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24.05.2013 22:57

Düsseldorf Friedrichstadt

Nordrhein-Westfalen

Wohnungsbrand – 15 Personen gerettet

Am späten Freitagabend kam es zu einem Wohnungsbrand in der Remscheider Straße. Kurz nach Eintreffen der Feuerwehr erfolgte in einem Zimmer eine Durchzündung, woraufhin plötzlich sämtliche Möbel brannten. 15 Hausbewohner mussten von der Feuerwehr gerettet werden, neun davon durch die Fenster über Drehleitern. Verletzte gab es zum Glück nicht.

Nachbarn in dem sechsgeschossigen Wohnhaus hatten die Feuerwehr angerufen, weil sie Rauch im Treppenraum bemerkten. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war der Treppenraum nur mäßig verraucht. Es stellte sich heraus, dass es in einer Wohnung im ersten Obergeschoss brannte, deren Räume sich überwiegend auf der Gebäuderückseite befinden. Noch in der Erkundungsphase zerbrachen plötzlich zwei Fenster sowie eine Balkontür und lange Flammen schlugen aus der Wohnung. Auch an der Straßenseite qualmte es plötzlich sehr stark aus einem Fenster im ersten Obergeschoss.

Die rasante Lageänderung erwiderte die Feuerwehr mit einer massiven Brandbekämpfung. Zwei Rettungstrupps mit Atemschutzgeräten lüfteten den verqualmten Treppenraum, suchten ihn nach Personen ab und drangen mit Löschgerät, vom Treppenraum aus, in die brennende Wohnung ein. Von außen wurden zwei weitere Trupps, über tragbare Leitern eingesetzt, die durch die Fenster in die Brandwohnung stiegen.

Schon beim Eintreffen der Feuerwehr hatte sich eine größere Zahl der Hausbewohner an den Fenstern der Nachbarwohnungen gezeigt. Zu dem Zeitpunkt verhielten sie sich überwiegend noch sehr lässig. Deren Stimmungsbild kehrte sich jedoch schlagartig um, als ebenso schlagartig die Fenster der Brandwohnung zu Bruch gingen und Flammen sowie Rauch, verbunden mit den zugehörigen Brandgeräuschen, an der Fassade emporstiegen. So entstand bei vielen plötzlich Panik und sie riefen nun um Hilfe.

Selbst die Aufforderung der Einsatzkräfte über ein Megaphon, doch Ruhe zu bewahren, zeigte keine Wirkung. Durch das Feuer selbst bestand keine unmittelbare Gefährdung der Nachbarn, zumal der Treppenraum mit Überdrucklüftern relativ rauchfrei gehalten werden konnte. Aber die Panikreaktion erforderte nun eine unmittelbare Rettung der Leute an den Fenstern.

Aufgrund der Gesamtsituation erhöhte der Einsatzleiter, direkt nach der Durchzündung, die Alarmstufe, um weitere Einsatzkräfte in Marsch zu setzen. Zusätzlich forderte der Einsatzleiter sicherheitshalber zwei weitere Rettungswagen und einen Notarzt an.

Insgesamt wurden 15 Hausbewohner gerettet, davon allein neun über Feuerwehr-Drehleitern. Die Sichtung durch den Rettungsdienst ergab, dass sie alle unverletzt geblieben sind. Weil viele von ihnen für die Witterung nicht ausreichend gekleidet waren, erfolgte die weitere Betreuung bis zum Einsatzende in einer Gaststätte in der Nachbarschaft. Nebenbei wurde auch noch eine Katze aus der Erdgeschosswohnung in Sicherheit gebracht. Der etwa 40jährige Mieter der Brandwohnung konnte sich noch vor Eintreffen der Feuerwehr selbst zu einem Nachbarn retten.

Durch die Hitze in der Wohnung wurde auch eine Wasserleitung beschädigt. Das austretende Wasser drang, zusammen mit dem Löschwasser, durch eine Holzbalkendecke in die tiefer liegende Wohnung und richtete dort einen beträchtlichen Schaden an. Erst als Mitarbeiter der Stadtwerke die Wasserzufuhr zum Gesamtgebäude abstellten, konnte der Wasserfluss gestoppt werden.

Im Laufe des Einsatzes breiteten sich nach oben hin heiße Brandgase, durch Ritzen der Holzbalkendecke, in die darüber liegende Wohnung aus und verursachte dort so einen umfangreichen Russ-Schaden, dass auch diese Wohnung nicht mehr bewohnbar war.
Rauch gelangte ebenfalls über geöffnete Fenster in ein Nachbarhaus. Das Nachbarhaus wurde zum Teil geräumt und mit mobilen Feuerwehr-Lüftern wieder entraucht.

Der Einsatz dauerte fast drei Stunden. Vor Ort waren sämtliche Kräfte der Feuerwachen Hüttenstraße und Behrenstraße sowie mehrere Sonderfahrzeuge und vier Rettungsdienstfahrzeuge mit insgesamt etwa 45 Feuerwehrleuten.

Der Sachschaden beträgt mindestens 50.000 €. Für die Ermittlung der Brandursache wurde die Kriminalpolizei eingeschaltet. Durch die Feuerwehr erfolgten in Abständen von einigen Stunden mehrere Brandnachschauen, wobei noch Glutnester feststellbar waren, die gelöscht werden mussten.

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Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

Westdeutsche Zeitung:Nächtlicher Wohnungsbrand in Friedrichstadt

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