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06.04.2013 13:40

Nörvenich Rath Düren

Nordrhein-Westfalen

Tanklaster verliert Schwefelsäure

NÖRVENICH-RATH. Riesenaufwand wegen eines leckenden Tankzug-Aufleger: Eine aus dem in einer Feldgemarkung südlich der Ortschaft Rath abgestellten Tankzug-Anhänger austretende und zunächst nicht zu definierende Flüssigkeit hielt am Samstag über mehrere Stunden ein großes Aufgebot der Feuerwehr und die Polizei in Atem.

Bis in die Abendstunden hinein befassten sich die örtliche Wehr und Spezialisten der Berufsfeuerwehr Köln sowie der Werkswehr von Bayer Dormagen mit dem herrenlosen Tankzuganhänger, der letztlich auf dem Feld leergepumpt wurde.

Die Polizei wurde gegen 13.20 Uhr vom Grundstückseigentümer, einem Landwirt, darüber informiert, dass mitten im freien Feld zwischen den Orten Rath und Pingsheim aus einem dort abgestellten Tankzuganhänger die braune Flüssigkeit austrete. Der Anhänger stand auf einer Betonplatte. Die Flüssigkeit sammelte sich auf der Platte und drang daher nicht in das Erdreich ein. Da an dem Anhänger keinerlei Kennzeichen angebracht waren konnte der Halter oder Besitzer zunächst nicht ermittelt werden. Der Eigentümer der Parzelle gab an, dem Besitzer, einer Transportfirma das Abstellen des Hängers gestattet zuhaben. Diese Firma allerdings existiert nicht mehr und für den Anhänger fühlt sich offenbar niemand zuständig.

Analystische Task Force(ATF)

Die Feuerwehr Nörvenich, der ABC-Zug und ein in Stockheim stationiertes Messfahrzeug rückten ebenfalls nach Rath aus und auch das Ordnungsamt und die Untere Wasserbehörde waren vor Ort.

Um die Flüssigkeit, ihre Zusammensetzung und damit auch ein eventuelles Gefahrenpotential abschätzen zu können wurde die Berufsfeuerwehr Köln eingeschaltet. Die rückte mit ihrer ATF an, so die Abkürzung für die offizielle Bezeichnung „Analytische Task Force“. Dahinter verbirgt sich ein rollendes Labor. Die ominöse Flüssigkeit wurde als Schwefelsäure definiert und die Ursache des Lecks gefunden: Ein defektes Ventil. Die mit Schutzanzügen agierenden Spezialkräfte stellten auch fest, dass der Vier-Kammer-Anhänger nur teilweise gefüllt war. Ein erster Versuch zur Schließung des Lecks scheiterte. Der Laster wurde auf dem Feld leergepumpt. Mit der Entsorgung wurde ein Fachunternehmen beauftragt.

Zu keiner Zeit, so erklärten Einsatzleitung und Ordnungsamt vor Ort, habe die Gefahr eines Einsickerns der Schwefelsäure in das Erdreich bestanden. Eine Gefahr für Anwohner soll dementsprechend ebenfalls nicht bestanden haben. Die Ermittlungen nach dem Besitzer des Tankanhängers dauern an.


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