22.10.2013 16:50

Waiblingen Rems-Murr-Kreis

Baden-Württemberg

Brandstiftung: 1 Toter und 2 Schwerverletzte bei Wohnhausbrand

Ein Toter, eine lebensgefährlich Verletzte und ein Schwerverletzter wurden Opfer eines Wohnhausbrandes in der Waiblinger Fronackerstraße am späten Dienstagnachmittag.

Kurz vor 17:00 Uhr vernahmen Anwohner mehrere laute Knallgeräusche und anschließend einen Brand im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses am Rande der Waiblinger Innenstadt. Mit dem Brand ging eine Verpuffung oder gar eine Explosion einher.

In der Wohnung im ersten Stock zerbarsten Scheiben, Rollladenteile und Glasscherben flogen bis zu 20 Meter weit und beschädigten Fahrzeuge. Im Zuge der sofort eingeleiteten Lösch- und Rettungsmaßnahmen der Waiblinger Feuerwehr konnten zwei Personen aus dem Haus geborgen werden. Es handelte sich um einen Mann, der nur noch tot aufgefunden werden konnte, und eine Frau, die mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Spezialklinik eingeliefert wurde. Die Identität beider Personen steht derzeit noch nicht fest. Möglicherweise handelt es sich um Bewohner des Hauses. Ein 80-jähriger Hausbewohner erlitt eine Herzattacke und musste ebenfalls stationär ins Krankenhaus gebracht werden.

Weitere Hausbewohner konnten sich selbst retten oder befanden sich zum Brandausbruch nicht in der Wohnung. Die Bewohner sind allesamt bei Bekannten oder Verwandten untergekommen. Insgesamt sind 10 Personen in dem Haus gemeldet. Ob Besucher zum Zeitpunkt des Brandausbruches ebenfalls im Haus waren ist nicht bekannt.

Zur Ursache des Feuers, in dem überwiegend von Griechen bewohnten Haus, gibt es derzeit noch keine Hinweise. Die Waiblinger Kripo wird das Gebäude erst am Mittwoch betreten können. Die Wohnung im ersten Stock, in welcher der Brand vermutlich ausbrach, wurde erheblich verwüstet. Im Augenblick werden von der Polizei Zeugen zum Brandausbruch befragt. Zeugen, die bisher von der Polizei noch nicht befragt wurden und Angaben zum Brand machen können, werden gebeten sich bei der Waiblinger Polizei, Telefon 07151/950-422 zu melden. Ebenso sucht die Polizei Fahrzeugbesitzer, deren Auto durch den Brand und die anschließende Verpuffung beschädigt wurden.

Der Schaden dürfte ersten Schätzungen zufolge etwas mehr 100.000 Euro betragen.

Die Feuerwehr Waiblingen war mit den Abteilungen Hegnach und Beinstein mit insgesamt 60 Personen im Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz war mit circa 40 Personen, einschließlich Notärzten und einer Besatzung eines Rettungshubschraubers am Brandort. Vertreter der Stadt, OB Hesky und EBM Staab, befanden sich ebenfalls am Brandort. Die Polizei war mit 28 Personen und einem Polizeihubschrauber im Einsatz.

Update 23.10.2013:

In der Nacht zum Donnerstag verstarb in einem Stuttgarter Krankenhaus das zweite Opfer des Brandes vom vergangenen Dienstag,

Im Laufe des Mittwochs konnten die beiden Opfer zweifelsfrei identifiziert werden. Es handelt sich um die beiden Bewohner der Wohnung, in der das Feuer am Dienstagabend ausgebrochen war, eine 81 Jahre alte Frau und ihr 78-jähriger Mann. Nach wie vor sind die Brandermittler damit beschäftigt, die Ursache des Brandes zu erforschen. Mit einem Ergebnis wird im Laufe dieser Woche noch gerechnet.

Update: 25.10.2013:

Ursache des Brandes in Waiblingen war Brandstiftung

Brandstiftung war Ursache des schweren Brandes am Dienstagabend in der Waiblinger Fronackerstraße. Dies ist das eindeutige Ergebnis der Ermittlungen der Waiblinger Kriminalpolizei, die in enger Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Staatsanwaltschaft, Brandsachverständigen des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und der Polizeihundeführerstaffel der Polizeidirektion Waiblingen die Ermittlungen führt.

Nach den bisherigen Feststellungen muss davon ausgegangen werden, dass der Brand, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren haben, von einem der Bewohner der Wohnung im 1. Stock selbst gelegt wurde. Als mutmaßlicher Täter kommt den Ermittlungen zufolge der 78 Jahre alte Mann, der unmittelbar nach dem Brand von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden konnte, mit großer Wahrscheinlichkeit in Betracht. Eine Tatbeteiligung der ebenfalls verstorbenen 81 Jahre alten Ehefrau scheidet nach den derzeitigen Ermittlungsergebnissen eher aus. Bei den Untersuchungen wurde festgestellt, dass an mehreren Stellen in der Wohnung eine brennbare Flüssigkeit, vermutlich Benzin, ausgeschüttet worden war. Anschließend wurde an einer Stelle gezündet, so dass es in der Folge zu Verpuffungen kam. Dieses Ermittlungsergebnis deckt sich auch mit den Aussagen der Zeugen, die zum Zeitpunkt des Brandausbruches mehrere Knallgeräusche vernommen haben. Die Ermittler sind sich sicher, dass aufgrund der vorgefundenen Tatortspuren sowie den Zeugenaussagen eine Brandstiftung von außerhalb der Wohnung nicht in Frage kommt und sich zum Brandzeitpunkt auch keine dritte Person in der Wohnung befunden hat. Ein Motiv für die Tat ist derzeit nicht erkennbar.

Weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei sind noch im Gange.








Größere Kartenansicht

banner

Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

Waiblinger Kreiszeitung:Vollbrand eines Wohnhauses - mindestens ein Toter
Karsten Schmalz | KS-Images.de:Wohnhaus Explosion tödlich Waiblingen Fronackerstraße 22.10.2013

Weitere Berichte Links) zu diesem Einsatz hinzufügen

banner


zurück zur Einsatzliste der Einsatzberichte auf www.FEUERWEHR.de


© 1996-2019 www.FEUERWEHR.de, Dipl.-Ing.(FH) Jürgen Mayer