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23.06.2014 06:59

Lorch Ostalbkreis

Baden-Württemberg

Schwerer Verkehrsunfall- Sattelzug begräbt PKW - zwei Tote,

Auf der Bundesstraße (Richtungsfahrbahn Schwäbisch Gmünd - Stuttgart) ereignete sich kurz vor sieben Uhr ein schwerer Verkehrsunfall. Beteiligt sind ein Lkw und ein Pkw. Beide Fahrzeuge stehen nun neben der Bundesstraße, im Bereich der Gemeindeverbindungsstraße Lorch-Weimars-Plüderhausen. Die Rettungsmaßnahmen sind derzeit noch im Gange (7:55 Uhr). Die Bundesstraße ist in Richtung Stuttgart voll gesperrt, auch die Gemeindeverbindungsstraße ist blockiert. Ausleitung aus der Bundesstraße erfolgt an der Ausfahrt Lorch-West und führt über die Kreisstraße 3313 durch Lorch-Waldhausen und über die Auffahrt Waldhausen zurück auf die Bundesstraße. Stauaufkommen derzeit gut einen Kilometer. Verkehr aus Richtung Schwäbisch Gmünd, sollte weiträumig umfahren.

Stand: 08:30 Uhr:

An der Unfallstelle sind nach wie vor die Bergungsarbeiten im Gange. Ein Pkw ist unter einem 40-Tonnen-Sattelzug begraben. Dessen Insassen sind im Pkw eingeklemmt. Ein Notarzt hat erfolgreich versucht, an die eingeklemmten Personen heranzukommen. Demnach handelt es sich wohl um mindestens drei Insassen, von denen lediglich eine Person Vitalfunktionen aufweist. Die Rettungskräfte bemühen sich derzeit um diesen Verletzten. Unterdessen will man mit einem Kranwagen den Lkw anheben, diese Arbeiten gestalten sich derzeit schwierig. Zum Unfallablauf gibt es erste Erkenntnisse aus Zeugenaussagen. Demnach stand der Pkw auf der Pannenspur, der 40-Tonner fuhr dem Pkw ins Heck, schob ihn die angrenzende Böschung hinunter, über die Gemeindeverbindungsstraße hinweg in ein angrenzendes Maisfeld. Der Pkw wurde dabei aufs Dach gedreht und anschließend von der Sattelzugmaschine vollständig begraben. Der Lkw-Fahrer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, von ihm gibt es noch keine Stellungnahme zum Unfall.

Stand 11:15 Uhr:

Bei dem Unfall Höhe Lorch-Waldhausen wurden zwei Pkw-Insassen tödlich verletzt. Ein 29 Jahre alter Mitfahrer konnte noch lebend geborgen werden, er wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Ludwigsburg geflogen.

Zwei Insassen konnten nur noch tot aus dem total zerstörten Pkw Hyundai geborgen werden. Dabei handelte es sich um den 21-jährigen Fahrer und einen 41-jährigen Mitfahrer. Alle drei waren in einer Gemeinde im Altkreis Schwäbisch Gmünd wohnhaft.

Zur Bergung der Insassen mussten zwei Autokräne eingesetzt werden. Die schweren Fahrzeuge wurden von einer Gmünder Firma gestellt und von der Polizei durch den Stau vor der Unfallstelle eskortiert. Der verunfallte Sattelzug konnte gegen 8.45 Uhr von den Kränen angehoben werden und die Feuerwehr zog den zerschmetterten Pkw unter dem Lastzug heraus. Erst jetzt konnte mit der Bergung der Insassen begonnen werden. Unmittelbar darauf gelang es den Rettungskräften, den Überlebenden zu bergen und einer intensiven Erstversorgung an der Unfallstelle zuzuführen. Das DRK hatte 16 Rettungskräfte aus dem Ostalbkreis und dem Rems-Murr-Kreis im Einsatz. Vier Notärzte kümmerten sich unter Koordination eines Organisationsleiters um die Unfallbeteiligten, konnten bei zwei Insassen aber nur noch deren Tod feststellen. Vorsorglich waren zwei Rettungshubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht am Unfallort gelandet, von denen dann einer in den Einsatz kam.

