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15.05.2013 07:36

Bremen Vegesacker Museumshafen

Bremen

Historisches Boot sinkt

Am 15.05.2013 wurde um 07:36 Uhr der Feuerwehr – und Rettungsleitstelle über Notruf mitgeteilt, dass im Mesumshafen Vegsack ein historisches Boot zu sinken drohe.

Auf Grund dieser Meldung wurden folgende Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei alarmiert: Einsatzkräfte der Feuerwache 6 (HLF mit Rettungsboot und Drehleiter), der Feuerwehreinsatzleitdienst Bremen-Nord, der Rüstzug der Feuerwache 1 (Gerätewagen und Feuerwehrkran), Feuerwehrrettungstaucher der Feuerwache 2, das Wasserfördersystem der Feuerwache 2 (spezielle Pumpe zum Fördern grosser Wassermengen), Umweltschutzfahrzeuge der Feuerwache 5, ein Rettungswagen, sowie das kombinierte Polizei – und Feuerlöschboot „Bremen 1“ mit Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr.

Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Museumshafen Vegesack wurde folgende Einsatzlage vorgefunden: Ein ca. 10 Meter langes, sogenanntes Börteboot (Name des Bootes: Lesum HB 14), war zu dreiviertel im Hafen gesunken. Der Eigner des Bootes war an der Einsatzstelle und berichtete, dass sich keine Personen mehr an Bord des Bootes befanden. Nach Auskunft des Bootseigners befanden sich ca. 25 Liter Dieselkraftstoff an Bord des Bootes.

Information: Börteboote sind meistens zehn Meter lange, drei Meter breite und ca. acht Tonnen schwere Holzboote aus Eichenholz. Sie werden eingesetzt zum Personentransport zwischen auf Reede liegenden Passagierschiffen und dem Festland oder Inseln. Typische Börteboote werden zum Beispiel beim Ausbooten vor Helgoland eingesetzt. Angetrieben werde diese Boote durch einen eingebauten Dieselmotor.

Um eine Verschmutzung des Hafenbeckens durch eventuell auslaufenden Dieselkraftstoff zu vermeiden, wurde der Wasserbereich um das havarierte Boot mit sogenannten Ölnetzschlauchsperren eingeschlängelt.

Durch Feuerwehrtaucher wurden am Rumpf des Bootes vier Luftsäcke angebracht. Durch Einbringen von Druckluft in die angebrachten Luftsäcke konnte das Boot wieder angehoben werden. Zur weiteren Stabilisierung wurde das havarierte Boot an den Haken des in Stellung gebrachten Feuerwehrkranes angeschlagen. Anschliessend wurde das sich im Boot befindliche Wasser mit zwei 3000 Liter/min fördernden elektrischen Pumpen gelenzt. Somit konnte das Boot wieder aus eigener Kraft schwimmen. Durch das Sinken des Bootes hatte sich das Holzruder des Börtebootes gelöst und war auf den Grund des Museumshafens gesunken. Dieses Ruder wurde durch Feuerwehrtaucher wieder aufgefunden und mit dem Feuerwehrkran an Land gehoben. Durch den umsichtigen Einsatz aller beteiligten Einsatzkräfte konnte das Börteboot dessen Eigner fast unbeschädigt wieder übergeben werden.

Als Ursache für den Unfall ist vermutlich eine über Nacht aus ungeklärten Gründen ausgefallene Lenzpumpe verantwortlich. Rein aus Holz erbaute Boote neigen dazu, durch Spalten und Risse im Holz, Wasser aufzunehmen. Aufgenommenes Wasser wird durch eine kontinuierlich betriebene Pumpe wieder heraus gepumpt.

Letztendlich aber hat die Wasserschutzpolizei die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Die Schadenshöhe konnte vom Bootseigner nicht angegeben werden.


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