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01.05.2013 02:30

Rammingen Unterallgäu

Bayern

Gefährlicher Freinachtsscherz - Täter gefaßt [Update]

Einen Freinachtsscherz mit Folgen erlaubten sich bislang Unbekannte in der vergangenen Nacht: Sie verstreuten gebeizten Mais im Ortsbereich. Feuerwehr und Polizei im Einsatz.

Vermutlich wussten die bislang Unbekannten gar nichts von der Gefährlichkeit ihres misslungenen Freinachtsscherzes, als sie in der vergangenen Nacht gegen 02.30 Uhr vom Hof eines Ramminger Landwirts etwa zweieinhalb Säcke (á 15 Kilo) Maissaat aus einem Saatgerät stahlen, und diese im Ortsbereich verteilten. Am Vormittag fiel auf der Hauptstraße die verstreute Saat auf. Die Wörishofer Polizei und die anfangs zur Fahrbahnreinigung alarmierte Ramminger Feuerwehr stellten fest, dass es sich dabei um chemisch behandeltes, sogenanntes gebeiztes Saatgut, handelte. Das dafür benutze chemische Mittel kann beim Menschen eine Gesundheitsbeeinträchtigung hervorrufen.
Aus diesem Grund sind derzeit die Feuerwehr und Polizei damit beschäftigt, weitere Orte zu suchen, an denen diese Maissaat in der vergangenen Freinacht verstreut wurden. Die Feuerwehr beseitigt dann die aufgefundene Saat.

Dennoch kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass alle Orte in Rammingen gefunden werden, an denen der Inhalt der Säcke verstreut wurde. Vor allem auf privaten Grundstücken kann dies nur begrenzt nachvollzogen werden.

Aus diesem Grund bittet die Polizei die Bewohner in Rammingen um Nachschau auf ihren Grundstücken und Vorgärten, ob darauf Maissaat ausgeschüttet wurde. In diesem Fall sollte das Saatgut mit Handschuhen entfernt und die Hände danach gründlich gewaschen werden; alternativ kann über die Integrierte Leitstelle Kontakt mit der örtlichen Feuerwehr aufgenommen werden.
Gesundheitsbeeinträchtigend können die behandelten Maiskörner nur bei oraler Einnahme werden, weshalb Eltern gebeten werden angemessen auf ihre Kleinkinder aufzupassen und ihre größeren Kinder darüber zu informieren. Sofern sich diese Maissaat in der Nähe von angebautem Obst oder Gemüse befunden habe, wird angeraten dieses zu vernichten wenn sich zwischenzeitlich ein Regenschauer ereignete, da sich die chemische Substanz aus dem Saatgut auswaschen kann.

Sollte es dennoch zu spürbaren Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Blutdruckschwankungen kommen, wird unverzügliche Kontaktaufnahme mit der Integrierten Leitstelle Donau-Iller unter der Notrufnummer 112 angeraten.

Für Tiere besteht vermutlich keine Gefahr, da diese vom Geruch des chemischen Mittels abgeschreckt werden.

Nach derzeitigem Stand kam es zu keinen verletzten Personen. Dennoch ermittelt die Bad Wörishofer Polizei wegen dem misslungenen Freinachtscherz. Die Folgen waren den Tätern vermutlich nicht bewusst.




Update 01.05.2013:

Die jungen Männer, die in der vergangenen Nacht im Ortsbereich gebeiztes und dadurch gesundheitserregendes Saatgut ausgestreut hatten, wurden von der Polizei ermittelt.

Dabei handelte es sich um drei männliche Personen im Alter von 16, 17 und 20 Jahren, die vom Hof eines Ramminger Landwirtes das gebeizte Saatgut gestohlen und verstreut hatten. Da das chemische Mittel, mit dem die Maissaat behandelt war, gesundheitsbeeinträchtigend sein kann, suchte die örtliche Feuerwehr und die Polizei nach den Örtlichkeiten, an denen die bis dato Unbekannten die Körner verstreut hatten.

Auch mit Lautsprecherdurchsagen wurden die Bewohner informiert. Dies hatte zur Folge, dass sich sehr viele Bürgerinnen und Bürger des Ortes einfanden, um nach einer Erläuterung über nötige Schutzmaßnahmen bei der Suche nach den Körnern zu helfen.

Von der Wörishofer Polizei Hauptkommissar Robert Stephan dazu: "Es war wirklich toll zu sehen, dass in dieser Situation große Teile der Ramminger Bewohner zusammenrückten und sich bei der Absuche nach dem gebeizten Saatgut einbrachten."

Die Feuerwehr Rammingen und Polizei Bad Wörishofen sind sich weitestgehend sicher, dass alle Flecken an denen etwas verstreut war gefunden worden sind. Die Körner konnten dann beseitigt werden. Es gelang der Polizei nämlich, den in Frage kommenden Bereich eng einzugrenzen. Hierzu waren auch die Angaben der Täter hilfreich. Die im Ort wohnenden jungen Männer wurden schon am gleichen Nachmittag von der Wörishofer Polizei ermittelt und dahingehend befragt. Auch der bestohlene Landwirt überprüfte die eingesammelte Menge und stellte fest, dass wohl alles gefunden wurde.

Gegen die Burschen wird nun strafrechtlich ermittelt. Daneben wird geprüft, ob ihnen die Kosten des notwendigen Einsatzes auferlegt werden können. Verletzt wurde durch den vermeintlichen Freinachtsscherz glücklicherweise niemand.

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Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

new-facts.eu:Rammingen – Drei junge Männer ermittelt, die das gefährliche Saatgut verstreut hatten

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