Die Feuerwehren Lorch und Schwäbisch Gmünd brachten insgesamt 56 Mann in den Einsatz.

Die Umleitungsstrecke wurde durch die Straßenmeisterei Schwäbisch Gmünd ausgeschildert. Da einige der Fahrzeuge wegen Mäharbeiten schon im unmittelbaren Unfallstellenbereich waren, konnte das sehr schnell geschehen. Die Umleitungsstrecke bewältige den dort anfallenden Verkehr recht gut, auf der Bundesstraße selbst betrug der größte Rückstau vor der Ausleitungsstelle knapp sechs Kilometer. Nach der Verletztenbergung konnte die Bundesstraße zunächst wieder einseitig geöffnet werden. Die Verkehrsstörungen für die Erstellung des Unfallgutachtens und die anschließende Lkw-Bergung nahmen noch einige Zeit in Anspruch. Mit einer Öffnung der Bundesstraße wird gegen 11.30 Uhr gerechnet.

Der Unfallhergang wie in der Meldung mit Stand 8.30 Uhr gemeldet, hat sich vorläufig bestätigt. Zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens wurde durch die Staatsanwaltschaft Ellwangen ein Unfallsachverständiger beauftragt, der seine Arbeit vor Ort bereits aufgenommen hat. Der Sachschaden an den beiden Unfallfahrzeugen, etlichen Metern Leitplanken und Flurschaden wird derzeit auf rund 100000 Euro geschätzt.

Der Unfall wird durch den Unfallaufnahmedienst Aalen aufgenommen. Von dort wurde die Sicherung der elektronischen Daten des Lkws veranlasst, die nun auswertet werden müssen. Zur detaillierten Spurensicherung und Einleitung der Identifizierungsmaßnahmen der Pkw-Insassen waren Kriminaltechniker aus Schwäbisch Gmünd eingesetzt.

Drei Mitglieder des Schwäbisch Gmünder Kriseninterventionsteams waren für die Überbringung der Todesnachrichten und Betreuung der Angehörigen eingesetzt


Update vom 23.06.14:

Der 52-jährige Fahrer des Sattelzuges einer Leipziger Firma wurde inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Er wurde noch am Vormittag von der Polizei auf seine Fahrtüchtigkeit überprüft. Dabei gab es keine negativen Feststellungen, der Fahrer war zum Unfallzeitpunkt fahrtüchtig. Die elektronischen Fahrzeugdaten wurden durch die Verkehrsüberwachungsspezialisten der Verkehrspolizei ausgelesen. Darin waren keine Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten feststellbar. Auch die gefahrene Geschwindigkeit wäre bei einer Geschwindigkeitskontrolle nicht beanstandet worden. Der Lastzug war mit lediglich drei Tonnen Stückgut beladen.

Die drei Insassen des Pkws sind alle drei ungarische Staatsbürger und Arbeitskollegen, die wohl auf der Fahrt zur Arbeit waren. Gesichert ist inzwischen, dass der Pkw Hyundai wegen eines Defektes liegen geblieben war. Der Fahrer hatte bereits um Hilfestellung im privaten Bereich telefoniert. Der verletzt ins Krankenhaus eingelieferte 29-jährige Mitfahrer war am Nachmittag ansprechbar.

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Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

Rems-Zeitung:Furchtbarer Unfall auf der B29: Todesopfer zu befürchten [Bilder]
Zeitungsverlag Waiblingen:Bilder: Zwei Tote bei Unfall auf B29
7aktuell.de:40-Tonner rast auf Pannen-PKW, begräbt ihn unter sich [Bilder]
FRIEBE|PR:Schwerer Auffahrunfall auf der B29 bei Lorch fordert mehrere Tote und Verletzte (LK Ostalb)

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