18.02.2014 23:04

Schwäbisch Gmünd Rems Aalen

Baden-Württemberg

Wurde ein Kind in die Rems geworfen? Erfolgreiche Suche bringt keinen Fund

Am Dienstagabend meldete ein 42-jähriger Mann der Polizei eine Beobachtung, die den Verdacht begründete, dass ein Kind in die Rems geworfen worden war. Die Polizei leitete sofort umfangreiche Suchmaßnahmen ein. Die parallele Bewertung der ersten Erkenntnisse ergab, dass eine Ernsthaftigkeit der Angaben des Hinweisgebers unterstellt werden musste. Unmittelbar nach Eingang der Meldung um 23.04 Uhr wurde die Suche aufgenommen und mit immer stärkeren Kräften bis um 3.40 Uhr aufrechterhalten. Die Suche wurde ergebnislos abgebrochen und soll heute Morgen (Mittwoch, 19.2.) fortgesetzt werden.

Der 42-Jährige berichtete, dass er gegen 23 Uhr im Bereich der Fußgängerbrücke über Rems und Remsstraße (Sägbock) zunächst lautes Babygeschrei gehört habe. Kurz darauf habe er eine Frau auf der Überführung beobachtet, die den Abgang in Richtung Remsstraße genommen habe. Gleichzeitig habe er ein lautes "Platschen" gehört, ein Geräusch, wie es beim Aufschlagen eines Gegenstandes auf eine Wasseroberfläche entsteht. Gleich darauf habe er auf der Treppe einen Kinderschlafsack gefunden. Die Frau sei weitergegangen, wohin habe er nicht beobachtet. In ihrer Gesamtheit wurde die Schilderung des Zeugen als so plausibel bewertet, dass eine umfangreiche Suchaktion eingeleitet wurde. Der Kinderschlafsack wurde anschließend durch die Polizei gefunden und sichergestellt.

Die Polizei war mit insgesamt bis zu 15 Streifen aus dem gesamten Bereich des Aalener Präsidiums an der Suche beteiligt. Eingesetzt waren neben den Streifen der Polizeireviere auch zwei Besatzungen Polizeihundeführer und Beamte des Gmünder Kriminaldauerdienstes. Die Gmünder Feuerwehr unterstützte den Einsatz durch Suchkräfte zu Fuß und mit einem Boot und durch Ausleuchtung des Suchraumes. Vorsorglich wurden Rettungssanitäter und Notarzt vor Ort in Bereitschaft versetzt. Die DLRG schickte Strömungsretter, die von der vermeintlichen Einwurfstelle bis zum Fehrlesteg die Rems flussabwärts absuchten. Mehrere tiefe Stellen im Flusslauf wurden zusätzlich durch Taucher aus dem Präsidium Einsatz abgesucht. Zu Fuß wurden durch die Feuerwehr weitere, seichte Flussabschnitte im Einmündungsbereich des Josefsbachs bis in den Bereich der Lorcher Straße abgesucht. Der Polizeihubschrauber suchte die relevanten Bereiche mit der Wärmebildkamera ab. Noch in der Nacht wurde verschiedenen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen. Die Suchmaßnahmen wurden um 3.40 Uhr beendet und werden am Mittwochvormittag fortgesetzt.




19.02.2014:

Kollektives Aufatmen - Erfolgreiche Suche bringt keinen Fund

Die intensive Suche in der Rems nach einem möglicherweise eingeworfenen Kind ist abgeschlossen. Die Suche verlief ohne entsprechenden Fund und war nicht nur deshalb aus polizeilicher Sicht absolut erfolgreich.

Die Suchmaßnahmen der Polizei und der unterstützenden Hilfsorganisationen war derart lückenlos, dass es die Polizei als sicher bewertet, bei der Suche nichts übersehen zu haben. In der Nacht waren insgesamt 78 Personen unmittelbar an die Suche beteiligt. 30 Mann stellten die Polizeireviere Schwäbisch Gmünd, Aalen, Ellwangen und Schorndorf und der Kriminaldauerdienst. Je vier Beamte kamen von der Wasserschutzpolizeistation Stuttgart und von der Polizeihundeführerstaffel aus Schorndorf, ergänzt durch die Besatzung des Polizeihubschraubers. Ebenfalls 30 Personen führte die Gmünder Feuerwehr in den Einsatz. Das DRK war mit vier Rettungssanitätern und Notarzt vor Ort und ebenfalls vier Einsatzkräfte kamen von der Gmünder DLRG.

Die sehr umfangreiche Suche, die in der Nacht unterbrochen worden war, wurde am Mittwochvormittag fortgesetzt. Rund 25 Polizeibeamte waren hier nochmals im Einsatz. Intensiv abgesucht wurde nun bei Tageslicht erneut das Ufer im Bereich der möglichen Einwurfstelle, der Hubschrauber flog den fraglichen Abschnitt der Rems noch einmal ungefähr eine Stunde lang ab und drei Mann der Wasserschutzpolizei nahmen jeden Quadratzentimeter Remsgrund zwischen der Fußgängerüberführung Höhe Remsdeck und Fehrleparkhaus unter die Sohlen. Tiefere Stellen wurden zudem tauchend abgesucht.

Doch nicht nur die fundlose Suche, sondern auch das Ergebnis der kriminalpolizeilichen Ermittlungen ließen die Polizei zu dem Schluss kommen, dass es das unterstellte dramatische Ereignis nicht gegeben hat.

Es meldete sich eine Zeugin bei der Polizei, der der Kinderschlafsack am Dienstagabend ebenfalls aufgefallen ist. Dieser Fund fand genau um 22.07 Uhr statt. Der Schlafsack lag genau an der Stelle, an der er etwa eine Stunde später vom Hinweisgeber auch gefunden wurde und der dadurch zu einem wesentlichen Bestandteil der polizeilichen Situationsbewertung wurde.

Der Umstand, dass dieser vermeintliche Mosaikstein schon dalag, bevor die Frau, die vermeintlich das Kind über den Steg warf, nimmt ihn aus dieser Hinweiskette. Die Uhrzeit kann deshalb minutengenau angegeben werden, weil die Frau zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Handy eine Nachricht sandte, aus der dieser Zeitpunkt nachträglich genau abgelesen werden konnte.

Die Polizei nimmt daher die pauschalen Zeugenaufrufe zurück, hat allerdings nach wie vor zwei Fragen: 1. Die Frau, die gegen 23 Uhr die Fußgängerbrücke aus Richtung Lindenfirst in Richtung Remsstraße überquert hatte, wird nach wie vor gebeten, sich zu melden. 2. Der Besitzer des Kinderfußsacks wird ebenfalls noch gesucht. Es handelte sich um einen schwarzen Daunensack der Marke Jeep, mit dem Herstelleretikett "Kaiser, Dreikirchen".


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