrstreifen der Königsallee. Die Polizei sperrte für die Dauer des Einsatzes den Bereich um die Einsatzstelle großräumig ab. In der Folge kam es jedoch zu kaum nennenswerten Verkehrsbehinderungen.


Stoffinformation zu Ammoniak:

Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff mit der Summenformel NH3. Es ist ein stark stechend riechendes, farbloses, wasserlösliches und giftiges Gas, das die Augen zu Tränen reizt und erstickend wirkt.


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