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29.07.2014 23:20

Erken Kleve

Nordrhein-Westfalen

Puffotter beißt Schlangenfreund - Reptilienbeauftragte der Feuerwehr Düsseldorf helfen Uniklinik [Update]]

Dienstag, 29. Juli 2014, 23.20 Uhr, Erken im Kreis Kleve

Ein Schlangenhalter wurde am späten Dienstagabend bei der Schlangenpflege von seiner Puffotter gebissen. Da der 53-Jährige die tödliche Vergiftungsgefahr kennt, ruft er sofort den Rettungsdienst in Wachtendonk zu Hilfe. Die Rettungsdienstmitarbeiter bringen den Schwerverletzten nach Abklärung in die Universitätsklinik Düsseldorf. Die diensthabenden Ärzte verabreichten dem Erkener das dringend notwendige Antiserum. Da die Wirkung jedoch ausblieb und nicht den gewünschten Erfolg zeigte, schalteten sie einen Reptilienfachmann der Feuerwehr Düsseldorf ein.

Gemeinsam organisierten Ärzte und Feuerwehr parallel das lebensrettende Antidot. Im Aquazoo ist das Antiserum vorhanden. Schnell fuhr ein Feuerwehrfahrzeug mit einer Kühlbox zur Kaiserswerther Straße und holte das Serum dort ab und fuhr anschließend direkt zur Uniklinik. Dort verabreichten die Ärzte die nötige Menge des Gegengiftes. Anschließend erfolgte noch eine aufwendige operative Wundversorgung - ein angelegter Unterdruckverband sollte das restliche Gift aus der Beißwunde danach herausziehen. Der Reptilienbeauftragte der Düsseldorfer Wehr beriet die Ärzte noch mit weitreichenden Fachinformationen zum aktuellen Fall.

Der Reptilienhalter liegt derzeit noch auf der Intensivstation. Nach Auskunft der behandelnden Ärzte ist er in einem stabilen Krankheitszustand.

Die Reptilienbeauftragten der Feuerwehr Düsseldorf erhalten alle eine intensive Ausbildung im Umgang mit Giftschlangen und was im Notfall zu tun ist. Dazu absolvieren sie einen Sach- und Fachkundelehrgang im Giftschlangenzentrum der Universitätsklinik München. In der Tierauffangstation in Brüggen schult der Leiter der Reptilienbeauftragte Michael Harzbecker die Mitwirkenden in regelmäßigen Seminaren. Die Gruppe hat nationale und darüber hinausgehende Anerkennung für die professionelle Arbeit auf dem Sektor der Reptilien und anderer Exoten.

Update Donnerstag, 31. Juli 2014, 11 Uhr

Der 53-jährige Schlangenhalter, der am späten Dienstagabend von seiner Puffotter gebissen wurde, ist immer noch in einem kritischen Zustand. Die behandelnden Ärzte der Universitätsklinik Du?sseldorf hatten dem Schwerverletzten drei verschiedene Antiseren verabreichen mu?ssen, um den Zustand zu stabilisieren. Auch ein operativer Eingriff war notwendig geworden, wegen der lebensbedrohlichen Vergiftung. Noch in der Nacht zum Mittwoch besorgten die Mediziner der Klinik das dritte Serum in Holland, da die beiden zuvor verabreichten Gegengifte nicht den durchbringenden Erfolg zeigten.

Die Wirkung der in Antiserumdepots vorgehaltenen Präparate richtet sich nach der Art und Unterart der Giftschlangen. Daru?ber hinaus wirken die injizierten Gegengifte bei den Patienten auch sehr unterschiedlich. In der Regel sind zehn bis 15 Ampullen fu?r eine Behandlung notwendig.


Update Sonntag, 3. August 2014, 17:55 Uhr

Dem Kerkener, der am Dienstagabend von seiner Puffotter bei der Pflege gebissen und schwer verletzt worden war, geht es besser. Der Krankheitszustand ist stabil, der Patient liegt nicht mehr auf der Intensivstation. Die Ärzte hatten ihn nochmals am Arm operiert und sind zuversichtlich, dass der Arm nicht amputiert werden muss. Das hat der 53-Jährige eindeutig dem behandelnden Ärzteteam der Uniklinik zu verdanken, die dem Mann durch ihren unermüdlichen Einsatz das Leben gerettet haben!


Hinweis:

Schlangenhalter sollten einen Notfallordner mit allen wichtigen Informationen und Telefonrufnummern zu den gehaltenen Gifttieren vorhalten. Auch, wo ein passendes Antiserum vorrätig ist.


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